So, Onkel Mattel hat lange nichts mehr von sich hören lassen, nun aber will ich den Liebhabern der Küche und des Kochens und Essens nicht länger ein Gericht vorenthalten, das relativ simpel zuzubereiten ist, aber dennoch raffiniert schmeckt. Vegetarier, Veganer und Besitzer von Kleinstnagetieren brauchen/sollten nicht weiterlesen, allen anderen sei ein leckeres Hasenrezpt verraten. Und das wird benötigt (bei 4 Personen):
- 1 Kaninchen (gehäutet und ausgenommen)
- ca. ein halbes Glas feinsten Senfs
- Maismehl
- 2 Flaschen Bier
- getrocknete Pflaumen /12 Stück (oder so)
- 3 Brühwürfel (z.B. von Maggi)
- 5 Karotten
- Öl zum Anbraten
- Kartoffeln (nach Belieben)
und so geht’s:
das Kaninchen in halbwegs portionsgroße Stücke hacken (prima chinesische Hackmesser gibt es in Dazu, Sichuan Province zu kaufen
die einzelnen Stücke pfeffern und salzen und dann mit Senf einstreichen und anschließend in Mehl wälzen
jetzt die Tierteile portionsweise in Öl anbraten, wenn das erledigt ist, kommen alle Teile wieder in den Topf und werden mit zwei Flaschen Bier begossen. Das Bier sollte das tote Kaninchen schon bedecken. Außerdem drei Brühwürfel hinzufügen, aufkochen und dann auf kleine Flamme schalten
jetzt schon mal die Karotten in mundgerechte Stücke schneiden und außerdem die getrockneten Pflaumen in Wasser einweichen. Jetzt schon mal die Kartoffeln schälen und klein schneiden. Das Kaninchen simmert derweil so vor sich hin und nach etwa 40 Minuten kommen die Karotten in den Topf. Gleichzeitig werden die Kartoffeln aufgesetzt (50% Wasser, 50% Biertunke aus dem Kaninchentopf)
nach weiteren 15-20 Minuten ist alles gar und kann serviert werden. Je länger das Kaninchen simmert, desto besser schmeckt es und folgerichtig schmeckt es am nächsten Tag auch [noch besser]
Über das vergangene Wochenende bin ich bei Little Sister in Brüssel gewesen. Viel Stadtanschauen, ein wenig Einkaufen, ein wenig Essen. War ein sehr schönes langes Wochenende jewesen. Ich bin natürlich mit dem einen oder anderen Mehr im Gepäck zurückgekommen, obwohl ich mich zurückgehalten habe. Was kann man in Brüssel aber auch schön einkaufen! Es gibt ein Geschäft, in dem es Geschirr , Gläser und weiteres Küchenzubehör nach Gewicht zu kaufen gibt. Ich hätte mir da gern ein neues Alltagsgeschirr zugelegt, aber bin dann davor zurückgeschreckt, das Ganze nach Hause tragen zu müssen. Ich habe mich da eher an leichte Sache gehalten - z.b. eine weiße Schürze mit Spitzeneinsätzen. Dazu fehlt mir jetzt nur noch ein schwarzes 50er Jahre Kleid und ich werde eine perfekte Serviertochter. Um uns unterwegs zu stärken haben wir den einen Tag Waffeln geholt, die zwar sehr lecker, aber kein Grund nach Brüssel zu fahren sind. Während es sich für die Fritten fast schon lohnen würde - es gibt so selten in Berlin wirklich gute Fritten zu kaufen und wie man die wirklich ordentlich selber macht, habe ich bisher nicht herausgefunden.
Für die Fritten sind wir zu Chez Antoine gefahren, einer Frittenbude, die seit fast 60 Jahren besteht. Und das zu Recht, denk ich mal. Dazu gibt es hunderterlei Saucen - zumindest gefühlt.
Wir haben uns für 5 verschiedene entschieden:
Im Uhrzeigersinn, bei der Mayo startdend: Mayo, Andalusienne, Chili, Provencal, Cocktail. Wobei ich besonders auf die cremigen Saucen mit Mayonnaisebasis stehe. Kurioserweise gibt es eine Kooperation zwischen Chez Antoine und den umliegenden Restaurants: man kann sich in den Restaurants draußen (drinnen bin ich nicht sicher) mit seinen Fritten an den Tisch setzen, unter der Bedingung, dass man dann in dem Café/Restaurant seine Getränke bestellt. Was ich einen fairen Handel finde. So saßen wir denn vergnügt um den Tisch herum, es war dankenswerterweise das ganze Wochenende über recht warm und haben unsere Fritten gegessen.
Oh - und wenn man nicht will, dass einem die Saucen die schönen Fritten matschig machen: so wie wir in extra-Döschen bestellen. Total nachhaltig.