Aus dem Slow Cooker. Mit Steel Cut Oats. Steel cut oats sind an der Stelle wichtig und nicht durch Haferflocken zu ersetzen mit denen würde es ein ziemlich matschiger Brei werden während es mit den steel cut oats zu einem leckeren Brei mit Biss wird, ein wenig risottohafte Qualitäten. Das schätze ich sehr. Noch mehr schätze ich, dass sich dieses Frühstück stressfrei im Slow Cooker über Nacht herstellen lässt, so dass beim ersten morgendlichen Frühstückshunger ich nicht warten oder ungeduldig vor dem richtigen wach werden kochen/Frühstück machen muss. Ich halte das Konzept ‘Frühstücksbrot’ für nicht so wahnsinnig toll, auch wenn es in Not- und Krisenzeiten natürlich den Tagesstart rettet. Es fällt in meine allgemeine leichte Abneigung zum Thema Stulle. Dafür fällt dieses Frühstück in meine Vorlieben, weil ich gern und täglich mehrfach warm esse.
Ich habe ein wenig mit den Zutaten gegenüber einem klassischen Porridge gespielt und dem ganzen eine leicht orientalische Note verliehen, die ich beim nächsten Mal noch stärker ausspielen würde. Das lohnt sich. Hier sind schon mal Kardamom, Vanille und Zimt mit ins Spiel gebracht worden, unterstützt von Pistazien und Walnüssen als Topping. Nicht im Bild, aber sehr zu empfehlen sind darüberhinaus ein Schuss Sahne und Weintrauben (bei mir halbierte Rote). Das ist dann eine solide Grundlage für einen guten Tag – egal ob Wochenende oder Arbeitswoche. Das hier war ein Testbatch, man kann auch locker die Mengen verdoppeln und das Porridge dann am besten portionsweise einfrieren und dann wahlweise über Mikrowelle oder Herd am gewünschten Tag wieder auf Termperatur bringen.
Vor einer Weile habe ich mir mal ein veganes Kochbuch gekauft, ‘Big Vegan‘ und zwar ganz durchgelesen und manches Interessante gesehen, aber so richtig und wiederholt nachgekocht habe ich eigentlich nur diese Linsenpaste. Das Zeug ist wunderbar – einfach so aufs Brot, als Teil von elaborierten Sandwiches (besonders wenn sie Balsamico- oder Silberzwiebeln enthalten) oder als Dip für Crudités. Immer gut. Wenn die Paste im Kühlschrank steht, ist sie immer sehr schnell leer, auch weil der groefaz die dann gern für seine Mittagessen nimmt. Leider gibt es den wunderbaren Sandwichladen beim Büro nicht mehr, die hatten nämlich eine ganz ähnliche Paste bei sich im Angebot für ihre Sandwiches. Und dreimal dürft ihr raten, wie ich auf die Idee mit den Silberzwiebeln gekommen bin… Allerdings nicht mit Paneer, mir gefällt da Feta eigentlich besser drin. Nicht das die anderen Rezepte im Big Vegan schlecht wären, im Gegenteil, aber irgendwie haben sie nicht so nachhaltig ihren Weg in meine Küche gefunden.
Nach einer kurzen Diskussion in Facebook will ich hier noch anfügen, dass das Rösten des Knoblauchs nicht unbedingt optional ist. Es sorgt dafür, dass der Knoblauch milder, aromatischer, süsslicher (fast schon karamellig) und vor allem butterweich wird. Er lässt sich auch ohne die Aluhaube rösten, wenn einfach genügend Öl genommen wird oder alternativ in einer Pergamenthülle. Bei mir sind alle Zutaten für die Paste eigentlich immer im Vorrat vorhanden. Bei wem allerdings nicht eine permanente Tahin-Dependence im Vorratsschrank wohnt, der kann auch andere Nussbutter nehmen, z.B. Erdnuss, Haselnuss, Cashew oder Mandel. Natürlich schmeckt es dann jedesmal anders, ne. Das ist ja klar. Nach allem, was ich so mitbekommen habe, sollten aber alle Varianten gut gelingen. Zumindest war ich neulich sehr positiv überrascht von Erdnussmus an Stelle von Kokos in einem Thai-Curry, durchaus gelungenes Experiment und wunderbar cremig. Allerdings bei anderen Nussbuttern immer ein wenig drauf achten, wie sich die Viskosität der Paste entwickelt, ggf. braucht es 1-2 EL vom Linsenkochwasser, um die gewünschte Streichfähigkeit zu erreichen.
