Vor 2 Wochen schon habe ich eine kleine Panoramawanderung bei Braunwald gemacht und auf Hinweis und Wunsch von Anikó habe ich eine kleinen Stapel Bilder gemacht – kein Essen in diesem Beitrag. In einem der kommenden dann wieder. Es ist eine wunderschöne kleine Wanderung – wäre das Wetter noch besser gewesen, hätte man vom Panorama noch mehr gehabt. So war ich froh, dass es erst 10 Minuten bevor ich wieder an der Gondel war mit dem Regen angefangen hat. Die Wanderung dauert entspannt und ohne Pausen ziemlich genau 3 Stunden und ist grösstenteils auf breiten, einfachen Wegen. Los geht es mit kleinen Blumen und Faltern am Wegesrand – Blumen und ich sind nicht wirklich auf Du & Du so dass ich gerade noch erkennen kann, dass es sich hier um eine Distelvariante (Alpendistel?) handelt. Erster Blick auf den Berg auf dem heute rumgewandert wurde – man beachte, dass es noch blauen Himmel gibt. Noch ist der Weg schön breit und auch geeignet für Familien mit Kinderwägen, von denen auch einige hier unterwegs sind. Insgesamt ist es eine Wandergegend in der sehr viele Familien mit kleineren Kindern und Senioren unterwegs sind. Wem es noch nicht aufgefallen ist: keine schwierige oder anstrengende Wanderung. Es gibt noch letzte Erdbeeren am Wegesrand. Ich habe mir eine grosse Handvoll als kleinen Snack mitgenommen, schliesslich war mein Plan erst nach der Hälfte der Wanderung einzukehren und mir ein Mittagessen zu kaufen. Bis dahin brauche ich noch ein wenig Stützessen. Diese verdammten Kuhglocken – oder wie ich in der Gondel gelernt habe: Kuhiglockis. Auf mehr als der Hälfte der Wanderung hat man deren scheppern gehört. Mit Ruhe war da nicht viel. Der Weg wird schon langsam weniger gut ausgebaut und hat einen sehr schönen Ausblick zwischen den Bäumen auf der rechten Seite. Das ist die Wegbreite für die kommende Stunde, anderthalb Stunden. Die Heidelandschaft fängt an und verfärbt sich herbstlich bunt. Auf der gesamten Wegstrecke gibt es immer wieder Picknickplätze, häufig sogar mit Feuerstellen, die mit Holz und Zeitung bestückt sind. Das einzige was man selber mitbringen müsste für das perfekte Grillvergnügen in den Bergen sind kleine Fackelmänner, um das Holz sicher anzünden zu können. Mehr Herbstfarben und mehr Nebel. Ich mag es sehr, wenn die Bäume langsam aufhören und es mehr Heide und karge Landschaft werden. Das ist sehr entspannend. Leider zu viele Wolken und Hochnebel, als dass das an sich schöne Panorama auf den Bildern zur Geltung käme. Ich werde die Wanderung einfach in der nächsten Saison wiederholen müssen, wenn das Wetter schöner ist für Fernsicht. In der Ferne gibt es sogar einen kleinen See (Oberblegisee) und es ist endlich einer der wenigen Punkte auf der Wanderung ohne Dauerbeschallung durch Kuhiglockis. Versuch, ein wenig der Umgebung zu zeigen. Mehr Blumen – wieder Disteln? Sicherlich Disteln, wahrscheinlich sogar Silberdisteln. Ich bin immer noch nicht sicher, was das alles für Blumen sind, die da am Wegesrand blühen. Immerhin ist es in dem Teil, der zum Pflanzenschutzgebiet gehört und könnte also was selteneres sein. Was ich nicht glaube. Noch mehr Blume, dieses Mal in lila. Könnte sowas wie Rätischer Enzian sein, aber um sicher zu sein, müsste ich die Fachmenschen fragen. Wenn ich besser darin wäre mir zu merken, welche Berge wie heissen könnte ich was schönes erzählen, welches Tal das ist (Linthal?) und welche Berge man sehen kann… so kann ich nur das Bild zum Anschauen hergeben. Irgendwo zwischen Gumen und Ortstockhaus gibt es eine Alm zu der zumindest ein Teil der Kühe gehört, die man überall hört. Netterweise wird da auch Käse hergestellt, den man im Ortstockhaus bei Jack als Mittagessen bekommt, wenn man zu einer so unchristlichen Zeit wie 13.30 ein Mittagessen (vegetarisch) erhalten möchte. Ich bekam einen vorwurfsvolle Bemerkung, dass zu so später Zeit alle Mittagessen schon ausverkauft seien und ich maximal noch Alpkäse und Brot bekommen könne. Was ich dann auch genommen habe und sehr lecker war. Es gibt eine Kinderwanderung rund um Grotzenbühl, bei der es immer um einen Zerg geht – das hier ist die Zwergenburg. Wenn man an der richtigen Stelle steht und das Licht mitspielt, sieht es fast so aus als würden da Zwerge wohnen. Und das war es auch schon. Die letzten Kühe bevor es wieder runter ins Tal geht. Völlig faszinierend, dass Braunwald schon seit mehr als 500 Jahren ein bewohntes Dorf ist und bis heute nicht an das Strassennetz angeschlossen ist. Man kommt nur über eine Zahnradbahn hin. Was geholfen hat, es zu einer beliebten Ferienregion zu machen, da das Hochplateau autofrei ist und wohl auch bleiben wird. Was soll ich sagen, es ist eine schöne, einfache Wanderung perfekt mit Besuch, der sonst nicht viel wandert und einmal Berge aus der Nähe sehen will.
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