Durchgeführt von einer Deutschen anhand eines Rezeptes aus einem amerikanischem Kochbuch. Nämlich dem New York Times Essential Cookbook, das ich von Anikó geschenkt bekommen habe. Das Buch habe ich nun seit dem letzten Herbst und zwar sofort von A bis Z durchgelesen, aber bisher hatte ich dennoch nichts daraus gekocht, so dass es für das Quartalsevent ‘Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen‘ qualifiziert.
Ich bin ja kein ausgesprochener Freund der griechischen Küche. Doch diese zusammengefrickelte Variante war sehr, sehr lecker. Neulich war ich auf der Suche nach einem Pasta-Rezept und fand dieses hier faszinierend in seiner Einfachheit. Nichts als Nudeln mit Joghurt, karamellisierten Zwiebeln und ein wenig geriebenem Käse. Nach was sollte das schon gross schmecken? Nach erstaunlich viel. Süsse, knusprige Zwiebeln mit salzigen, weichen Nudeln, samtigen Joghurt und abgerundet mit würzigem Schafskäse. Charmanterweise gibt es auf dem Markt ja auch einen Stand, der nur Produkte vom Schaf hat, in erster Linie Joghurts und Käse, aber auch Hartwürste und andere Kleinigkeiten. Sie machen ihre Sachen alle komplett selber und nur genau soviel, wie ihre eigenen Schafe auch Milch geben. Sie haben es mal probiert, die Produktion zu erweitern, indem sie noch Milch mit dazu gekauft haben, aber die hat dann leider nicht ihrem Standard entsprochen und so gibt es halt nur das, was der eigene Hof im Thurgau hergibt. Und so habe ich (fast) lokalen Schafsjoghurt erstanden und einen schön gereiften Hartkäse. Überraschend vom Schaf. Der Rest der Zutaten wohnt eigentlich eh immer in meiner Küche. So, Bild zum Text:
Nudeln mit Schafsjoghurt und karamellisierten Zwiebeln
für 2 (bis 3)
250 g Schafsmilchjoghurt
250 g Tagliatelle (wichtig: Eiernudeln)
Salz
Olivenöl
1 Gemüsezwiebel, in Halbringen
2 Handvoll frisch geriebenen Kefalotyri (oder anderer Hartkäse aus Schafsmilch nach Wahl)
Ich habe zwar mir die Mühe gemacht, den richtigen Joghurt zu finden, bei wem das nicht so einfach geht, der nimmt halt klassischen griechischen (türkischen) Joghurt, das ist dann zwar nicht original, aber schmeckt auch gut.
Ein feines Sieb mit einem Mulltuch auslegen und den Joghurt für etwa 2 Stunden abtropfen lassen. Wer dafür nicht geplant genug ist, macht das halt nur die halbe, dreiviertelstunde bis die restlichen Sachen fertig gekocht sind, dann aber besonders aufpassen, was die Wassermenge am Ende angeht.
Das Olivenöl in einer Pfanne auf mittlere Hitze vorwärmen und darin in 20-30 Minuten die Zwiebeln gold-braun und knusprig braten. Währenddessen irgendwann einen grossen Topf mit Wasser für die Nudeln aufsetzen und salzen. Noch mehr. Das Nudelwasser soll eindeutig salzig schmecken. Darin dann die Tagliatelle weich kochen (nicht al dente). Kurz vor Kochende ein wenig vom Nudelwasser abnehmen und mit dem Joghurt in einem Schüsselchen vermischen, bis die Mischung eine gute Qualität für eine Nudelsauce erreicht hat. Am besten Esslöffelweise dazugeben, weil die Menge davon abhängig, wieviel Wasser der Joghurt hatte und wie lang man ihn hat abtropfen lassen. Nudeln abgiessen, gut abtropfen lassen und mit dem Joghurt mischen.
Nudeln auf Tellerchen verteilen, Käse drauf verteilen und mit den gold-braunen Zwiebeln krönen.
Verdammt lecker. Und ich bin jetzt genudelt.
Das Olivenöl in einer Pfanne auf mittlere Hitze vorwärmen und in 20-30 Minuten gold-braun und knusprig braten
Olivenöl goldbraun braten mag ja gehen … aber knusprig?
*lach*
Gruss
Bernd
Recht hast Du – da gehören natürlich noch Zwiebeln rein… Danke Dir!