Ich habe neulich ein wenig Online geblättert, dann in meinen Backbüchern geblättert…. ich wollte einen Kuchen backen, hatte aber keine Lust extra einkaufen zu gehen. Das sollte alles mit Bordmitteln gehen. Schliesslich bin ich an einem Birnenkuchenrezept aus hängen geblieben, habe die Zutatenliste überflogen und ja: alles da. Irgendwie habe ich es geschafft, nicht nur den Titel des Rezeptes (Birnentarte mit Mandeln und Mascarpone) sondern auch die Zutatenliste so selektiv zu lesen, dass mir an keiner Stelle aufgefallen ist, dass so etwas wie MASCARPONE verlangt wird, was nicht in meinem Kühlschrank wohnte. Nun hatte ich aber schon den Teig im Kühlschrank und immer noch keine Lust, einkaufen zu gehen. Hektisches Wühlen in den Tiefen des Kühlschrankes und siehe da: auf meinen Crème fraîche Vorrat ist verlass. Daraufhin beschloss ich, dass Crème fraîche genau genug ist, wenn Mascarpone verlangt wird und das Ergebnis hat mir Recht gegeben: toller Kuchen. Bestimmt auch mit Mascarpone, aber ich bin nicht sicher, ob ich das noch austesten werde, so sehr hat mich meine Abwandlung überzeugt.
Generell ist das übrigens ein schönes Backbuch für die Winterzeit und ich finde es bedauerlich, dass es nicht mehr gedruckt wird. Ich habe es schon ein paar Jahre und zwar bisher noch nicht wahnsinnig viel daraus gebacken, aber was immer ich gemacht habe, ist gelungen.
Eigentlich ist es natürlich ein Herbstkuchen, aber irgendwie gab es auf dem Markt noch Schweizer Lagerbirnen (die letzten?) und guter Kuchen passt natürlich immer. Zu jeder Jahreszeit. Auf den letzten Metern ein wenig aufpassen – der wird auf einmal recht schnell dunkel. Ich empfehle, ab einer halben Stunde Backzeit alle paar Minuten nach dem Kuchen zu schauen – dunkler hätte meiner definitiv nicht werden dürfen.
Birnenkuchen mit Crème fraîche und Mandeln
Teig
200 g Mehl
4 EL Zucker
80 g Butter, kalt und in Stücken
Belag
4 sehr reife Birnen, geschält, halbiert und entkernt
1 EL Zitronensaft
4 EL Zucker
125 g Crème fraîche
1 Ei
1 EL Mehl
100 g Mandeln, gehobelt
2 EL Zucker
Eine 26er Springform fetten und mehlen.
Aus den Zutaten rasch einen glatten Teig herstellen, ggf. 2-3 EL kaltes Wasser dazugeben, um ihn geschmeidig zu bekommen. Wenigstens 30 Minuten in Klarsichtfolie gewickelt im Kühlschrank ruhen lassen.
Den Ofen auf 180° vorheizen. Den Teig auf einer groben Reibe in die Form raffeln und zu einem gleichmässigen Boden mit Rand formen. 15 Minuten blind backen und dann noch weitere 5 Minuten ohne die Backerbsen.
Währenddessen aus Zucker, Crème fraîche, Ei und Mehl eine dicke Creme herstellen. Auf dem vorgebackenen Boden verteilen, darauf die Birnenhälften legen und mit Mandeln und den 2 EL Zucker bestreuen. Weitere 35-40 Minuten backen.
Der Kuchen schmeckt am ersten Tag in lauwarm exzellent und dann wieder grossartig am 3. und 4. Tag. Der zweite Tag war so mässig.
Grossartiger Kuchen, gehört ins Dauerrepertoire.
Wer NICHT lesen kann, ist manchmal im Vorteil, findet was neues.
Passte doch perfekt und sieht sehr hübsch und lecker aus. :) (Und den Teig echt in die Form reiben? Interessant.)
Das mit dem Reiben finde ich auch spannend. Wird nachgebastelt.
@Houdini: Ja, war auf jeden Fall so eine Freude.
@Shermin: Echt reiben – der wird arg fest im Kühlschrank und dann ausrollen wäre eine Herkules-Arbeit.
@Jutta: Viel Spass beim Kuchen!
@kochschlampe: Ich weiß.. der Mürbeteig sollte immer kalt weiterverarbeitet werden. Da sich mir der Sinn aber nicht wirklich erschließt, cheate ich immer etwas schuldbewusst und lass den sowieso erst wieder weich werden um ihn auszurollen. ;) Mit dem Reiben ist es ja ein ähnlicher Trick.
Stimmt – alternativ rolle ich den auch gelegentlich vor dem Kaltstellen aus und umgehe damit das Problem (ich muss nur genügen Platz im Kühlschrank für die ganze Form haben, was nicht immer der Fall ist).