Mrs Kostyras Borscht von Martha Stewart – ich habe sie schon ein paar Mal gemacht (natürlich immer mit zumindest Minivariationen) und sie ist eine der schöneren Suppen, die die kommende kalte Jahreszeit kulinarisch begleiten werden. Ich stehe im Moment total auf zwei Sachen: Suppe (einschliesslich Eintöpfe) und Linsen. Ich habe keine Ahnung warum das so ist, aber auch keine Manschetten dem einfach nachzugeben. Die würde ich wahrscheinlich mehr haben, wenn ich ein grosses Verlangen nach Junk Food oder Marshmallows oder so hätte. Aber so… lebe ich mit Süppchen, Eintöpfen und Linsenvariationen. Wenn ich ein wenig gewissenhafter werde mit der Dokumentation, wird es das eine oder andere davon auch hier zu sehen geben. Mal schauen, wie es sich ausgeht.
Meine Freundschaft mit Dill ist nicht sehr ausgeprägt, weshalb es mich um so mehr wundert, dass ich davon gerade 2 Packungen im Kühlschrank habe (was habe ich mir dabei gedacht? Wozu braucht man überhaupt Dill?) und habe eine halbe dann prompt in der Suppe verarbeitet.
Wenn ich es richtig gesehen habe, dann ist das hier eine klassische Wintervariante von Borschtsch aus Polen, die es traditionell an Freitagen gegeben hat – der gute Katholik isst am Freitag schliesslich kein Fleisch. Mir soll’s recht sein: mehr Essen für mich, bei dem ich nicht darüber nachdenken muss, wie man denn daraus jetzt eine wohlschmeckende vegetarische Variante basteln könnte.
Borschtsch mit Steinpilzen
für 4
4 mittlere Rote Bete
grobes Salz und frisch gemahlener Pfeffer
15 g getrocknete Pilze (Steinpilze sind am besten, aber es gehen auch Mischungen mit anderen Pilzen)
120 ml heisses Wasser
Hausgemachte Brühe
3-4 EL grob gehackte Sellerieblätter (hatte ich das eine Mal nicht und habe stattdessen geraspelte Sellerieknolle genommen. Geht auch gut)
2 EL Petersilie, grob gehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 TL Zucker
Zitronensaft nach Geschmack
125 g Saure Sahne (oder Crème fraîche)
1 EL Mehl
3-4 EL Dill, grob gehackt
Ofen auf 200° C vorheizen. Die Rote Bete wahlweise erst in Pergament und dann in Alufolie einwickeln und dann für eine Stunde garen, anschliessend abkühlen, schälen und raspeln oder schälen, vierteln, ölen und salzen und dann 30 Minuten im Ofen rösten. Beides macht gute Ergebnisse. Variante 1 sorgt dafür, dass das Raspeln der Rüben einfach geht, Variante 2 geht schneller und birgt die Gefahr, dass die Bete zu weich für die Reibe ist und von Hand feingehackt werden muss. Beiseite stellen.Pilze für 30 Minuten im heissen Wasser einweichen lassen. Pilze abtropfen, lassen, dabei das Einweichwasser auffangen. Pilze fein hacken und Beiseite stellen.
In einem mittleren Topf Rüben, Pilze, Pilzwasser, Sellerie, Petersilie, Knoblauch, Zucker und Salz vereinigen. Soviel Brühe dazu geben, dass die festen Zutaten alle etwa fingerbreit bedeckt sind. Salzen nach Geschmack. Zum Kochen bringen und dann 20 Minuten leise simmern lassen.
Säure ggf. korrifieren. Salzgehalt prüfen. Nach Wunsch pfeffern. Saure Sahne und Mehl klümpchenfrei rühren, mit einer Kelle heisser Suppe mischen, ordentlich unterrühren. Dann zur Suppe geben, wieder aufkochen und etwa 2 Minuten kochen lassen, damit die Suppe andickt.
Auf Teller geben, mit Dill bestreuen und sich über eine schöne Schlechtwettersuppe freuen.
Der GröFaz hat ein wenig den Aufwand moniert (nicht die Suppe als solches) – und ich habe nicht das Gefühl, dass sie sehr aufwändig sei. Vielleicht auch, weil ich dazu tendiere, die Vorbereitung zu entzerren und die Rüben 1-2 Tage vorher bei anderen Gelegenheiten rasch mit in den Ofen werfe. Irgendwie gibt es jede Woche etwas im Ofen zu rösten – Haselnüsse, Tomaten, Knoblauch, Rote Bete… Ich mag es, meine Nüsse und Gemüse zu rösten. Es gibt einen wunderbaren Geschmack zu einfach allem.
Davon hätte ich jetzt bitte gerne eine Portion zum Frühstück……ich halte mal erwartungsvoll mein Schälchen hin. Und außerdem werde ich jetzt mal eben den Ofen anwerfen und ein paar Knollen Knoblauch hineinschmeißen.