und das Verlangen nach Rhabarberkuchen ist groß. Also gab es am Pfingstwochenende wieder einen Rhabarberkuchen. Onkel Mattel hatte sich einen Rhabarberkuchen gewünscht, der mit Marzipan ist und eine Mürbeteigbasis hat. Mit Gitter oben drauf. Als pflichtbewusste Tochter Nr 1 habe ich zuerst in meinen eigenen Backbüchern gesucht und dann im Internet und bin auf kein passendes Rezept gestoßen. Ich mag mich auch schlicht ein wenig ungeschickt angestellt haben, aber ich hatte dann die Nase voll von Recherche und habe mein eigenes Rezept zusammengestellt. Nur um dann zu lernen, dass Onkel Mattel eigentlich einen Kuchen mit Rührteigbasis vor Augen hatte… zu spät. Jetzt gibt es ein neues Rezept für Rhabarberkuchen, der wunderbar mit dem Marzipan harmoniert. Da es nicht so schön ist, wenn einem der Boden durchsuppt, ist das ein Kuchen, der maximal einen Tag vor dem Verzehr hergestellt werden sollte. Der Kuchen ist recht süß – die Sahne muss nicht unbedingt gesüßt werden. Und ich hatte mich ein wenig mit der Menge vertan, die ich so für eine 26er Springform brauchen würde… es gab noch einen kleinen Schwung an Marzipankeksen. Auch was feines. Wie man sieht, ist meine Fähigkeit, ein ordentliches Gitter zu ziehen eher eingeschränkt, aber dem Geschmack tut das zum Glück keinen Abbruch.
Rhabarber-Marzipan-Kuchen
für eine 26er Springform + Kekse
- 200 g Mehl
- 80 g gemahlene Mandeln
- 125g Butter
- 65 g Zucker
- 150 g Marzipanrohmasse
- 1 Prise Salz
- 1 Ei
- 800 g Rhabarber, Fäden abgezogen und in ca. 2-3cm langen Stücken
- 120 g Zucker
- 1 TL Zimt. gemahlen
- 100 g Marzipanrohmasse
- 50 g Zucker
- 1 Eiweiß
Rasch aus den kalten Zutaten einen glatten Mürbeteig herstellen. 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, in Klarsichtfolie eingewickelt. In der Zeit den Rhabarber vorbereiten, die Springform fetten und mehlen und gen Ende den Ofen auf 175° vorheizen. Soviel Teig wie nötig in der Springform verteilen, einen Rand von ca. 3-4 cm hochziehen. Den Boden mehrfach mit einer Gabel einstechen und 10 Minuten blind backen. Wenn der Boden in den Ofen geht, Rhabarber mit Zucker und Zimt mischen und Saft ziehen lassen. Kurz vor dem Weiterverarbeiten den Saft abgießen. Nach dem Blindbacken den Boden noch 5 Minuten nackt backen lassen. Den Rhabarber auf dem Boden verteilen und ca. 20 Minuten backen. In der Zwischenzeit die Marzipanmasse herstellen, indem Marzipanrohmasse, Zucker und Eiweiß gut miteinander verrührt werden, ohne einen Schaum herzustellen.
Wer eine Sterntülle sein Eigen nennt: kommt hier gut zum Einsatz. Wer wie ich keine besitzt, weil sei weggeworfen oder nie erworben wurde, muss sich mit einem Gefrierbeutel oder ähnlichem behelfen. Makronenmasse einfüllen und eine Ecke abschneiden. Den Rhabarberkuchen mit einem Gitter verzieren und weitere 15-20 Minuten backen.
Abkühlen lassen und glücklich in den Sonntagskaffee gleiten.
Aus dem restlichen Teig eine Rolle formen – sollte der Teig zu weich sein einfach 10-15 Minuten in Klarsichfolie gewickelt ins Tiefkühlfach geben – und 1cm dicke Scheiben abschneiden. Ca. 12 Minuten bei 175° backen, auf einem Kuchengitter abkühlen lassen und sich über überraschende Kekse freuen.
Ich würde das Gitter als schwungvoll bezeichnen :) Hundertwasser mochte ja auch keine geraden Linie und rechte Winkel, ein gutes Vorbild würd ich sagen ;) Hab noch nie was mit Marzipanrohmasse gemacht, sollte ich eventuell mal in Angriff nehmen!
Gittern ;) ist auch schwierig, habe ich erst die tage selbst erleben müssen…
Ich finde Deins perfekt und der Kuchen sieht wundervoll aus, ebenso wie die Marzipan-Kekse.
Ich liebe Rhabarber und freue mich daher über jedes neue Rezept! Dein Kuchen sieht super lecker aus!
@ Anikó: Marzipanrohmasse – ich liebe sie. Ich bin im Normalfall einfach zu faul, um meine Mandeln alle selber zu schälen und zu mahlen, um das Marzipan selber zu machen und lege meistens gen Weihnachtsbäckerei einen größeren Vorrat an. Hundertwasser – nicht auf meinem Kuchen. Der ist doch zum Essen.
@ mestolo: Vielen Dank – aber ein perfektes Gitter ist es (noch) nicht. Ich werde daran arbeiten.
@ Eva: Danke, Rhabarber ist auch einfach wunderbar. Ich werde noch zusehen, dass ich Rhabarberkompott einkoche. In der Hoffnung, dass das auch ohne Einkochtopf und mit Twist-off Gläsern gehen wird.
[…] sagte sie vor zwei Tagen so treffend: "Die Rhabarberzeit ist […]