Ich esse immer noch so einmal die Woche eine Frittata zum Frühstück & fand es wäre an der Zeit mal eine weitere meiner Variationen hier zu zeigen. In dieser Variante hier werden indische, italienische und deutsche Küche zu einem Amalgam verwoben und siehe, das Ergebnis ist gut! Manchmal, wie diese Woche, bin ich bockig und stehe am Abend um halb 10 da und habe noch kein Frühstück für den näcshten morgen vorbereitet und will so gar nicht mehr kochen. Halt Gurke Bockmann. Die Woche habe ich es dann mit einem Wrap gelöst, in den diverse Reste aus der vergangenen Woche als Füllung gewandert sind (Slow Cooker Tofu in Bourbon-BBQ-Sauce, Schmorgurke in Senfrahm und dann noch kleingeschnippeltes rohes Gemüse). Ging auch, aber lieber habe ich was richtiges für mein Frühstück wie diese Bhaji-Frittata. Das meiste der Zutaten hier ist auch aus den Vorräten, so dss sie sich theoretisch auch spontan bauen lässt (Kochlust vorausgesetzt). Wenig Arbeit und mal was anderes. Wenn auch nicht besonders fotogen, aber was soll’s.
Nachdem ich mal wieder arg lange nichts gepostet habe, eines der Highlights der letzen Wochen: eine türkische Bohnensuppe. Es ist ein Winteressen, traditionell vegetarisch und sehr empfehlenswert. Einige der Zutaten waren mir neu in dem Sinne, das ich nie drüber nachgedacht habe, ob es sie gibt und sie entsprechend auch nie selber verarbeitet habe: getrocknete Paprikaschoten und getrocknete Aubergine. Beides ist erstaunlich gut und passt genau in die Suppe. Zum Glück habe ich im an sich eher türkenarmen Zürich schon vor einiger Zeit einen vom Büro aus fussläufigen türkischen Supermarkt gefunden, der die beiden Sachen dann auch gleich da hatte.
Ich mag solche Rezepte – einfache, traditionelle Gerichte aus der Alltagsküche der Landbevölkerung. Schon deswegen, weil sie sehr häufig vegetarisch sind. Bis vor kurzem war Fleisch schliesslich schlicht für die breite Bevölkerungsschicht zu teuer, als dass es jeden Tag davon einen Klumpen auf dem Teller gegeben hätte. Das macht mein Leben einfacher: ich muss nicht überlegen, wie ich das verdammte Essen sinnvoll in vegetarisch gestalten kann. Ausserdem – mein aktuelles Steckenpferd – hat dieser Eintopf eine sehr ordentliche Portion Eiweiss, nie zu verachten.
Ich mache immer wieder Brotaufstriche selber. Mal den einen, mal einen anderen. Diesen hier habe ich erst einmal gemacht und auch wenn er an sich ganz gut gewesen ist, kann er den aktuellen Favoriten (bisher unverbloggt) nicht vom Throne stossen und wird es ein wenig schwierig haben, soweit vorne in meinem Kochbewusstsein zu landen, dass ich ihn wieder baue. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass ich insgesamt nicht der grosse Brotesser bin und eigentlich am liebsten 3-5x am Tag warm essen würde. Es bleibt allerdings in der Regel dann doch bei zwei warmen Mahlzeiten am Tag. Es sei denn, dass ich im Winter wieder anfange, mir Porridge und Konsorten im Reiskocher zu bauen. Dann sind es wieder wenigstens 3 warme Mahlzeiten am Tag. Ceterum censeo, dass es ‘Abendessen’ und nicht ‘Abendbrot’ heisst.
Die Originalversion hatte ich im KuLa gesehen, für interessant befunden und dann angepasst an die Sachen, die ich vor Ort hatte nachgebaut.