Archive für den Monat: März, 2009

Ein kurzer Blick in die Vorräte offenbarte Aubergine, Olive, Tomate, Ziegenkäse und einen Busch mit Basilikum. Letzteres ist eher selten, weil ich die Gabe habe, die Töpfe zu gießen zu vergessen und dann gern am Stengel vertrocknetes Basilikum besitze. Aber der aktuelle Busch hält schon erstaunlich lange. Vielleicht entwickelt sich ja gerade mein grüner Daumen? Ich habe auf jeden Fall vor, ihn ein wenig zu fordern und werde am Wochenende zum Staudenmarkt im Botanischen Garten gehen und mal schauen, was sich so schönes finden lässt. Auf jeden Fall sind einige Kräuter und vielleicht auch Tomaten und Erdbeeren eingeplant. Ich hätte gerne winzig kleine Walderdbeeren, die in ihrer Winzigkeit das Aroma von ganz großen konzentrieren. Und gestreifte Tomaten. Oder violette. Oder pelzige. Die habe ich alle vor ein paar Jahren bei einer VERN-Veranstaltung gesehen. Seitdem würde ich die gern alle oder zumindest einige davon mal probieren. Mein Abendessen habe ich auf jeden Fall schneller fertig gehabt, als es mich am Wochenende Zeit kosten wird, mich für oder gegen diverse Kräuter zu entscheiden.

auberginengemuese

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Nachdem ich schon hier und hier Möhrchen mit Kartoffelbrei gepostet hatte, dachte ich, ich müsse ja der Welt nicht noch eine Variante schenken und habe kein Bilddokument gemacht. Hätt ich aber sollen. War eine Variante, die so lecker ist, dass sie die Wiederholung wirklich lohnt. Ich habe eigentlich nichts außergewöhnliches gemacht: die Möhrchen in Butter angebraten, ein wenig Zucker dazugegeben, mit Portwein abgelöscht und dann mit ein wenig Meersalz und Thymianblättchen gedünstet, bis die Möhrchen den richtigen Gargrad erreicht haben, dann mit einem Löffelchen Crème Fraîche abgebunden. Dazu Kartoffelbrei mit Parmesan und schwarzen Oliven. Großartig. Kann ich zum Nachbauen nur empfehlen.

Meistens mache ich in voller Absicht zu viel Kartoffelbrei – ich nehme den gern für Aufläufe, Herzoginkartoffeln oder Bratlinge in der Zweitverwertung. Hier habe ich wieder Bratlinge gemacht:

kartoffelbratling_salat

Pro Nase braucht man etwa ein Bund Rucola, eine halbe Paprika, ein wenig Zwiebel (beides in kleinen Würfeln) und Vinaigrette für den Salat.

Für 4 Bratlinge braucht man eine Doppelhandvoll Kartoffelbrei der Wahl, 1 Ei und soviel Mehl, dass ein halbwegs glatter Teig entsteht. Dann noch ein wenig Butter zum Ausbraten und fertig. Die Bratlinge bei mittlerer bis hoher Hitze auf jeder Seite etwa 4 Minuten braten oder bis die sich gold-braun verfärben.

Pro Nase für eine vollständige Mahlzeit sollte man 2-3 Bratlinge zu dem Salat rechnen.

Salat auf Teller, Bratlinge rauf. Glücklich sein.

Oh – ich darf mehr oder weniger wieder alles essen, was ich will. Zum Glück.

Neulich konnte ich ewig nicht ewig nicht einschlafen. Ich habe immer noch nicht gelernt, dass ich zwar gefahrlos auch zu später Stunde noch Kaffee trinken kann, nicht aber grünen Tee. Der Beste Schwager hatte mir schon im letzen Sommer eine Iwachu-Teekanne direkt aus Japan importiert, in der ich seitdem ausschließlich meinen grünen Tee herstelle.

teekanne

Merke: nicht nach acht am Abend noch zwei Kannen davon trinken. Da ich nun aber nicht schlafen konnte, was tun? 

Ein Bekannter hatte neulich gefragt, ob er mich als Köchin/für’s Catering buchen könne – er hatte eine kleinere Abendgesellschaft zusammengestellt, kann aber nicht wirklich kochen und hatte trotzdem kühnerweise ein Abendessen versprochen. Ich hatte keine Zeit, an dem Tag kommt dontblog aus dem Urlaub zurück und wir wollten uns ein wenig zusammensetzen und wilde Pläne schmieden. Oder auch einfach nur überhaupt welche.

Aber als ich so nicht einschlafen konnte, habe ich überlegt, was ich an seiner Stelle an Essen gemacht hätte.

