Ich habe meiner Mutter eine wundervolle, dicke, fette Torte zu ihrem Geburtstag gebaut. Von dem Ding können nur wahre Künstler mehr als ein Stück essen, ohne dass ihnen schlecht wird.
Aber lieber so, als auf dem Geburtstag einer Tante von mir, bei dem es einen wahrhaft grauseligen Kuchen gab. Den Boden hätte man gut, wie Onkel Mattel meinte, als grundlage für eine biologisch abbaubare kugelsichere Weste nehmen können. Dafür war er eher zuckerfrei. Das kann von diesem hier wahrhaft nicht behauptet werden, aber bitte: genau lesen, bevor es ans Nachbauen geht!
Diät-Torte
Das Prachtstück. In angeschnitten. Mutig, wer hier noch Sahne dazu isst.
Als erstes benötigen wir 2 (zwei) saftige, quadratische Schokokuchen. Also daran denken, dass ich hier nur die Mengen für einen Kuchen angebe. Davon müssen zwei hergestellt werden. In 22x22cm quadratischen Kastenformen (Die Mengen gelten alternativ für 25cm runde Springformen).
BEIDE Kuchen spätestens, SPÄTESTENS einen Tag vor der Präsentation abuen, da sie vollkommen ausgekühlt sein sollen, ehe man mit dem Verzieren anfängt.
250g Butter
250g dunkle Schokolade
8 TL Instantkaffeepulver (dessen einzige Daseinsberechtigung ist für Fälle wie diesen)
180ml Wasser
300g Mehl
3 TL Backpulver
60g Kakaopulver
1/2 TL Natron
550g sehr feiner Zucker
4 Eier
8 TL Pflanzenöl
125ml Buttermilch
Den Backofen auf 160° (Gas 1-2) vorheizen. Kuchenform einfetten und so mit Backpapier auskleiden, dass mindestens 2cm oben überstehen. Das Einfetten hilft dabei, dass das Backpapier fein an der Form kleben bleibt und nicht durch die Gegend purzelt.
Butter, Schokolade und Kaffeepulver zusammen mit dem Wasser bei niedriger TEmperatur zum SChmelzen bringen. Dabei rühren.
Mehl, Kakao, Backpulver und Natron in eine große Schüssel sieben, Zucker runtermischen und in die Mitte eine Mulde drücken. Öl, Buttermilch und Eier verquirlen. Mit der Schokomischung zusammen zum Mehl zufügen und gut unterrühren.
Teig in die Form gießen und für 1 Stunde 50 Minuten, also wirklich fast 2 Stunden, backen. Ein Holzstäbchen sollte sauber, aber evtl ein wenig klebrig herauskommen. In der Form erkalten lassen.
LAGERUNG: Im Luftdichten Behälter im Kühlschrank 3 Wochen. Tiefgekühlt: 2 Monate.
Wer also nur eine dieser Formen hat, der muß entsprechend noch früher mit den Vorbereitungen anfangen.
So, und nun zu den Zutaten für die Deko:
Kaffeebuttercreme
170ml Schlagsahne
300g weiße Schokolade
400g Butter
160g Puderzucker
1 EL Instantkaffeepulver
200g Haselnüsse, geröstet (!) und gehackt
1-2 Großpackungen Giotto
Für die Capuccino-Buttercreme Sahne und Schokolade in kleine Stückchen teilen und über sanft köchelndem Wasser schmelzen. Butter schaumig rühren, dabei den Zucker nach und nach dazugeben bis alles eine dickliche weiße masse ist. Abgekühlte Schoki gründlich unterrühren bis eine dicke, schaumige Crème entsteht. Den Pulverkaffee in 1 EL heißem Wasser auflösen, abkühlen und unter die Buttercréme rühren.
Wenn man die Buttercreme zu schnell auf dem Kuchen verbauen will, passiert das, was mir passiert ist: man hat keine cremige Mittelschicht, sondern lediglich eine Masse, die die Kuchen zusammenklebt, aber ansonsten kaum zu erkennen ist.
Die Oberseiten der beiden Kuchen gerade schneiden. Fadentechnik mal so als Stichwort.
Einen Kuchen auf die Tortenplatte legen und mit einem Viertel der Buttercreme bestreichen. Den zweiten Boden rauflegen. Den ganzen Kuchen glatt mit der Buttercreme beschmandern. Die Haselnüsse auf die Seiten drücken.
Mit den Giotto verzieren.
Und an alle verfüttern, die vor hatten in den nächsten 12 Monaten eine Diät zu machen. Soll sich ja schließlich lohnen!