Kochen für Schlampen – Hamburg, Berlin, Zürich

22. November 2010

Fanfic lesen erweitert den Horizont

Einsortiert unter: Ganzes Essen,Häppchen & Kleinigkeiten — kochschlampe @ 06:30
Tags: , ,

Es gibt eine Buchserie, die ich sehr gern lese. Natürlich lese ich mehr als eine Buchserie gern, aber bei dieser speziellen kommt immer im Mai der neue Band heraus und im September gibt es häufig noch eine Kurzgeschichte dazu. Im Sommer läuft dann die jeweils aktuelle Staffel der dazugehörigen Fernsehserie und den Rest der Zeit gibt es nichts Neues. Das ist ungünstig. Um also die karge Zeit besser zu überstehen, bis es endlich weitergehen wird, habe ich angefangen, die fanfic dazu zu lesen. Bei usaerklärt gibt es eine schöne Beschreibung, was Fanfiction ist. Kurz gesagt: innerhalb einer bestehenden Welt werden von Fans Geschichten geschrieben – wahlweise Fortsetzungen, was nach dem Buch passiert ist, alternative Erzählstränge oder aber auch nur die absoluten Basisfakten und dann ein komplett neuer Entwurf. Die Qualität der Geschichten ist eher schwankend – von abgrundtief schlecht über netten Fluff bis hin zu sehr schönen kompletten Romanen mit um die 4.000 Normseiten (250 Wörter/Seite). Das einzige, was mich wirklich annervt, ist die Tatsache, dass selbst bei an sich schönen Geschichten viele der Autoren anscheinend ihre eigene Muttersprache nicht beherrschen. Ich spreche nicht vom gelegentlichen Rechtschreibfehler sondern von vollkommen sinnentstellenden fehleingesetzten Wörtern (isle/aisle, manor/manner, sent/scent). Und das, nachdem in den allermeisten Fällen ein beta-reader (eine Art Lektor) über den Text gegangen ist. Sowas macht mich raschelig.

Um aber auf den eigentlichen Punkt zu kommen: in einer der Geschichten gibt es einen Ausflug nach New Orleans, wo die Hauptfigur ein Muffuletta-Sandwich isst. Da es einerseits um Essen ging und ich andererseits als Faktennachschlager bekannt bin, musste ich herausfinden, was das ist. Nach ein wenig herumspielen habe ich gesehen, dass es auch eine vegetarische Variante davon gibt & musste das dann ausprobieren. Der Olivensalat muss mindestens eine Woche durchziehen bevor man ihn benutzen kann. Es ist also nicht unbedingt das Essen, was man spontan macht, um schnell ein Sandwich mit ins Büro zu nehmen. Es sei denn, alle Vorarbeit wäre schon getan. Dann natürlich schon. Also bin ich mit einem längeren Einkaufszettel bewaffnet in den türkischen Supermarkt gegangen und habe alles eingetütet, mir einen am Salat-basteln zurechtgefriemelt und eine Woche gewartet, bis ich diese Variante hier auf meinem Teller hatte:

(weiterlesen…)

18. November 2010

Nötigung

Einsortiert unter: Ganzes Essen,Ofen — kochschlampe @ 10:05
Tags: , , ,

Neulich hatte ich noch Zeit zwischen regulärem Büro und einem Workshop und wollte diese gern im Café nebenan überbrücken und vielleicht sogar noch ein Croissant zu meinem Kaffee nehmen, damit ich nicht vollkommen ausgehungert im Workshop aufschlage und der Leiterin den Kopf abbeiße ob meiner hungerinduzierten schlechten Laune. Es soll schon Kollateralschäden gegeben haben, wenn mein Glukosespiegel in den Marianengraben gesunken ist. Das war an dem Abend keine Gefahr: ich wurde im Café zum Essen genötigt. ‘Sind da noch Croissants?’ Ja, ich solle soviele Essen, wie ich nur könne. Leider konnte ich nur eines essen, da ich mir dazu noch einen Eimer Milchkaffee bestellt hatte und dabei das erste Mal tatsächlich verstanden habe, wieso das in Ländern wie Frankreich als eigenständige Mahlzeit gilt.
Ein lausiges Croissant hatte ich gegessen. Das konnte so nicht durchgehen. Und nach einigem Hin & Her bekam ich alle restlichen Croissants (es waren derer vier) als Wegzehrung mit nach Hause. Solche Nötigung zum Essen kannte ich bis dahin nur als das Klischee jüdischer Schwiegermütter und ostpreußischer Großmütter. Und so stand ich am nächsten Tag da und hatte leicht altbackene Croissants in meiner Küche. Süß wollte ich nicht – sonst wären arme Ritter gegangen. Dann habe ich mich an die Briten und ihren Hand zum Bread Pudding erinnert und ja, das gibt es auch in herzhaft. Wunderbar. Und schon ist das Essen für mindestens die nächsten 2-3 Mahlzeiten gesichert. Leider habe ich das Rezept während des Kochens nicht genau mitgeschrieben, so dass ich nur ungefähre Angaben dazu machen kann, wie ich bei dieser Variante angelangt bin. Ich erinnere mich noch an

  • Eiermilch
  • Spinat
  • Paprika
  • Parmesan

Sozusagen ein wildes Crossover aus britisch, französisch, italienisch in einer Berliner Küche zusammengeworfen. Ach ja: das ist jetzt nichts für Kalorienfeiglinge.

