Mandelmus ist eine der Sachen, mit denen ich am Frühstückstisch gross geworden bin. Es gab häufig Nussmuss, Mandelmus, Mischmus oder den heiligen Gral: Cashewmus. An den heiligen Gral habe ich mich dieses Mal nicht gemacht, aber an das zweitbeste: Mandelmus. Ich hatte es vor einer Weile schon einmal probiert und da ist es vor allem eines geworden – viel zu süss.
Als ich mich daran gemacht habe, dachte ich, dass das nie was werden kann. Aus ganzen Mandeln soll ein Mus werden ohne Zusatz von Öl oder sonst etwas, um das ganze schmanderig zu machen. Wundersamerweise geht es doch, es braucht nur eine ganze Menge Geduld. Und es hilft, wenn man einen ordentlichen Blender hat. Neu für mich war das hinzufügen von Zimt – gar nicht doof, muss ich sagen. Neben dem Brötchen ist auch ein Apfelschnetz eine dankbare Unterlage für das Zimt-Mandelmus. Es geht sicherlich auch als Füllung für Hefekränze. Zu meinem grossen Bedauern habe ich immer noch keine zuverlässige Quelle für Fremdkuchen in Zürich gefunden. Neulich habe ich mich hierhin begeben: Conditorei Stocker. Pf. Ich habe eine Wähe probiert (Rhabarber) und ich bin der festen Überzeugung, dass in dem ganzen Kuchen kein einziger Esslöffel Zucker drin war. Und damit war der schon eher pointless. Beim nächsten Besuch habe ich eine Schnecke probiert, die sich als zuckerarm (nicht frei) herausgestellt hat und leider nicht mit saftigen Rosinen sondern einer merkwürdigen Nussmischung gefüllt und zu allem Überfluss auch noch staubtrocken war. Wenn man aber einen schönen saftigen Hefeteig macht, dann kann ich mir dieses Mus oder eines seiner Cousinen gut in der Füllung vorstellen.
Mandelmus
1 Glas
200 g Mandeln (geschälte ergeben weisses Mus ungeschälte braunes. Ratet, was ich gemacht habe)
1 grosszügige Prise Salz
1 TL Zimt
Ofen auf 175°C vorheizen. Mandeln für ca. 10 Minuten rösten. Zusammen mit Salz und Zimt in einen Mixer/Blender geben. Und jetzt in Geduld üben. Denn es dauert sicherlich 10-15 Minuten bis sich hier sowas wie ein Mus bildet. Es wird erst zu Mandelmehl und ich dachte, so eine trockene Angelegenheit kann doch nie Mus werden. Wohl. Irgendwann fängt es an, dass sich Klümpchen bilden und dann kommt ein wenig Öl ins Spiel und wir nähern uns dem Mus. Es wird sicherlich notwendig sein, den Mandelkram immer mal wieder von den Seiten in in den Hauptteil zu kratzen. Früher oder später aufhören macht total glattes Mus oder eines, das ein paar Stückchen hat.
Fertig zum Frühstück!
Andere Nussarten funktionieren Analog.
aaaah, ich bin neulich auch dem wahn verfallen und habe mus aus gerösteten mandeln gemacht. nunja, so von nussmusen ist mir das am-gaumen-kleben zu unangenehm, und die fiesen aufstriche, die mit palmfett aufgemotzt sind, um das angenehmere mundgefühl hinzukriegen, nunja… also der erste nachbastelversuch war zwar nicht ungenießbar, aber auch nicht so wie erhofft. insofern war die musphase sehr schnell vorbei. (oder vorerst vorbei?!). aber faszinierend ist es auf jeden fall, wie aus so knackigen mandeln ohne zugabe von irgendwas mus wird!