Archive für den Monat: Oktober, 2013

Immer wieder überraschend. Ich bin neulich ein wenig durch den Metzg geschlendert, auf dem Weg zu den letzten Alpensäuli Beständen. Eigentlich hatte ich einen anderen Auftrag, welchen Teil es vom Schwein denn geben sollte, aber da die Auswahl auf Stotzen oder Stotzen zusammengeschrumpft war, habe ich Stotzen gekauft.
‘Was ist denn Stotzen?’
‘Na, das Eckstück!’
Immer noch keine Erkenntnis auf meiner Seite, was das denn sein könnte (ich habe jetzt gelernt, dass ich einen Braten aus dem Hinterschinken gekauft habe). Egal, gekauft wie gesehen. Ausserdem muss nicht ich das verarbeiten und essen sondern der GröFaZ. Der hat dann auch einen Weg gefunden. Was ich auf dem Weg zur Kasse beim Metzg gefunden habe, waren Kichererbsen aus Italien, geschält und halbiert, die für Suppe angepriesen wurden. Eine Mischung aus ceci decorticati (gehäutete Kichererbse) und cichercie decorticate (gehäutete Platterbse). Ah ja. Genau, hätte ich eh so bestellt. Zumindest nachdem ich heimlich nachgeschaut habe, was das denn eigentlich ist – so war mir die Platterbse bis dahin nicht so wahnsinnig geläufig. Es mag daran liegen, dass sie in Europa eigentlich nur in Spanien und Italien an Menschen verfüttert wird und ansonsten maximal an die Kühe geht. Unverdientermassen, wenn ich das aktuelle Beispiel mir anschaue. Die Suppe, die ich daraus gebaut habe, war sensationell lecker. Deswegen auch hier verewigt, obwohl ich daheim vergessen hatte ein halbwegs ordentliches Bild zu machen und es nun das gibt, was am Büroküchentisch mit dem iPad möglich ist.

Kichererbsensuppe - Kochen für Schlampen

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Ich mache immer wieder Brotaufstriche selber. Mal den einen, mal einen anderen. Diesen hier habe ich erst einmal gemacht und auch wenn er an sich ganz gut gewesen ist, kann er den aktuellen Favoriten (bisher unverbloggt) nicht vom Throne stossen und wird es ein wenig schwierig haben, soweit vorne in meinem Kochbewusstsein zu landen, dass ich ihn wieder baue. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass ich insgesamt nicht der grosse Brotesser bin und eigentlich am liebsten 3-5x am Tag warm essen würde. Es bleibt allerdings in der Regel dann doch bei zwei warmen Mahlzeiten am Tag. Es sei denn, dass ich im Winter wieder anfange, mir Porridge und Konsorten im Reiskocher zu bauen. Dann sind es wieder wenigstens 3 warme Mahlzeiten am Tag. Ceterum censeo, dass es ‘Abendessen’ und nicht ‘Abendbrot’ heisst.
Die Originalversion hatte ich im KuLa gesehen, für interessant befunden und dann angepasst an die Sachen, die ich vor Ort hatte nachgebaut. Bohnen-Tofu-Aufstrich - Kochen für Schlampen

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Himbeeri hat gerufen und ich habe gehört. Und nachgeschaut. Und überlegt. Und schlussendlich dann gebacken und fotografiert. Ich habe mich dazu entschieden, etwas aus dem Kochbuch meiner Grossmutter zu backen. Meine Grossmutter ist zum Ende des zweiten Weltkrieges wie so viele andere auch aus Ostpreussen geflohen. In ihrem Fall bis ins Ruhrgebiet und erstaunlicherweise hat sie dabei das Kochbuch mitgenommen. Es ist das Dr. Oetker  Schulkochbuch in der Ausgabe von 1937. Das Buch ist (wenig überraschend) nicht im besten Zustand, nachdem es nicht nur die Flucht überlebt hat sondern danach auch noch jahrzehntelang im Einsatz gewesen ist. Es wohnt jetzt schon ein paar Jahre bei mir und ist sicher Beiseite gelegt.

Dr. Oetker Schulkochbuch 1937 - Kochen für Schlampen

Denn ich habe vor 2-3 Jahren ein baugleiches Kochbuch auf einem Flohmarkt gefunden. Baugleich: auch die Ausgabe von 1937 allerdings in einem deutlich gepflegteren Zustand. Beim Ersatzexemplar habe ich keine Hemmungen damit zu kochen und schaue immer wieder gern rein. Generell finde ich die Dr Oetker Schulkochbücher total spannend, weil sie immer eine theoretische Einführung haben und damit einen guten Überblick über den Stand des Wissens zur Ernährung zum Zeitpunkt der Herausgabe geben. Ich habe definitiv nicht alle, aber neben den beiden hier auch einen Reprint des allerersten Koch- und Backbuchs von Dr. Oetker. Das ist unter anderem deswegen spannend und informativ, weil da noch die Angaben stehen, wie man Tütenpudding etc. machen kann, wenn man die Fertigmischung nicht zur Hand hat.

