Gurken, Gurken allerorten. Kauft und esst, solange es noch geht. Ich habe auch schon wieder eine neue Ladung Schmorgurken im Einkaufsnetz eingefangen. Ein wenig unsicher bin ich, wo meine plötzliche Liebe für die Dinger herkommt, doch fleissig werden sie gegessen. Und es gibt sie hier auch überall, nicht nur beim Gemüsehändler oder auf dem Markt sondern auch im normalen Supermarkt an allen Orten im Normalfall in der Sorte ‘Nostrano’. Eine kleine Gurke hatte ich neulich noch über, die sofort mit dem übrigen Restegemenge aus dem Kühlschrank in einem Pfannengericht gelandet ist. Das noch einmal so wirklich wieder nachzubauen dürfte mir nicht gelingen, die besten Näherungswerte habe ich hier dennoch einmal aufgeschrieben – mit dem deutlichen Hinweis, doch bitte nicht extra dafür einholen zu gehen sondern lieber die allfälligen Reste zu verarbeiten, die sich immer irgendwie in der Küche ansammeln. Genauso würden da noch kleine Erbsen reinpassen, ggf. Senf (als Saat oder als Condiment), Kerbel, Dill, Spinat, Fetawürfel… halt was es noch als Überraschungszutaten gibt.
Es wurde geladen, doch bitte mal in den Vorratsschränken zu schauen, was da denn sich noch so alles verbirgt und daraus was schönes zu bauen. Geladen haben Susanne von als Gastgeberin und Herrin über das Thema und Zorra von Kochtopf als Veranstalterin des Dauerevents.
Also habe ich mich mal an meinen Vorratsschrank (und das Vorratsregal) gemacht und geschaut, was sich da denn so noch verbergen mag. Die kurze Antwort ist: viele Dinge. Zu den exotischeren gehören sicher Kichererbsenmehl, Kombu, getrocknete Tofuhaut und Grits. Da aber mein letzter Versuch mit dem Kichererbsenmehl ein Desaster war, der Kombu hervorragend zum Einsatz kam beim Kochen von Borlottibohnen (Bildfreies Ereignis), ich bisher keine Idee zur Tofuhaut hatte, die ich auch umsetzen wollte, die Grits schon verbloggt sind bin ich zu den zwar für mich leicht exotischen, für andere aber alltäglichen Graupen gekommen. Mein Erstversuch mit den Graupen war kein Desaster, aber auch nichts, was ich dringend wiederholen muss. Die Grundidee war gut – ich habe sie mit Pilzen im Slowcooker gekocht – aber da ich schon am Abend vorher alles in den Slowcooker geworfen hatte und dann noch den Tag über auf low gekocht habe, waren mit die Graupen zu matschig. Nun koche ich mich, wie so viele andere, nach und nach durch das eine oder andere Rezept in ‘Deutschland Vegetarisch’ und bei dem aktuellen Kälteeinbruch – vielen Dank an die Eisheiligen – kommt die Graupenrahmsuppe gerade recht.
Hin & wieder wollen Anikó und ich eigentlich gern gemeinsam Kochen. Im Normalfall haben wir nur das Problem, dass derzeit knapp 600 Kilometer zwischen unseren jeweiligen Zuhausen liegen, was der Spontaneität dafür deutlich Abbruch tut. Und so haben wir, wie schon das eine oder andere Mal zuvor, uns als moderne, umweltbewusste Menschen für ein virtuelles gemeinsames Kochen per Videoskype entschieden. Man denke nur an das ganze CO2, dass wir dank fehlender Flüge eingespart haben! Ich war ernsthaft erstaunt, dass in einem Unternehmensumweltbericht die Einführung von Unternehmensweiten Videokonferenzmöglichkeiten als Beitrag zum Umweltschutz deklariert wurde. Und nicht als kostensparende Massnahme, was mit höherer Wahrscheinlichkeit die ursprüngliche Motivation gewesen ist.
