Es ist schon wieder drei Tage her, doch da ich mich in der Zwischenzeit in der Weltgeschichte rumgetrieben habe, gibt es erst jetzt meinen Bastard-Kuchen, zusammengeschüttelt aus verschiedenen Zutatenquellen – nach einem Rezept von Hamburg kocht!. Nach des Kaoskochs Beschreibung war ich neugierig wie traumhaft der Kuchen denn werden würde… und er ist sehr gut. Ich habe vor allem auch geschätzt, dass der Kuchen sich locker mehrere Tage unter Glas hält und sehr sich zum Thema Transport freundlich-offen verhält – schliesslich muss Kuchen im Zweifel bei mir bereit sein mit in die Berge zu kommen.
Ich habe immer noch keine Lösung für meine Kuchenüberproduktion gefunden. Ich könnte natürlich über meinen Schatten springen und das Büro füttern…. bisher habe ich mich dazu nicht entscheiden können. Zum Glück habe ich kommendes Wochenende wieder mehr kuchenenssende Menschen im Hause und kann mich ohne schlechtes Gewissen austoben UND der Kuchen wird alle werden. win-win. Allerdings habe ich mich noch nicht entscheiden können, welcher es denn werden soll. Zum Glück habe ich noch ein paar Tage Zeit bis es soweit ist.
Vor 2 Wochen schon habe ich eine kleine Panoramawanderung bei Braunwald gemacht und auf Hinweis und Wunsch von Anikó habe ich eine kleinen Stapel Bilder gemacht – kein Essen in diesem Beitrag. In einem der kommenden dann wieder. Es ist eine wunderschöne kleine Wanderung – wäre das Wetter noch besser gewesen, hätte man vom Panorama noch mehr gehabt. So war ich froh, dass es erst 10 Minuten bevor ich wieder an der Gondel war mit dem Regen angefangen hat. Die Wanderung dauert entspannt und ohne Pausen ziemlich genau 3 Stunden und ist grösstenteils auf breiten, einfachen Wegen. Los geht es mit kleinen Blumen und Faltern am Wegesrand – Blumen und ich sind nicht wirklich auf Du & Du so dass ich gerade noch erkennen kann, dass es sich hier um eine Distelvariante (Alpendistel?) handelt. Erster Blick auf den Berg auf dem heute rumgewandert wurde – man beachte, dass es noch blauen Himmel gibt. Noch ist der Weg schön breit und auch geeignet für Familien mit Kinderwägen, von denen auch einige hier unterwegs sind. Insgesamt ist es eine Wandergegend in der sehr viele Familien mit kleineren Kindern und Senioren unterwegs sind. Wem es noch nicht aufgefallen ist: keine schwierige oder anstrengende Wanderung. Es gibt noch letzte Erdbeeren am Wegesrand. Ich habe mir eine grosse Handvoll als kleinen Snack mitgenommen, schliesslich war mein Plan erst nach der Hälfte der Wanderung einzukehren und mir ein Mittagessen zu kaufen. Bis dahin brauche ich noch ein wenig Stützessen. Diese verdammten Kuhglocken – oder wie ich in der Gondel gelernt habe: Kuhiglockis. Auf mehr als der Hälfte der Wanderung hat man deren scheppern gehört. Mit Ruhe war da nicht viel. Der Weg wird schon langsam weniger gut ausgebaut und hat einen sehr schönen Ausblick zwischen den Bäumen auf der rechten Seite. Das ist die Wegbreite für die kommende Stunde, anderthalb Stunden. Die Heidelandschaft fängt an und verfärbt sich herbstlich bunt. Auf der gesamten Wegstrecke gibt es immer wieder Picknickplätze, häufig sogar mit Feuerstellen, die mit Holz und Zeitung bestückt sind. Das einzige was man selber mitbringen müsste für das perfekte Grillvergnügen in den Bergen sind kleine Fackelmänner, um das Holz sicher anzünden zu können. Mehr Herbstfarben und mehr Nebel. Ich mag es sehr, wenn die Bäume langsam aufhören und es mehr Heide und karge Landschaft werden. Das ist sehr entspannend. Leider zu viele Wolken und Hochnebel, als dass das an sich schöne Panorama auf den Bildern zur Geltung käme. Ich werde die Wanderung einfach in der nächsten Saison wiederholen müssen, wenn das Wetter schöner ist für Fernsicht. In der Ferne gibt es sogar einen kleinen See (Oberblegisee) und es ist endlich einer der wenigen Punkte auf der Wanderung ohne Dauerbeschallung durch Kuhiglockis. Versuch, ein wenig der Umgebung zu zeigen. Mehr Blumen – wieder Disteln? Sicherlich Disteln, wahrscheinlich sogar Silberdisteln. Ich bin immer noch nicht sicher, was das alles für Blumen sind, die da am Wegesrand blühen. Immerhin ist es in dem Teil, der zum Pflanzenschutzgebiet gehört und könnte also was selteneres sein. Was ich nicht glaube. Noch mehr Blume, dieses Mal in lila. Könnte sowas wie Rätischer Enzian sein, aber um sicher zu sein, müsste ich die Fachmenschen fragen. Wenn ich besser darin wäre mir zu merken, welche Berge wie heissen könnte ich was schönes erzählen, welches Tal das ist (Linthal?) und welche Berge man sehen kann… so kann ich nur das Bild zum Anschauen hergeben. Irgendwo zwischen Gumen und Ortstockhaus gibt es eine Alm zu der zumindest ein Teil der Kühe gehört, die man überall hört. Netterweise wird da auch Käse hergestellt, den man im Ortstockhaus bei Jack als Mittagessen bekommt, wenn man zu einer so unchristlichen Zeit wie 13.30 ein Mittagessen (vegetarisch) erhalten möchte. Ich bekam einen vorwurfsvolle Bemerkung, dass zu so später Zeit alle Mittagessen schon ausverkauft seien und ich maximal noch Alpkäse und Brot bekommen könne. Was ich dann auch genommen habe und sehr lecker war. Es gibt eine Kinderwanderung rund um Grotzenbühl, bei der es immer um einen Zerg geht – das hier ist die Zwergenburg. Wenn man an der richtigen Stelle steht und das Licht mitspielt, sieht es fast so aus als würden da Zwerge wohnen. Und das war es auch schon. Die letzten Kühe bevor es wieder runter ins Tal geht. Völlig faszinierend, dass Braunwald schon seit mehr als 500 Jahren ein bewohntes Dorf ist und bis heute nicht an das Strassennetz angeschlossen ist. Man kommt nur über eine Zahnradbahn hin. Was geholfen hat, es zu einer beliebten Ferienregion zu machen, da das Hochplateau autofrei ist und wohl auch bleiben wird. Was soll ich sagen, es ist eine schöne, einfache Wanderung perfekt mit Besuch, der sonst nicht viel wandert und einmal Berge aus der Nähe sehen will.
