Neulich, gut, vor einigen Wochen, war der GröFaz kränkelnd. Gut wie ich bin, habe ich ihm eine Hühnersuppe gekocht, als Krankenkost. Und weil ich so gar keine Ahnung habe, wie das eigentlich geht, habe ich mal die Schritte dokumentiert da es sicher noch andere Menschen gibt, denen es an der Stelle geht wie mir. Ich bin ohne Hühnersuppe gross geworden (überraschend in einem langjährig vegetarischen Haushalt, oder?) und hatte so nicht den Referenzrahmen von ‘das hat Mama immer so gemacht’ und habe einerseits die Bastelanleitung vom GröFaZ genommen und andererseits den Rest dann als best guess. Die Rückmeldung war, dass alles an sich sehr schön gewesen sei, aber das nächste Mal bitte nicht Rosmarin, sondern Thymian. Das kann ich mir merken.
So. Ich habe mir ein ausgewachsenes Huhn genommen, ein Suppengrün, ein wenig Rosmarin und Zitronenschale. Das Suppengrün bestand aus Möhre, Knollensellerie, Wirsing, Zwiebel, Lauch und Petersilienwurzel. Alles in Mundgerechte Stücke schnitzen. Nur nicht das Huhn, das bleibt wie es ist.
Das Huhn im Suppentopf auf das Gemüsebett legen und mit kaltem Wasser aufsetzen und milde salzen. Das Wasser sollte das Huhn knapp bedecken. Langsam zum Kochen bringen und dann bei geschlossenem Deckel für wenigstens 2 Stunden leise vor sich hin simmern lassen. Nach dem Auskühlen das Huhn in mundgerechten Stücken zerfleddern und zurück in die Suppe geben. Wieder aufkochen und dem kranken Huhn reichen.
Das ist natürlich dann eine grössere Runde an Hühnersuppe, wird vom Kranken aber gern in Gänze aufgegessen. Und dann um Nachschub gebeten.
Erstaunlicherweise ist Hühnersuppe tatsächlich eine wunderbare Krankennahrung und nicht nur wegen der Tradition. Sie hat eine entzündnungshemmende Wirkung (warum scheint keiner zu wissen), sie wirkt schleimlösend und heizt den temperaturempfindlichen Schnupfenviren so ein, dass sie frühzeitig sterben.
Esst mehr Suppe als Krankenessen!