Nachdem ich von mehreren Menschen in der letzten Zeit darauf angesprochen wurde, dass ich deutlich zu wenig blogge (stimmt) und Frau Anikó mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass es unfair ist, wenn ich meine Rezepte für mich behalte, wenn sie auch mal zumindest schauen will, ob sich das Nachbauen lohnt, habe ich nun mal wieder ein Bild meines letzten Werkes gemacht. Ein Butterkuchen. Vor einiger Zeit hatte ich bei Paules Kitchen ein schönes Rezept für Schuedi gelesen und bei mir blieb hängen: Butterkuchen = Hefeteig, dick, fluffig, darauf Butter und Zucker nach gusto verteilen und fertig backen.
Also habe ich mein derzeitiges Lieblingsrezept für Kuchenhefeteig herausgeholt, ein wenig mit den Zutaten gespielt und dann ging es auch schon fast in den Ofen damit. Es hilft auch, dass ich ein wenig mehr Zeit als sonst in dieser Woche hatte, da ich Heimarbeit mit halber Kraft praktiziert habe. Ich habe ein wenig Zeitmangel in den letzten Monaten erlebt – teilweise selbstverordneter Freizeitstress, teilweise sehr viel zu tun im Büro. Nun. Auch das wird sich sicherlich wieder normalisieren (auf beiden Fronten). Der Butterkuchen ist durchaus sehr nett geworden, hat mir aber schon ein paar Seiten gezeigt, auf denen er noch weiter verbessert werden kann bis er DER Butterkuchen ist, an dem niemand mehr was ändern darf.
Butterkuchen, 1. Iteration
22 x 38 cm Tepsi (besser eine etwas kleinere Form nehmen. 20 x 30 cm)
350 g Mehl
1 Prise Salz
50 g Zucker
1/2 Tüte Trockenhefe (3,5 g)
2 Eier (L)
1 Vanilleschote, halbiert und die Samen ausgekratzt
1/2 Zitrone, abgeriebene Zeste
frisch geriebener Muskat
125 ml Milch, lauwarm
100-150 g weiche Butter
ca. 5 EL Zucker
Ich habe alles mit Rosenzucker gemacht: Verschwendung. Davon schmeckt man im fertigen Kuchen nichts, also lieber einen anderen Zucker der Wahl nehmen.
Mehl, Salz, Zucker und Hefe mischen und bei Seite stellen. Eier leicht verquirlen und zusammen mit Vanille, Zitronenschale und Muskat zu der lauwarmen Milch geben. Mischung unter die trockenen Zutaten rühren und 50 g weiche Butter dazugeben. Den Teig kneten – Achtung: es ist ein eher feuchter Teig – und ggf. noch Mehl dazu geben (je nach Mehl und Tagesform können das schnell mal 50 g Mehl sein). Von Hand so 10 Minuten kneten. Der Teig ist fertig, wenn er seidig und elastisch gleichzeitig wird. Eine gute Stunde zugedeckt an einem warmen Ort gehen lassen oder bis sich das Volumen ungefähr verdoppelt hat. Der Teig nimmt es auch gar nicht übel, wenn man ihn stattdessen im Kühlschrank über Nacht gehen lässt. Wird auch sehr schön.
Ofen auf 180° vorheizen. Form fetten und mehlen.
Teig noch einmal durchkneten und dann in der Form verteilen. Mit einem Küchenhandtuch zudecken und noch einmal ca. 1/4 h gehen lassen. Mit einem Finger Kuhlen in den Teig drücken und auf dem Teig Butterflöckchen und Zucker verteilen. 20-25 Minuten backen, bis der Kuchen eine leicht goldene Farbe angenommen hat.
Der Kuchen schmeckt ganz frisch am besten. Bis zu 2 Tage geht gerade noch, aber er wird nicht schöner durch’s Stehenlassen.
Mit Sahne essen. Am besten welche, die mit der Lieblingsmarmelade gesüßt wurde.
Herrlich, so ein Uraltklassiker! Bin ja sowieso, wenn überhaupt schon Kuchen, dann eher einer von der Trockenfraktion. Naja, Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel;)
Finde eigentlich gar nix groß zu kritteln an diesem Rezeptvorschlag – außer vielleicht die Trockenhefe, da bin ich nicht so ein großer Freund von – obwohl es natürlich küchentechnisch viel sinnvoller ist wegen der Haltbarkeit unverbrauchter Reste etc. Bilde mir immer ein, dass ich das raussschmecke, wenn keine Frisch-Hefe zum Einsatz kam. Das mit dem Muskat finde ich eine tolle Idee, könnte man vielleicht auch Muskatblüte/Macis nehmen.
Wie auch immer, mir gefällt dieser Beitrag prima – aber Knöpfchen drücke ich niemals nicht;)
Dankeschön hierfür, wird’s sicher auch mal wieder bei uns geben,
Grüßle aus dem Frankenland,
Walter
Kommentar von — 5. November 2011 @ 11:33 |
Hach, der Teller ist mal wieder schön!
Aber vielleicht probier ich doch erstmal Paules Version aus und wage mich dann an Variationen
Kommentar von Anikó — 6. November 2011 @ 12:07 |
@ Walter: Echt? Ich schmecke es nur sehr selten heraus, ob der Kuchen mit frischer oder getrockneter Hefe gemacht worden ist. Muskatblüte muss ich darin auch mal austesten… es müsste auch sehr schön passen. Danke!
@ Anikó: Feigling. Probier doch gleich eine eigene Variation.
Kommentar von kochschlampe — 7. November 2011 @ 17:55 |