(weiterlesen…)

16. November 2010

Zufälliges Abendessen

Einsortiert unter: Ganzes Essen,Süßes — kochschlampe @ 07:08
Tags: , , , ,

Neulich wollte ich dringend 1 Stück Kuchen. Die Tatsache, dass ich eingefrorene Muffins habe, ist mir dabei vollkommen entfallen. Und die Option, einfach das geschützte Heim zu verlassen, um mir bei einem Konditor meiner Wahl ein Stück zu besorgen wurde auch geflissentlich ignoriert. So habe ich ein wenig durch meine Backbücher und Kochzeitschriften geblättert und bin dabei über ein Rezept für Buttermilchwaffeln mit Zwetschgen-Ingwerkompott gestolpert. Das die Zwetschgenzeit schon länger vorbei war, wurde in den Skat gedrückt, da ich gerade ein paar dunkle Pflaumen aus dem Supermarkt heimgetragen hatte – sicherlich nicht das Gleiche, aber für diese Zwecke genau genug. Bis ich aber mit dem Abwägen der Optionen und schlussendlich mit der Herstellung fertig war, war die Kaffeezeit schon vorbei. So hatte ich denn entgegen aller Gewohnheiten einmal ein süßes Abendessen. Normalerweise esse ich nicht gern süße Hauptspeisen: ich tendiere ein wenig zu Übelkeit, wenn ich Hunger habe und dann etwas Süßes darauf esse. Das war hier gar kein Problem – vielleicht Dank des Ingwers? Wobei es ein wenig viel Ingwer für meinen Geschmack war. Nur wer es sehr ingwerig mag, der sollte bei der angegebenen Menge bleiben. Allen anderen würde ich eher um die 10 Gramm Ingwer anraten.

(weiterlesen…)

14. November 2010

Schneller Honigkuchen

Einsortiert unter: Ofen,Süßes — kochschlampe @ 08:37
Tags: , ,

Neulich ergab sich die Verlegenheit, dass ich einen Kuchen mit ins Büro bringen musste. Zwar war ich am Vortag nicht arbeiten, aber da ich mir mal wieder viel zu viel vorgenommen hatte und des Abends erst die Familie zum Essen bei mir war und ich danach noch mit dem dontblog im Lebensstern (sehr empfehlenswert) gewesen bin, bin ich nicht so recht dazu gekommen, noch einen Bürokuchen zu backen. Woher also den Kuchen nehmen und nicht stehlen?
Ich habe also getan, was die meisten nicht tun würden: morgens noch schnell ein wenig zu Hause vorbereitet, den Rest unterwegs eingekauft und dann als erstes im Büro die Küche belegt und den Kuchen gebacken. Einen tüteneinfachen Honig-Gewürzkuchen aus dem Carol Walter Kochbuch. Da ich den Messbecher eh brauchen würde und ich nicht noch mehr Küchenausrüstung durch die Gegend tragen wollte, habe ich die Einheiten hier nicht umgerechnet, sondern alles brutal in Cup-Einheiten gelassen. Das ist ein sehr leckerer, einfacher und schneller Kuchen. Wurde im Büro mit wohlwollen angenommen. (Bild, da Kamera daheim vergessen, mit der schrottigen Handy-Kamera)

(weiterlesen…)

11. November 2010

zwiebel. wirklich als gemüse.

Einsortiert unter: Ganzes Essen,Gemüse — kochschlampe @ 07:00
Tags:

Zwiebeln sind meist nur schmückendes Beiwerk, geben einen Grundgeschmack oder dicken eine Sauce an. Dabei können sie auch anders. Gut, in den meisten Fällen endet ‘anders’ dann mit Flammkuchen (Rezept folgt noch) oder Zwiebelkuchen (z.B. hier und hier), was an sich nicht falsch ist. Dennoch wollte ich Gemüsezwiebel auch mal wirklich als klassisches Gemüse verarbeiten und da ich kein mir genehmes Rezept dazu gefunden habe, habe ich eine Mischung aus verschiedenen Elementen zu etwas Neuem zusammengefügt und siehe da: Zwiebelgemüse. Sehr lecker, sehr mild und der Fenchel passt mit seinem leichten Anisaroma ganz hervorragend da rein.
Dazu habe ich einen klassischen Kartoffelbrei gemacht, wobei ein Apfel-Kartoffel-Brei sicherlich auch sehr gut passen und das leicht süßliche Element noch weiter unterstützen würde. Nur hatte ich keine ordentlichen, leicht herben Kochäpfel da und habe den Teil des Experiments auf einen noch unbekannten Zeitpunkt in der Zukunft verschoben. Für Karnivoren… wahrscheinlich mit Leber? Blutwurst? Keine Ahnung. Es gibt Sachen, die muss ich zum Glück nicht so genau wissen & das gehört dazu. Was ich weiß: Zwiebel als Gemüse ist wunderbar und als Auflauf fast noch besser. Aber nur fast. Dicke Käsekrusten gehören einfach in die kalte Jahreszeit.

(weiterlesen…)

« Vorherige SeiteNächste Seite »

Theme: Rubric. Bloggen Sie auf WordPress.com.