Neulich, gut, vor einigen Wochen, war der GröFaz kränkelnd. Gut wie ich bin, habe ich ihm eine Hühnersuppe gekocht, als Krankenkost. Und weil ich so gar keine Ahnung habe, wie das eigentlich geht, habe ich mal die Schritte dokumentiert da es sicher noch andere Menschen gibt, denen es an der Stelle geht wie mir. Ich bin ohne Hühnersuppe gross geworden (überraschend in einem langjährig vegetarischen Haushalt, oder?) und hatte so nicht den Referenzrahmen von ‘das hat Mama immer so gemacht’ und habe einerseits die Bastelanleitung vom GröFaZ genommen und andererseits den Rest dann als best guess. Die Rückmeldung war, dass alles an sich sehr schön gewesen sei, aber das nächste Mal bitte nicht Rosmarin, sondern Thymian. Das kann ich mir merken.
So. Ich habe mir ein ausgewachsenes Huhn genommen, ein Suppengrün, ein wenig Rosmarin und Zitronenschale. Das Suppengrün bestand aus Möhre, Knollensellerie, Wirsing, Zwiebel, Lauch und Petersilienwurzel. Alles in Mundgerechte Stücke schnitzen. Nur nicht das Huhn, das bleibt wie es ist.
Das Huhn im Suppentopf auf das Gemüsebett legen und mit kaltem Wasser aufsetzen und milde salzen. Das Wasser sollte das Huhn knapp bedecken. Langsam zum Kochen bringen und dann bei geschlossenem Deckel für wenigstens 2 Stunden leise vor sich hin simmern lassen. Nach dem Auskühlen das Huhn in mundgerechten Stücken zerfleddern und zurück in die Suppe geben. Wieder aufkochen und dem kranken Huhn reichen.
Das ist natürlich dann eine grössere Runde an Hühnersuppe, wird vom Kranken aber gern in Gänze aufgegessen. Und dann um Nachschub gebeten.
Erstaunlicherweise ist Hühnersuppe tatsächlich eine wunderbare Krankennahrung und nicht nur wegen der Tradition. Sie hat eine entzündnungshemmende Wirkung (warum scheint keiner zu wissen), sie wirkt schleimlösend und heizt den temperaturempfindlichen Schnupfenviren so ein, dass sie frühzeitig sterben.
Esst mehr Suppe als Krankenessen!
Bei uns zu Hause gab es auch nie Hühnersuppe, auch nicht bei Grippe. Nachdem ich zu Hause ausgezogen war, lernte ich sie aber sehr schnell zu schätzen. Wenn alle so läuft wie es soll, habe ich jetzt auch immer eine selbstgekochte Hühnerbrühe im Vorrat, für den Notfall. – Dabei fällt mir ein, dass ich dringend mal wieder welche machen müsste…
Ich frage mich immer, wie Menschen ohne Hühnersuppe eine Grippe überhaupt überleben können ;-)
Im Februar grassierte im Hühnerstall die Grippe, Vogelgrippe sozusagen ;-) Ohne Hühnersuppe wären die mir hier doch glatt abgeschmiert.
@ Nata: Ich werde die weiterhin nur für andere kochen.
@ Wilde Henne: Das geht auch gut ohne – fand ich bei mir bisher jedenfalls immer. Ich werd wohl auch weiterhin keine essen, es sei denn es gibt eine vegetarische Huhn-Variante.
Ich bin fasziniert wie fein Du das Gemüse gefitzelt hast. Ich mach ja eher die grobe ungarische Variante, wo das Gemüse nur gaanz grob zerkleinert wird :-=
Ich muss mich eher konzentrieren, wenn es gröber sein soll. Das ist das Ergebnis, wenn ich nicht weiter nachdenke…
Ein tolles Rezept und beim Lesen bekomme ich jetzt schon Hunger! Eine Frage: Nutzt du zum Zerhacken und Zerkleinern der Gemüsesorten und anderen Rezeptzutaten diese spezielle Raspel- und Schneidscheiben? Denn ich überlege mir, für meine Küchenmaschine hier noch einige Schneidscheiben für meine Geräte zu Hause zu besorgen. Oder schneidest du sie von Hand? Was ist schneller und effizienter?
Ich benutze Messer und Brett, ganz traditionell. Ich bevorzuge die Textur und finde Schneiden mediativ. Schneller ist es mit der Maschine sicher, nur für mich auch nerviger, weil ich nicht den Platz habe, so etwas draussen stehen zu lassen und entsprechend die Zeit für Ein- und Ausräumen etc mit einplanen müsste.