Am ersten März war Saint David’s Day. Passend dazu hat BBC Good Food mich mit Walisischen Rezepten zugeschüttet, von denen ich eines gern austesten wollte. Also nichts wie die Kleine Prinzessin anrufen und ihr mitteilen, dass wir gemeinsam kochen werden. Da mich aber die restlichen Rezepte nicht sooo sehr animiert haben, gab es den Beschluss, das nicht zu einem rein walisischen Essen werden zu lassen, sondern es eher allgemein im Vereinigten Königreich zu belassen. Bei der Suche nach einer vegetarischen Beilage britischer Proveninez hat BBC Good Food mir diesen Möhrchen Salat ausgespuckt. Den als britisch zu beschreiben halte ich eher für kühn, es sei denn die Vergangenheit als Kolonialmacht zählt auch mit dazu. Bisher kannte ich nur ein Rezept, das für Salat vorgekochte Möhrchen verwendet und das ist eine jüdisch-marokkanische Variante. Wenn ich mir den Salat hier anschaue, dann hat er auch etwas entschieden nahöstliches.
Der Salat ist toll. Die Geschmäcker verbinden sich hervorragend, er ist wunderbar ausgewogen und einfach gut. Angesichts der drohenden Warmzeit mit Picknicks, Grillen und Ausflügen: dieser Salat ist 1a zum Mitnehmen geeignet, unter der Voraussetzung, dass der Koriander getrennt mitgenommen wird. Der wird sonst zu schnell auf dem Weg matschig. Eigentlich kann ich Rosinen im herzhaften Essen gar nichts abgewinnen. Hier passen sie wirklich. Rein optisch wären dunkle Rosinen sicherlich besser gewesen, nur waren die gerade nicht im Hause, weil ich mir helle für mein Frühstücksmüsli in den Kopf gesetzt hatte. Das kommt davon, wenn ich im türkischen Supermarkt einkaufen bin: die Auswahl an Rosinen ist auf einmal vernünftig und beschränkt sich nicht auf die hellbraunen Sultaninen, die es sonst standardmäßig gibt.
Einfacher Möhrensalat
für 3
750 g Möhren, geschält
1 Knoblauchzehe, geschält
1 TL Kumin, ganz und geröstet
1/2 TL Honig
1/2 Zitrone, Saft ausgepresst
1/2 Handvoll Rosinen
1/2 Handvoll Cashews, geröstet
1 TL Olivenöl
1/2 Bund Koriander, grob gehackt
Wenn man das Rezept ordentlich vorher liest, stellt man fest, dass die Möhren gedämpft werden sollen, bevor man sie schält. Wenn man das nicht tut, dann muss man wie ich die Möhren dämpfen, nachdem man sie liebevoll in ovale Scheiben geschnitten hat. Beide Varianten gehen, bei beiden darauf achten, dass man die Möhren nicht tot kocht, sondern bissfest lässt.
In einem Mörser die Knoblauchzehe, eine Prise Salz und den Kreuzkümmel zermahlen. Honig und Zitrone dazu geben und zu einer Paste verarbeiten. Paste zu den noch warmen Möhren geben und Rosinen, Nüsschen und Olivenöl darunter mischen. Abkühlen und mindestens eine Stunde stehen lassen, damit sich die Geschmäcker schön miteinander verbinden können. Und es ist eine großartige Verbindung.
Kurz vor dem Essen noch einmal abschmecken und den Koriander dazu geben.
Großartiger kleiner Salat. Wirklich.
Klingt ziemlich sehr genial, will ich auch
[...] Teil I gab es ja schon neulich. Jetzt gibt es den eigentlich walisischen Teil des Abends, einen Zwiebel-Kartoffelkuchen mit dankenswert kurzer Zutatenliste (wenn man das Salz mit zählt sind es 5). Der Kuchen ist sowohl frisch aus dem Ofen als auch kalt am nächsten Tag sehr gut zu essen. Ich hatte noch was anderes ausgesucht, nur hat sich die Kleine Prinzessin ausdrücklich für dieses erwärmen könne. Praktischerweise hatte ich gerade alles daheim – Kunststück. Das hier ist etwas, das die allermeisten immer aus den Küchenvorräten werden herstellen können. Für mich zumindest war es in dieser Variante neu. Ich war ein wenig enttäuscht, dass weder Lauch noch Salbei eine Rolle gespielt haben, da das die beiden Zutaten sind, die ich primär mit der walisischen Küche assoziiere. Vielleicht noch Griddle Cakes und Bara Brith. Und Welsh Rarebit. Wie man sieht, ist meine Erfahrung mit der walisischen Küche eher eingeschränkt. Es gibt zwar einen losen Plan, mal in den walisischen Marken Urlaub zu machen, nur habe ich es bisher nicht dahin geschafft. Immerhin verwechsele ich inzwischen nicht mehr Wales und Cornwall (also, ich habe die beiden gern geographisch verwechselt, nicht sprachlich). Zurück zum Welsh Onion Cake: [...]
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[…] Teil I und Teil II fehlt noch der Abschluss. Upsi. Das lag mal lange im Limbo der Entwürfe & ist […]