Neulich war ich im Büro am Bodensee – das ist da, wo der Hauptteil der Kollegen arbeitet. Das hat den Vorteil, dass es deutlich häufiger als in meinem Stammbüro jemanden gibt, der zu viel Kuchen hat und den dann ins Büro mitbringt. Am besagten Montag hat ein Kollege Rhabarber-Quark-Kuchen mitgebracht und er war superlecker. Ich habe natürlich gleich um das Rezept gebeten und rechtzeitig zum Wochenende bekommen. Natürlich habe ich den dann gleich nachgebacken und (Überraschung) einen Teil den Kollegen im Stammbüro mitgebracht. Eine weitere Kollegin hier hat das Rezept und ich muss gestehen, dass ich ein wenig darauf gebaut hatte, dass ich heute wieder ein wenig Rhabarber-Quarkkuchen für meinen Nachmittag bekäme… sie scheint leider nicht der zart keimenden Tradition gefolgt zu sein, dass der Kuchen am ersten Wochenende gebaut wird, wo man das Rezept erhält (und die Reste dann natürlich im Büro verfüttert).
Ich war bis dato immer ein wenig zurückhaltend, was diese Form des Rhabarberkuchens anging – nicht Rhabarberkuchen an sich. Um so besser, dass ich das nun endlich nachgeholt habe, es ist eine schöne Ergänzung zum bestehenden Rhabarberkuchenkanon.Wer ganz doll will, der kann den Kuchen auch Stückeweise einfrieren. Ich würde dazu raten, den im Kühlschrank über Nacht aufzutauen und dann noch einmal für ca. 10 Minuten in den Backofen zu geben, damit er wieder ein wenig knusprig und warm wird, bevor es an die Kaffeetafel geht. Also: geniesst die Rhabarberzeit und macht alle Varianten von Rhabarberkuchen, egal ob diesen, mit Marzipan, versunken im Rührteig, als Hefestreusel oder mit Mandelbaiser. Alles ist schön und alles soll durchgespielt werden.
Rhabarberkuchen ‘Grossmütterchen’
26er Springform
750 g Rhabarber, putzen und in kleine Stücke schneiden
3 EL Zucker
50 g Mandeln, gestiftelt
150 g Butter, weich
150 g Zucker
2-3 TL Vanillezucker
1 Ei
1 Prise Salz
325 g Mehl
4 TL Backpulver
250 g Quark
50 g Zucker
2-3 TL Vanillezucker
2 Eier
200 g Crème fraîche
50 g Mandeln, gestiftelt
26er Springform fetten und mehlen. Ofen auf 155° vorheizen.
Rhabarber mit Mandeln und Zucker mischen, bei Seite stellen.
Butter, Zucker, Vanillezucker, Salz und Ei solange mit dem Handrührgerät verquirlen, bis der Zucker nicht mehr knirscht und eine weiche, fluffige Masse entstanden ist. Mehl und Backpulver mischen und in 2 Chargen zur Zuckermasse geben. Das muss gegen Ende mit den Händen zu einer krümerligen Masse verarbeitet werden. Die dann in die Springform geben und daraus mit den Händen einen glatten Boden mit einem ca. 3cm hohen Rand formen. Rhabarber gleichmässig darauf verteilen.
Alle Zutaten für den Guss zu einer glatten Masse rühren und über den Rhabarber geben. Glatt streichen. Für 1 Stunde und 20 Minuten backen. Weitere 10 Minuten im ausgeschalteten, geschlossenen Backofen ruhen lassen. Aus dem Ofen holen und zum Kühlen aus der Form holen.
Schmeckt am ersten Tag in lauwarm und am 2. Tag in zimmerwarm. Tag 3 ist ok, aber danach wird der Boden zu matschig.
Wunderbarer Frühlingskuchen.
Wenn ich so die Zutaten durchlese sehe ich die Kalorien in die Sprigform purzeln. So bewusst war mir dies schon lange nicht mehr, ich backe ja selten sowas. Schön sieht der Kuchen aus und erinnert mich an Rhabarber-Fladen, wie wir dies nannten, von der Mutter gemacht mit Mürbteig im rechteckigen Backblech.