Apfelstrudel mit Vanillesauce
Am Freitag war aufgerufen zum Apfel-Wettekochen. Leider waren am Freitag die Kleine Prinzessin und ich noch nicht soweit mit unseren Plänen für den Apfelstrudel, zumal uns ATB gebeten hatte, den doch am Sonntag herzustellen, für einen größeren Familienkaffee. Gesagt, getan. Wir haben uns ein klein wenig mit der Zeit vertan. Oder mit der Vanillesauce zu spät angefangen, wie immer man das sehen will. Mit unserer Organisation hat es 2 1/2h gedauert bis wirklich alles fertig war. Mit besserer Organisation sollte es möglich sein, das in 2h fertig zu bekommen. Nu. War zwar unser zweiter und nicht der erste Strudel, aber vom letzten konnten wir fast nicht probieren, da wir den für einen Salon gemacht hatten und die Piranhas den niedergemacht hatten, bevor wir Piep sagen konnten. Bis auf die Tendenz, in seine Einzelteile zu zerfallen, ist uns dieser Strudel mit Sauce recht gut gelungen:
So, nun alles auf Anfang. Zuerst der Strudel, dann die Sauce. Im Interesse eines intelligenten Zeitmanagements würde ich sonst dazu raten, doch die Sauce am Vortag herzustellen und dann nur noch zu erwärmen. Vorsichtig.
Apfelstrudel
Reicht für 8 Personen.
Teig:
- 300g Mehl
- 3 EL neutrales Öl
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Zucker
- 100ml Wasser
- 1 Ei
Füllung:
- 100g Zwiebackmehl/gute Semmelbrösel
- 125g Butter
- 1 1/2kg Äpfel - wir hatten Boskop, hätten aber lieber Cox genommen
- 100g Zucker
- 1 TL Zimt
- 50g Rosinen
Außerdem:
ca. 125g Butter zum Bestreichen, Puderzucker zum Bestäuben
Anjefangen. Für den Teig alle Zutaten mit den Knethaken eines Rührgerätes zu einem glatten Teig verarbeiten. Mit den Händen solange kneten, bis ein elastischer Teig entsteht, der nicht an den Händen kleben bleibt. Ein wenig einölen und in Klarsichtfolie gewickelt mindestens eine halbe Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen.
Jetzt alle Äpfel schälen, entkernen und in fedrig dünne Scheiben schneiden. Mit Zucker, Rosinen, Zimt und wenn man will dem Saft einer halben Zitrone mischen. Semmelbrösel in Butter goldbraun anbraten. Den Ofen langsam auf 200° vorheizen.
Nun kommt der spaßige Teil: Strudelteig so dünn bekommen, dass man durch ihn hindurch Zeitung lesen könnte. Auf einem bemehlten Küchentuch den Teig so ca. 40×25cm ausrollen.
Mit einem weiteren Küchentuch abdecken und noch fünf Minuten ruhen lassen. Dann kommt das Ausziehen des Teiges über den Handrücken auf eine Größe von ca. 75×45 cm. Wir messen das allerdings nie nach. Das geht mehr nach Gefühl und Wellenschlag.
Man kann beim fertiggezogenen Teig sehr schön erkennen, welche Seite die Kleine Prinzessin gezogen hat und welche ich. Ich bin ein wenig fascho, was gerade Ränder angeht, sie zieht dafür den Teig exakt auf die gleiche Dünne:
So, nun die Semmelbrösel-Butter-Mischung auf dem Teig verteilen und zwar so, dass auf einer Schmalseite 1/4 und rundherum 3cm Platz bleibt. Auf die Semmelbrösel kommt die Apfelmischung. Jetzt alles vorsichtig mit Hilfe des Küchenhandtuches von der Apfelschmalseite her aufrollen und mit der Nahtseite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, Enden umschlagen. Passte bei uns nur diagonal aufs Blech:
75g Butter verflüssigen und den Strudel damit bestreichen, mehrmal mit einer Gabel einstechen, für ca. 45 Minuten im Ofen verschwinden lassen. Wir haben die Zeit genutzt, um die Vanillesauce anzufangen.
Wenn der Strudel aus dem Ofen kommt: mit der restlichen Butter bestreichen und Puderzucker darüber verteilen. Angeschnitten sieht das so aus:
So, nun endlich zur Vanillesauce
- 600 ml Sahne
- 6 Eigelb
- 2 Vanilleschoten
- 40g Zucker
Sahne mit dem ausgekratzten Mark der Vanille und den Schoten selber versehen. In einem großen Topf vorsichtig bis kurz vorm Kochen bringen, 20-30 Min. ziehen lassen.
Zucker und Eigelb mit dem Rührgerät schaumig rühren, so richtig schön dick und cremig soll es werden. Vanilleschoten aus der Sahne fischen und zu den Eigelb geben. Langsam - und dabei immer schön mit einem Holzlöffel rühren. Den Topf auswaschen, abtrocknen und wieder auf den Herd stellen. Ein kaltes Wasserbad für den Topf vorbereiten. Die Vanillesauce hinein und auf mittlerer bis kleiner Hitze so 10 Minuten erwärmen, dabei die ganze Zeit rühren. Wenn die Sauce anfängt dick zu werden, schnell den Topf in das Wasserbad stellen, damit nicht nachgewärmt wird und am Ende doch noch ein süßes Rührei entsteht. Vanillesauce in ein ansprechendes Gefäß umfüllen und zum Apfelstrudel reichen.
Das alles ist nicht wirklich schwierig, nur zeitaufwendig und mit genauem Hinschauen der Instruktionen verbunden. Und es lohnt sich. Wirklich.
Bald gibt es neue Varianten - Birne schwebt im Moment noch im Raume…
Ich weiss warum ich nicht backe.
Kommentar von groefaz de la cuisine — 1. Oktober 2007 @ 2:01 nachmittags