Die tüteneinfache Variante:

  • Pizza Margherita
  • Rucolasalat mit Paprikawürfeln und fruchtiger Vinaigrette
  • Erdbeeren mit Schlagsahne und überstreut mit Amarettibröseln

Oder man könnte ein Thema durchziehen:

  • Karottenessenz mit Ziegenkäsecrostini
  • Salat mit Dressing aus geschmolzenem Ziegencamembert
  • Ratatouille-Quiche überbacken mit Ziegenkäse, dazu Thymianschmand
  • Pflaumenkompott mit Ziegenkäsenockerln

Alternativ mit Convenienceprodukten:

  • Hummus mit Crudités
  • Gnocchi mit grünem Gemüse
  • Apfelgalette mit Vanilleeis

Saisonal:

  • Frühlingszwiebelsuppe
  • Linguine mit Bärlauchpesto
  • herzhafter Fetakäsekuchen mit Frühlingskräutern
  • Rhabarbersorbet

Dann konnte ich endlich einschlafen. Spät genug war es auch.

Ich habe festgestellt, dass ich gerne japanische Nudelsuppen esse – die Udon-Variante scheint mir derzeit lieber zu sein, als die Ramen. Vielleicht mag ich einfach die Brühe lieber? Das wäre demnächst noch auszutesten. Mit ein wenig Vorbereitung am Abend vorher kann man Udon-Suppen hervorragend als Büromittagessen gestalten. Das heißt, dass ich am Tag vorher die Brühe vorbereite, den Tofu frittiere und koche und die Nudeln vorkoche. Also eigentlich alles fertig mache, bis auf das eigentliche Zusammenwerfen. Zum mitnehmen wird alles in meinen heißgeliebten Klickboxen verpackt:

udonversuch_1

von links nach rechts:

  • ca. 60 g vorgekochte Udon-Nudeln. Die gibt es im Asiengeschäft in eingeschweißten Packungen und brauchen im kochenden Wasser etwa 3 Minuten, bis sie fertig sind. Nach dem Abtropfen habe ich einen Hauch Sesamöl dazugegeben, um die Nudeln am Zusammenkleben zu hindern.
  • 450 ml vegetarisches Dashi – das ist eigentlich nichts anderes als Kombu (1 postkartengroßes Stück für 2-4 Stunden in 1 l Wasser eingeweicht) und versetzt mit
    • 1 EL Sojasauce
    • 1/2 EL Mirin
    • Salz
  • 2-3 Scheiben frittierter Tofu. Den kann man wahlweise fertig frittiert kaufen oder frittiert ihn zu Hause in heißem Öl, bis er auf allen Seiten gold-braun ist. Unabhängig davon, wo er hergekommen ist, sollte das überschüssige Fett abgetupft werden und der Tofu in
    • 230 ml Dashi
    • 1 EL Zucker
    • 1 EL Mirin
    • 2 TL Sojasauce

gekocht werden, bis sich die Flüssigkeit auf die Hälfte reduziert hat. Abtropfen lassen und beiseite legen, bis er gebraucht wird.

  • 2-3 Frühlingszwiebeln

taschenmesser

Die Büromesser tendieren dazu, ziemlich stumpf zu sein. So stumpf, dass es besser ist, wenn ich mein Taschenmesser nehme, um die Frühlingszwiebeln in Ringe zu schneiden. Das wird sauberer. Ich habe mir noch nie ein Taschenmesser selber gekauft – ich habe alle entweder geschenkt bekommen oder gefunden. 3 oder 4 davon sind reguläre schweizer Messer  – sowohl Wenger als auch Victorinox. Irgendwann habe ich angefangen, fast immer ein Messerchen bei mir zu tragen. Es hat sich bewährt.

Und nun das Ergebnis in 70er Jahre Technicolor (meine Handykamera macht’s möglich):

udonversuch1

Dazu Brühe, Nudeln und Tofu gemeinsam in eine Schüssel füllen und in der Mikrowelle erhitzen, aber nicht kochen. Frühlingszwiebelringe darauf verteilen und glücklich sein.

Diese Variante war nicht schlecht, aber ich fürchte, dass die Dashi-Abart buddhistischer Mönche leider nicht ganz die Geschmacksintensität besitzt, die es braucht, um die Suppe zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Ich debattiere noch mit mir, ob ich es mit meinem Vegetariersein vereinbaren kann, dass ich das nächste Mal richtiges Dashi herstelle. Da gehören dann nämlich noch Bonitoflocken mit dazu.

Vegetarier vs. lecker Essen. Vegetarier vs lecker Essen. Vegetarier vs. lecker Essen.

Ich glaube fast, dass Vegetarier verlieren wird.

Lange Geschichte mit vielen Bilder, deswegen behind the cut.

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