Zurück zum Thema – Anikó und ich haben uns einen Abend und eine Zeit ausgesucht, bei der die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass ich aus dem Büro heim sein würde und das hat auch alles gut funktioniert. Das auserkorene Rezept war dievon Petra, da wir beide die Suppe noch nicht kannten und gern was neues mit Fenchel austesten wollten. Also frisch die Rechner angeworfen, gebetet, dass die Internetverbindung stabil bleibt (die Cablecom hat nicht den besten Trackrecord) und die Kameras ordentlich ausgerichtet und schon konnte es los gehen.
Durchgeführt von einer Deutschen anhand eines Rezeptes aus einem amerikanischem Kochbuch. Nämlich dem New York Times Essential Cookbook, das ich von Anikó geschenkt bekommen habe. Das Buch habe ich nun seit dem letzten Herbst und zwar sofort von A bis Z durchgelesen, aber bisher hatte ich dennoch nichts daraus gekocht, so dass es für das Quartalsevent ‘Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen‘ qualifiziert.
Ich bin ja kein ausgesprochener Freund der griechischen Küche. Doch diese zusammengefrickelte Variante war sehr, sehr lecker. Neulich war ich auf der Suche nach einem Pasta-Rezept und fand dieses hier faszinierend in seiner Einfachheit. Nichts als Nudeln mit Joghurt, karamellisierten Zwiebeln und ein wenig geriebenem Käse. Nach was sollte das schon gross schmecken? Nach erstaunlich viel. Süsse, knusprige Zwiebeln mit salzigen, weichen Nudeln, samtigen Joghurt und abgerundet mit würzigem Schafskäse. Charmanterweise gibt es auf dem Markt ja auch einen Stand, der nur Produkte vom Schaf hat, in erster Linie Joghurts und Käse, aber auch Hartwürste und andere Kleinigkeiten. Sie machen ihre Sachen alle komplett selber und nur genau soviel, wie ihre eigenen Schafe auch Milch geben. Sie haben es mal probiert, die Produktion zu erweitern, indem sie noch Milch mit dazu gekauft haben, aber die hat dann leider nicht ihrem Standard entsprochen und so gibt es halt nur das, was der eigene Hof im Thurgau hergibt. Und so habe ich (fast) lokalen Schafsjoghurt erstanden und einen schön gereiften Hartkäse. Überraschend vom Schaf. Der Rest der Zutaten wohnt eigentlich eh immer in meiner Küche. So, Bild zum Text:
Kann wahlweise als Frühstück, Mittag- oder Abendessen eingesetzt werden. Oder als schneller Snack zwischendurch. Das ist vollkommen beliebig. Eines ist nicht beliebig: das ist ein wunderbares Essen und ich wünschte, mir hätte schon früher jemand gesagt, wie gut Hummus und Avocado zusammenpassen. Das ist wahrlich a match made in heaven. ‘Rezept’ höre ich da. Naja. Rezept. Das ist einfach nur zusammengeschmissen, funktioniert 1a. Ich glaube, dass ich mich eine komplette Woche lang mindestens eine Mahlzeit pro Tag nur davon ernährt habe, nachdem ich diese Kombination für mich entdeckt habe.
Bastelanleitung:
Brot der Wahl toasten. Wenn es hübsch aussehen soll, dann bitte ein Rundes Stück, rindenfrei ausstechen. Mit bestreichen – ich mache meines selber, mit gekauftem geht es sicherlich auch. Dann kommt eine Avocadoschicht. Die kann einfach aus gequetschter, gesalzener Avocado bestehen oder aus einer Guacamole. Da ich hier noch nie eine gute gekaufte gegessen habe stimme ich für selbst gemacht. Und dann das Topping: Tomate. Idealiter rasch im Ofen gebacken. Dazu die Tomate halbieren, salzen, ölen und für 5-10 Minuten unter den Grill legen. Aber rohe Tomate geht natürlich auch. Gebackene schmeckt einfach besser. Und das war’s dann auch schon.