Ich arbeite hin und wieder im Thurgau, genauer wenigstens alle zwei Wochen bin ich für einen Tag zum Arbeiten im Thurgau, so dass ich immer wieder an den Apfelbäumen Mostindiens vorbeikomme. Trotz meiner generell schlecht bis sehr schlechten Erfahrung wenn es um Schweiz und Kuchen geht, konnte ich es nicht lassen und habe den Kuchen nachgebaut, nachdem ich ihn sowohl bei Eva als auch bei das Rezept und nette Bewertungen gelesen habe, habe ich dann doch wieder einen Versuch gewagt. Naja. Nicht der volle Misserfolg, aber ich habe mehrere deutlich leckerere Apfelkuchenrezepte in meiner Sammlung. Mangelnde Süsse? Bei Schweizer Kuchenrezepten eigentlich immer mangelnde Süsse. Bei Betty Bossi Rezepten weiss ich inzwischen, dass ich die Zuckermenge eigentlich unbesehen verdoppeln kann, damit sie dem entspricht, was mir dann am Ende schmeckt. Ich mag das Nussige, ich mag den Guss, ich mag generell Apfelkuchen (sehr), aber genau so wie hier beschrieben würde ich ihn nicht noch einmal machen. Das Leben ist kurz und die Kunst des Apfelkuchens ist lang!
Bonuspunkte für hübsches Aussehen bekommt er übrigens auch.
Aus dem Slow Cooker. Mit Steel Cut Oats. Steel cut oats sind an der Stelle wichtig und nicht durch Haferflocken zu ersetzen mit denen würde es ein ziemlich matschiger Brei werden während es mit den steel cut oats zu einem leckeren Brei mit Biss wird, ein wenig risottohafte Qualitäten. Das schätze ich sehr. Noch mehr schätze ich, dass sich dieses Frühstück stressfrei im Slow Cooker über Nacht herstellen lässt, so dass beim ersten morgendlichen Frühstückshunger ich nicht warten oder ungeduldig vor dem richtigen wach werden kochen/Frühstück machen muss. Ich halte das Konzept ‘Frühstücksbrot’ für nicht so wahnsinnig toll, auch wenn es in Not- und Krisenzeiten natürlich den Tagesstart rettet. Es fällt in meine allgemeine leichte Abneigung zum Thema Stulle. Dafür fällt dieses Frühstück in meine Vorlieben, weil ich gern und täglich mehrfach warm esse.
Ich habe ein wenig mit den Zutaten gegenüber einem klassischen Porridge gespielt und dem ganzen eine leicht orientalische Note verliehen, die ich beim nächsten Mal noch stärker ausspielen würde. Das lohnt sich. Hier sind schon mal Kardamom, Vanille und Zimt mit ins Spiel gebracht worden, unterstützt von Pistazien und Walnüssen als Topping. Nicht im Bild, aber sehr zu empfehlen sind darüberhinaus ein Schuss Sahne und Weintrauben (bei mir halbierte Rote). Das ist dann eine solide Grundlage für einen guten Tag – egal ob Wochenende oder Arbeitswoche. Das hier war ein Testbatch, man kann auch locker die Mengen verdoppeln und das Porridge dann am besten portionsweise einfrieren und dann wahlweise über Mikrowelle oder Herd am gewünschten Tag wieder auf Termperatur bringen.
Gurken, Gurken allerorten. Kauft und esst, solange es noch geht. Ich habe auch schon wieder eine neue Ladung Schmorgurken im Einkaufsnetz eingefangen. Ein wenig unsicher bin ich, wo meine plötzliche Liebe für die Dinger herkommt, doch fleissig werden sie gegessen. Und es gibt sie hier auch überall, nicht nur beim Gemüsehändler oder auf dem Markt sondern auch im normalen Supermarkt an allen Orten im Normalfall in der Sorte ‘Nostrano’. Eine kleine Gurke hatte ich neulich noch über, die sofort mit dem übrigen Restegemenge aus dem Kühlschrank in einem Pfannengericht gelandet ist. Das noch einmal so wirklich wieder nachzubauen dürfte mir nicht gelingen, die besten Näherungswerte habe ich hier dennoch einmal aufgeschrieben – mit dem deutlichen Hinweis, doch bitte nicht extra dafür einholen zu gehen sondern lieber die allfälligen Reste zu verarbeiten, die sich immer irgendwie in der Küche ansammeln. Genauso würden da noch kleine Erbsen reinpassen, ggf. Senf (als Saat oder als Condiment), Kerbel, Dill, Spinat, Fetawürfel… halt was es noch als Überraschungszutaten gibt.