Gurken, Gurken allerorten. Kauft und esst, solange es noch geht. Ich habe auch schon wieder eine neue Ladung Schmorgurken im Einkaufsnetz eingefangen. Ein wenig unsicher bin ich, wo meine plötzliche Liebe für die Dinger herkommt, doch fleissig werden sie gegessen. Und es gibt sie hier auch überall, nicht nur beim Gemüsehändler oder auf dem Markt sondern auch im normalen Supermarkt an allen Orten im Normalfall in der Sorte ‘Nostrano’. Eine kleine Gurke hatte ich neulich noch über, die sofort mit dem übrigen Restegemenge aus dem Kühlschrank in einem Pfannengericht gelandet ist. Das noch einmal so wirklich wieder nachzubauen dürfte mir nicht gelingen, die besten Näherungswerte habe ich hier dennoch einmal aufgeschrieben – mit dem deutlichen Hinweis, doch bitte nicht extra dafür einholen zu gehen sondern lieber die allfälligen Reste zu verarbeiten, die sich immer irgendwie in der Küche ansammeln. Genauso würden da noch kleine Erbsen reinpassen, ggf. Senf (als Saat oder als Condiment), Kerbel, Dill, Spinat, Fetawürfel… halt was es noch als Überraschungszutaten gibt.
Ich esse immer noch so einmal die Woche eine Frittata zum Frühstück & fand es wäre an der Zeit mal eine weitere meiner Variationen hier zu zeigen. In dieser Variante hier werden indische, italienische und deutsche Küche zu einem Amalgam verwoben und siehe, das Ergebnis ist gut! Manchmal, wie diese Woche, bin ich bockig und stehe am Abend um halb 10 da und habe noch kein Frühstück für den näcshten morgen vorbereitet und will so gar nicht mehr kochen. Halt Gurke Bockmann. Die Woche habe ich es dann mit einem Wrap gelöst, in den diverse Reste aus der vergangenen Woche als Füllung gewandert sind (Slow Cooker Tofu in Bourbon-BBQ-Sauce, Schmorgurke in Senfrahm und dann noch kleingeschnippeltes rohes Gemüse). Ging auch, aber lieber habe ich was richtiges für mein Frühstück wie diese Bhaji-Frittata. Das meiste der Zutaten hier ist auch aus den Vorräten, so dss sie sich theoretisch auch spontan bauen lässt (Kochlust vorausgesetzt). Wenig Arbeit und mal was anderes. Wenn auch nicht besonders fotogen, aber was soll’s.
Manchmal habe ich keine Motivation am Abend noch was richtiges zu kochen und bin dann heilfroh, wenn ich noch komische Reste im Kühlschrank finde, aus denen sich schnell was zusammenwerfen lässt. Das hier ist schon 2-3 Tage (ok, Monate) her und war eine wundervolle Lösung für meinen Abendhunger, ohne dass ich richtig mitdenken musste. Sehr praktisch sowas. In einem Anfall von Wahn habe ich mir vegetarische Bratwürstchen gekauft (gab es früher gern an Heiligabend gemeinsam mit Kartoffelsalat) und die haben nach Kartoffelsalatbegleitung gerufen. Sogar ziemlich laut. Die Würstchen waren übrigens ganz okay, aber ich muss sie nicht dringend ausserhalb von Nostalgieanfällen haben.
Was mich daran erinnert, dass ich schon länger keinen Kartoffelsalat mehr hatte – wär auch mal wieder schön. Zumal es hier gerade ein wenig vor sich hinsommert und das ein gutes Essen ist, um es mit in die Badi zu nehmen. Ich gehe ja gern und regelmässig in die verschiedenen Badis und wenn es sich halbwegs einrichten lässt auch gern mehr als einmal am Tag, i.e. Mittags in die Badi beim Büro und am Abend dann im heimatlichen Dorf. Während ich am Wochenende, wenn ich nicht gerade durch die Berge stapfe oder in kleinen orangenen Autos sitze, gern den ganzen Tag am Wasser bin. Das ist immer wie ein Miniurlaub. Es führt natürlich dazu, dass mir gesagt wird, ich wäre lizard girl, ansonsten liesse es sich nicht erklären, dass ich so lange und gerne in der Sonne liegen kann. Ich bin einfach gern warm und werde in der Sonne dann träge, schläfrig und zufrieden.
Manchmal hat man so unschöne Reste im Kühlschrank rumlungern. Bei mir war das neulich ein Kopfsalat, von dem eine Handvoll Blätter in Burger gewandert ist und danach hat sich niemand mehr für den interessiert. Zugleich gab es noch ein paar gekochte Kartoffeln, die zu wenige waren, um eine richtige zweite Mahlzeit zu ergeben. Damit muss ich ja was machen lassen. Dunkel habe ich mich erinnert, dass es so etwas merkwürdiges wie Kopfsalatsuppe gibt. Nach Rezepten gesucht und bei Annemarie Wildeisen fündig geworden.Die Rezepte sind mir eh sympathisch, weil einerseits immer auch auf ‘den kleinen Haushalt’ Rücksicht genommen wird und sich der Rezeptkalender stark an der Schweiz orintiert – was gibt es an Zutaten zu welchen Zeitpunkten. Passt mir. Und die Rezepte passen mir auch häufig, so wie hier. Sie sind nicht zu kompliziert, aber gleichzeitig ein wenig anspruchsvoller als Kartoffeln mit Stippe. Ich glaube nicht, dass ich je Kartoffeln mit Stippe gegessen habe, doch irgendwie ist es mir (anhand der Fernsehserie? ATB hat eine Vorliebe für die Werke der Gräfin Bredow) als Paradebeispiel einfachen Essens hängengeblieben.
Das hier ist sehr, sehr einfach in der Zubereitung, fühlt sich aber ein wenig schicker an. Und schmeckt vor allem gut.
Es wurde geladen, doch bitte mal in den Vorratsschränken zu schauen, was da denn sich noch so alles verbirgt und daraus was schönes zu bauen. Geladen haben Susanne von als Gastgeberin und Herrin über das Thema und Zorra von Kochtopf als Veranstalterin des Dauerevents.
Also habe ich mich mal an meinen Vorratsschrank (und das Vorratsregal) gemacht und geschaut, was sich da denn so noch verbergen mag. Die kurze Antwort ist: viele Dinge. Zu den exotischeren gehören sicher Kichererbsenmehl, Kombu, getrocknete Tofuhaut und Grits. Da aber mein letzter Versuch mit dem Kichererbsenmehl ein Desaster war, der Kombu hervorragend zum Einsatz kam beim Kochen von Borlottibohnen (Bildfreies Ereignis), ich bisher keine Idee zur Tofuhaut hatte, die ich auch umsetzen wollte, die Grits schon verbloggt sind bin ich zu den zwar für mich leicht exotischen, für andere aber alltäglichen Graupen gekommen. Mein Erstversuch mit den Graupen war kein Desaster, aber auch nichts, was ich dringend wiederholen muss. Die Grundidee war gut – ich habe sie mit Pilzen im Slowcooker gekocht – aber da ich schon am Abend vorher alles in den Slowcooker geworfen hatte und dann noch den Tag über auf low gekocht habe, waren mit die Graupen zu matschig. Nun koche ich mich, wie so viele andere, nach und nach durch das eine oder andere Rezept in ‘Deutschland Vegetarisch’ und bei dem aktuellen Kälteeinbruch – vielen Dank an die Eisheiligen – kommt die Graupenrahmsuppe gerade recht.