Eigentlich müsste diesen Artikel die Kochschlampe schreiben, denn die hat mich überhaupt mit der Tatsache vertraut gemacht, dass in Vietnam Kaffee angebaut wird. Vielleicht möchte sie diesen Artikel noch ergänzen, wenn sie wieder aus dem Urlaub zurück ist.
Dafür, dass Vietnam einer der größten Kaffeeproduzenten der Welt ist, hört man hierzulande nicht viel davon, wenn man keine Kochschlampe kennt. Das ist schade, denn der vietnamesische Kaffee schmeckt tatsächlich anders als alles, was man hierzulande so trinkt – irgendwie nach Kakao, obwohl keiner drin ist, ein bißchen süßlich, aber trotzdem würzig. Er geht nicht auf den Magen und macht ordentlich wach. Ich mag ihn mittlerweile so gerne, dass ich muffelig werde, wenn keiner im Haus ist, und ich habe auch schon einige andere Leute auf den Geschmack gebracht. Leider kenne ich in Hamburg nur einen Asialaden (einen – surprise! – vietnamesischen), der welchen verkauft, aber das mag in Berlin etwas besser sein. Als Filterkaffeehasser kochen wir auch diesen Kaffee in der italienischen Mocca, was gut funktioniert. Eigentlich ist es aber Filterkaffee. Neulich habe ich in einem vietnamesischen Restaurant auf Nachfrage auch die kalte Variante bekommen: Eine individuelle Portion Filterkaffee mit gezuckerter Kondensmilch auf Eis. Ein bißchen wie Baileys auf Eis, der statt betrunken schön wach macht.
Was ich nicht weiß: Was die eigentlich mit dem Kaffee anstellen, damit er so schmeckt. Onkel Mattel??
Ich hatte den Kaffee von Kochschlampe bei einem DFssgF bekommen: http://www.b-a-l-u.de/blog/archives/72-Kaffee-aus-Vietnam.html und ein wenig geforscht.
Inzwischen habe ich rausgefunden, dass es wohl zum einen an der Sorte liegt (Robusta), zum anderen aber an der langen Reifezeit liegt. Die Bohnen werden bis zu 100 Tage lang in der Sonne getrocknet.
Der Kaffee hat auch 40-50 % mehr Koffein als bei uns übliche Arabica-Sorten.
Ich bin eigentlich kein Kafeetrinker, aber das Aroma hat es auch mir angetan. Nur habe ich ihn bisher in keinem Laden hier finden können und für eine Internet-Bestellung war ich bisher zu faul .
Das mit der langen Reifezeit in der Sonne glaube ich nicht – die Vietnamesen verkaufen ihren Kaffee auf dem Weltmarkt doch zu extrem niedrigen Preisen, da ist eine so lange Reifezeit sicher nicht möglich.
Der Geschmack nach Schokolade entsteht wohl eder durch die Zugabe von Zucker und Fett – leider ist der Kaffee dadurch aber auch überhaupt nicht für den Vollautomaten geeignet! So bleibt nur die vietnamesische Art der Zubereitung im kleinen Tassenfilter – hat aber auf jeden Fall auch was!
Ich würde mich dann mal auf ein Tässchen einladen
@Balu: Ah, dann hat die Kochschlampe noch andere infiziert! Robusta ist hier übrigens auch sehr üblich, zumindest Espresso besteht oft aus Robusta, aber gerade die kräftigere Variante, der vietnamesische schmeckt überhaupt nicht nach dem Robusta, den ich kenne. Und ja, der hat richtig Koffein! Falls Du mal in Hamburg sein solltest: Vinh Loi am Hauptbahnhof hat die Sorten 1, 3 und 5 (ich mag 3 am liebsten).
ich war heuer im sommer fünf wochen in vietnam und liebe seither das land und den vietnamesischen kaffee.
natürlich habe ich eine packung mitgebracht (trung nguyen gourmet blend) und festgestellt, dass ein unterschied darin besteht, dass schon etwas zucker beim kaffeepulver mit drin ist…
lg!
@mani: Bist Du sicher? Auf meiner Packung Trung Nguyen Nr. 3 ist kein Zucker als Inhaltsstoff deklariert, und was auf den ersten Blick im Pulver wie ein Zuckerkristall aussieht, schmeckt gar nicht süß. Tatsächlich ist der Kaffee süßlich, und er enthält in den Nährwertangaben auch nicht wenig Zucker (11%), aber ich bin bislang davon ausgegangen, dass das Zucker ist, der natürlich beim Rösten entsteht, wie Malzzucker.
[...] schön kalt war. Auch nicht falsch, aber nicht ganz das, was mir vorgeschwebt hatte. Dazu gab es vietnamesischen Kaffee und Wibele. Vietnamesischer Kaffe ist merkwürdig gemahlen und verstopft einem grundsätzlich [...]
Mir hat der Kaffee ebenfalls sehr gut geschmeckt, so dass ich mich vor vier Jahren dazu entschlossen habe, selbst Kaffee Trung Nguyên zu importieren und das Geschäft Yellow Star Coffee zu eröffnen, in dem man Originalröstungen aus verschiedenen Ländern bekommt. Das Geheimnis des Geschmacks steckt vor allem im Röstverfahren: Während des Röstens kommt Zucker dazu, der die Bohnen karamellisieren lässt und die schokoladigen Aromen des Kaffees betont. Dies wird durch die finale Beigabe von Butterfett nochmals gesteigert. Der Kaffee ist trotz seiner Stärke gut bekömmlich, weil er sehr dunkel und gut durchgeröstet ist, wodurch die aggressive Gerbsäuren zerstört worden sind. Die Edelmarke von Trung Nguyên “Legendee” birgt ein Geheimnis, das die Firma nicht öffentlich macht. Aber da damit ursprünglich eine Kopie des echten Kopi Luwak auf den Markt gebracht werden sollte, ist anzunehmen, dass die Rohkaffeebohne vor dem Rösten durch Enzyme behandelt wird, was den Kaffee letztlich besonders weich und rund schmecken lässt. In meinem Geschäft serviere ich den Kaffee mit oder ohne Kondensmilch und biete ihn in meinem Onlineshop http://www.yellow-star-coffee.de für den Versand an.
Ist zwar Werbung, aber da vietnamesischer Kaffee hier so schwer zu kriegen ist, sei’s drum. Aber das klärt zumindest die Frage, warum der Kaffee leicht süßlich schmeckt…
[...] des Röstprozesses und eine vollständige Durchröstung, die ihm alle Gerbrstoffe entzieht; Hier in den Kommentaren. Und in Vietnam wird nicht nur Kaffee angebaut, das Land ist nach Brasilien der [...]