Dr. Oetker SChulkochbuch 1937 - Kochen für schlampen

In dieser Runde habe ich mich für den gedeckten Apfelkuchen entschieden. Ich hatte eh schopn länger wieder Lust auf Apfelkuchen und in der Woche hatte mein Markthändler die ersten Boskoop der neuen Ernte mit dabei. Mit Warnung: die sind aber noch ganz schön herb. Und hat empfohlen, die mit einer anderen, süsseren Sorte zu mischen, auch wenn dabei die Kocheigenschaften nicht ganz so gut sind. So kam es, dass die Apfelfülle eine Mischung aus Boskoop und Rubinola wurde. Immer noch sehr herb, aber sicherlich besser als nur mit den Boskoop zu arbeiten. Ergebnis im Ganzen:

Gedeckter Apfelkuchen - Kochen für Schlampen

Was man nicht erkennen kann, obwohl ich mir Mühe gegeben habe, ist, dass ich den Teigdeckel in mehr oder weniger gleichmässige Streifen geschnitten habe. Well, es muss noch Verbesserungsoptionen geben. Ich mag Apfelkuchen und insbesondere gedeckten. Der hier ist keine Ausnahme: wunderbarer Sonntagskuchen, am besten schon am Sonnabend backen. Den Rest des Beitrags lesen »

Mrs Kostyras Borscht von Martha Stewart – ich habe sie schon ein paar Mal gemacht (natürlich immer mit zumindest Minivariationen) und sie ist eine der schöneren Suppen, die die kommende kalte Jahreszeit kulinarisch begleiten werden. Ich stehe im Moment total auf zwei Sachen: Suppe (einschliesslich Eintöpfe) und Linsen. Ich habe keine Ahnung warum das so ist, aber auch keine Manschetten dem einfach nachzugeben. Die würde ich wahrscheinlich mehr haben, wenn ich ein grosses Verlangen nach Junk Food oder Marshmallows oder so hätte. Aber so… lebe ich mit Süppchen, Eintöpfen und Linsenvariationen. Wenn ich ein wenig gewissenhafter werde mit der Dokumentation, wird es das eine oder andere davon auch hier zu sehen geben. Mal schauen, wie es sich ausgeht.
Meine Freundschaft mit Dill ist nicht sehr ausgeprägt, weshalb es mich um so mehr wundert, dass ich davon gerade 2 Packungen im Kühlschrank habe (was habe ich mir dabei gedacht? Wozu braucht man überhaupt Dill?) und habe eine halbe dann prompt in der Suppe verarbeitet.
Wenn ich es richtig gesehen habe, dann ist das hier eine klassische Wintervariante von Borschtsch aus Polen, die es traditionell an Freitagen gegeben hat – der gute Katholik isst am Freitag schliesslich kein Fleisch. Mir soll’s recht sein: mehr Essen für mich, bei dem ich nicht darüber nachdenken muss, wie man denn daraus jetzt eine wohlschmeckende vegetarische Variante basteln könnte.

Mrs Korstyras Borscht - Kochen für Schlampen

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Und ausserdem ist gerade eine gute Zeit sowohl für Pilze als auch den letzten Spinat, also den letzten Sommerspinat. Winterspinat geht ja noch bis zum Frost. Es ist eine nette Quiche, die auch gut am nächsten Tag kalt gegessen werden kann. Quiches sind bei mir ein fester Bestandteil des Alltagsessens. Sommers wie Winters in unterschiedlicher Besetzung immer wieder gern gesehen. Meist bin ich mit meinen Essensplänen zu spät dran, um noch einen Mürbe- oder Hefeteig zu machen und weiche dann entsprechend auf Quark-Öl aus. Hier mal nicht, möchte ich betonen. Hier isses eine Variante, die irgendwo zwischen Mürbeteig und Quark-Öl-Teig liegt, weniger Ruhezeit als ein klassischer Mürbeteig und doch ein wenig bröseliger als der doch sonst eher sehr weiche Quark-Öl. Gefällt mir.

Spinat-Champignon-Quiche - Kochen für Schlampen Den Rest des Beitrags lesen »

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