Geschichten aus der Küche werden gewünscht – eine Premiere solle es sein, so hatte es Nata von Pastasciutta gewünscht für das aktuelle Wettekochen.
Premieren gibt es immer wieder welche wenn in einer Küche mehr als das erprobte Alltagsprogramm läuft (wovon ich bei eigentlich allen Foodbloggern ausgehen würde). Neulich bin ich bei Pinterest zu einem estnischen Blog gekommen, in dem beschrieben wurde (dankenswerterweise auch auf Englisch), wie man einen klassischen estnischen Kringel herstellt. Er erinnerte mich an das Bastardkind eines Franzbrötchens mit einem Hefezopf. Schließlich ist es ein mit Zimtzucker gefüllter Hefeteig, der zu einem Kranz geflochten wird. Hübsch sieht es aus.
Ein Sonntag kam, der GröFaZ war beim Gotthardfrühstück mit den anderen Spielzeugautofahrern, während mich der ins Schlafzimmer stürzende Hagel aus dem Bett gejagt hat. Damit war mein Plan A (Sonntag in der Badi) dahin. Immerhin stand Plan B nichts im Wege: in Ruhe frühstücken, dann den Kringel backen und während der Teig geht einen kleinen Spaziergang über die Felder zu machen und auf dem Heimweg beim Bauern Rohmilch zu zapfen. Wozu hat der eine Milchzapfanlage, bei der man gegen Münzeinwurf 24/7 Milch mitnehmen kann, wenn nicht um mich am Sonntag mit frischer Milch zu versorgen?
Das war übrigens eine weitere Premiere: ich habe vorher noch nie auf dem Bauernhof Milch geholt, obwohl ich das schon länger mal tun wollte. Die Milch ist großartig, total lecker. Und irgendwie ist es sehr schön, wenn man vorher noch den Kühen auf der Weide zuschauen konnte, deren Milch man nun im Glas hat. Wie bei aller Rohmilch gilt: für empfindliche Menschen die Milch vor dem Trinken/Verarbeiten einmal auf 70° erhitzen (Stichwort Listerien). Insbesondere wenn man der Rohmilchquelle nicht so recht traut.
Das Ergebis des Vormittags:
Estnischer Kringel
1 kleiner Kranz
Eigelb, geschmolzene Butter, Mehl und Salz dazu geben und für gut 10 Minuten zu einem glatten Teig kneten. Bällchen formen und in eine saubere, gefettete Schüssel geben. Abgedeckt an einem warmen, zugfreien Ort stehen lassen, bis sich der Teig verdoppelt hat (ca. 1 Stunde).
Die Bilder sehen alle toll aus. Sogar der ungebackene Kringel ist schon total beeindruckend. Und die Geschichte mit der frisch gezapften Milch weckt wirklich Sehnsüchte… Danke für diesen schönen Beitrag!
Das ist definitiv kein estnischer Blog, polnisch vielleicht oder ungarisch… Ich muss es ja wissen, ich komme aus Estland. Der Kringel sieht aber wirklich gut aus.
Falls du interessiert bist,hier ist ein Link zu einem der populärsten estnischen Foodblogs (auch auf Englisch) .- http://nami-nami.blogspot.co.uk
Der Blog ist nicht estnisch, aber Kringel ist estnisch. Zum beispiel:
http://blekykokkab.blogspot.com/2008/09/kiirkringel-kringli-retsepti-sain.html
Ich tippe mal auf Rumänisch.
Ja, ihr habt beide recht – ich hab die Sprache nicht nachgeprüft, wie ich es hätte tun sollen. Es ist ein rumänisches Blog…