Teil meiner Aufarbeitung des Backlogs ist diese Oliven-Zwiebel-Quiche, die ich schon vor einer ganzen Weile in leichter Abwandlung dieses Rezeptes von Küchenlatein gebaut habe. Es war einer dieser Tage, an denen ich nach Hause gekommen bin und zwar noch genug Zeit habe zum Kochen, bevor ich vor Hunger steeeeeerbe, aber ich hatte keine Lust noch einkaufen zu gehen. Und das ist der Punkt, wo mir dieses Rezept sehr entgegen kam: es sind lauter Zutaten, die bei mir eigentlich immer in der Küche rumschwirren. Noch besser: es ist eine sehr leckere Quiche, die dabei herumkommt! So stand einem geretteten Abend nichts mehr im Wege. Zu dieser Quiche passt sehr gut ein grüner Salat mit einem einfachen Dressing. Das hatte ich zwar an dem Abend nicht daheim, aber am nächsten Tag für’s Büromittagessen habe ich noch rasch einen gemacht. Mit anderen Worten: auch kalt am nächsten Tag noch ein schönes Essen.
Neulich mal wieder bei BBC GoodFood ein Rezept gesehen und neugierig geworden, wie das denn wohl sein mag. Das Rezept hätte ich sicher auch halbieren können… aber irgendwie kam mir das doof vor, so dass ich beschlossen habe, das mal in der Büroküche auszutesten. Viel Arbeitszeit isses ja glücklicherweise nicht und – Zusatzbonus – es gibt gleich mehrere potentielle Mitesser. Gesagt, getan. Teig daheim noch schnell fertig gemacht (und dabei im Tran das Ei im Teig verschlagen….), die Ramequinförmchen eingesteckt und die restlichen Zutaten und schon konnte es in der Mittagspause losgehen. Dank Vorarbeit waren es in der Büroküche selber dann nur noch 5 Minuten schaffen, ab in den Ofen und dann zum Frühkaffee waren die kleinen Teile in wunderbar lauwarm fertig.
Trotz des Namens (sugar crusted) sind sie NICHT süß, bzw. nur so süß, wie man halt die Zuckerschicht am Ende dick macht. Was bei mir einen wenig süßen Minikuchen hervorgebracht hat, was ich sehr begrüßt habe.
Und weil es so schön klein und einfach ist, spiele ich damit bei dem Kleine-Kuchen-Event der Hedonistin mit. An vegane Kuchen traue ich mich nicht wirklich ran. Ich habe zwar schon leckeren veganen Apfelkuchen gegessen, aber irgendwie mag ich die Restriktionen nicht besonders. Ich bin da konservativ und bleibe bei vegetarischen Backerzeugnissen.
In Draufsicht:
Vom Samstagsbrunch stand (und steht) noch Eierlikör in meinem Schränkchen. Eierlikör pur ist nicht so ganz meins – es stellte sich also die Frage: was tun damit, verkommen soll er ja auch nicht. Mitbewohnerette #11 empfahl einen Eierlikörkuchen, kam aber vor dem Abflug nach Sizilien leider nicht mehr dazu, mir ein Rezept durchzudiktieren. Aber ich habe ein kleines Backbuch für kleine Kuchen. Und die dauergeliehene 6-Cup-Gugelhupfform von ATB. Frisch ans Werk – zu meinem Erstaunen ist der Kuchen sehr gut aus der Form herausgekommen – sie ist relativ stark geriffelt und ich hatte befürchtet, dass die Hälfte des Kuchens in der Form bleiben würde. Der Kuchen war ein … mittlerer Erfolg. Ich hätte ihn in ein wenig süßer lieber gemocht. Von dem Eierlikör schmeckt man (zum Glück?) fast nichts. Eventuell habe ich den Kuchen einen Tick zu lange im Ofen gelassen – er würde es vertragen ein wenig klitscher zu sein.
Eierlikörkuchen
Für eine 18er Kranz- oder 1,4l-Gugelhupfform (Dashboard ist Dein Freund beim umrechnen!)
- 100g Butter
- 75g Zucker (könnt mehr sein)
- 1 Prise Salz
- 3 Eier (getrennt)
- 100ml Eierlikör
- 200g Mehl
- 1/2 TL Backpulver
- 50g Puderzucker
- 1 1/2 EL Eierlikör
- Zeste einer Orange
Den Ofen auf 180° vorheizen und die Form gut fetten und mehlen. Butter, Zucker und Salz schaumig rühren. Die Eigelb dazugeben, danach den Eierlikör. Mehl und Backpulver mischen und zu dem Teig geben. Die Eiweiß sehr steif schlagen und unter den Teig heben. Etwa 50 Minuten backen – eine Stäbchenprobe das erste Mal nach 40 Minuten machen. Kurz in der Form kühlen lassen und dann auf ein Gitter stürzen, um ihn vollends auskühlen zu lassen. Aber noch warm den Guss auf den Kuchen geben, dazu Puderzucker und Likör verrühren und mit einem Pinsel (oder ähnlichem) auf dem Kuchen verteilen. Mit der Zeste dekorieren.
Fertig.