Kochen für Schlampen – Hamburg, Berlin, Zürich

31. August 2010

Mittagessen am Montag

Einsortiert unter: Büroquickie,NudelZ,Zuppa — kochschlampe @ 20:44
Tags: Austernpilze, Nudelsuppe, Pilzbrühe, Shiitake

wurde schon am Freitag ein wenig vorbereitet, home office sei Dank. Im chinesischen Supermarkt Kant/Kaiser-Friedrich gab es Trockengemüsemischungen, die als Basis für Brühe dienen sollen. Zwei davon (Gemüse-Pilze und Kohl-Mandel) musste ich mitnehmen und eine habe ich jetzt ausgetestet:

Bestehend aus:

  • Kohl
  • Datteln
  • Pilzen
  • Karotten
  • Orangenschale

Die Mischung sollte mit 7-8 ‘Schalen’ Wasser angesetzt werden… ich habe das mal für amerikanische Cups gehalten und noch einen Schluck neutrales Öl und Salz dazu spendiert. Das dann aufkochen und bei geschlossenem Deckel ca. 2-3 Stunden leise vor sich hin simmern lassen. Abgießen, abkühlen lassen und bis zur Verwendung in den Kühlschrank stellen.

Mir war nicht ganz klar, was ich damit würde machen wollen, habe mich dann aber dazu entschieden, eine Pilz-Nudelsuppe daraus zu kochen. Glücklicherweise hat der Bio eigentlich immer Shiitake und Austernpilze da, so dass dem Plan nichts im Wege stand. Und weil es eigentlich tüteneinfach ist, habe ich alles mit ins Büro genommen und zu einem Mittagessen zusammengeworfen:

Ein wenig frittierter Tofu, eine Handvoll Shiitake Pilze (in Streifen), eine Packung vorgekochter Udon-Nudeln, ein paar zerkleinerte Austernpilze. Dazu ein halber Liter der obigen Brühe und go. Brühe zum Kochen bringen, Pilze und Tofu dazu, ca. 5 Minuten köcheln lassen. Nudeln rein und weitere 3 Minuten köcheln lassen. Salzgehalt prüfen. Fertig.

Beim nächsten Mal würde ich allerdings den Tofu wahrscheinlich vorher noch ein wenig geschmacklich behandeln… vielleicht wie bei der Kitsune-Udon-Suppe. Es schmeckt auch so hervorragend pilzig, aber die Tofuwürfel wollen gemeinsam mit der Brühe gegessen werden, da sie sonst arg neutral sind.

Monochrom und gut.

16. August 2010

Mittagessen am Montag

Einsortiert unter: Büroquickie,Gemüse,Zuppa — kochschlampe @ 13:04

Gestern Abend hatte ich noch ein wenig Zeit und vor allem noch das Kilo gelber Zucchini vom samstäglichen Marktbesuch. Es gab drei Sorten Zucchini: die klassischen dunkelgrünen, hellgrüne und eine sattgelbe Variante. Der junge Mann neben mir wollte erstmal wissen, was das denn für ein merkwürdiges gelbes Gemüse ist und war erstaunt, dass es auch Zucchini sind. Er hat der fremden Farbe nicht getraut und die für ihn deutlich gewohntere hellgrüne Variante gewählt – auch dunkelgrün war ihm zu exotisch bzw. einfach aus seiner Kindheit nicht vertraut.
Ich kann keinen nennenswerten Unterschied zwischen den dunkelgrünen und gelben Zucchini erkennen – angeblich ist gelb zarter und weniger lang haltbar, aber ich fürchte, dass meine Geschmackspapillen nicht verfeinert genug sind, um den Unterschied zu erschmecken. Aber ich mag den Farbeffekt. Ich habe eine klassische Zucchinisuppe hergestellt und  mich für die faule Variante bei den Bruschetten entschieden:

So habe ich gestern zwar nichts von der Suppe gegessen, aber heute ein sehr schönes und durch die Vorbereitung auch sehr schnelles Mittagessen gehabt. Den Rest werde ich aller Voraussicht nach für schlechte Zeiten einfrieren.

Achtung: das Brot verbrennt unheimlich schnell und sollte während des Röstens auf keinen Fall aus den Augen gelassen werden. Ich hatte zwar nur kleine schwarze Ecken, aber auch die sollte man eher vermeiden soweit es halt geht.

Guten Appetit.

15. August 2010

Reisebericht: Neusiedler See

Einsortiert unter: Randbemerkung — kochschlampe @ 21:49

Dringend stand am Neusiedler See ein Kanu-Ausflug auf dem Programm – zumindest für Anikó und mich. Zwerg wollte lieber nach Wien, aber ich hatte genug von Stadtbesichtigungen und wollte mich lieber in den Schilfkanälen des Sees von Mücken zerstechen lassen. Wobei… ich bin kaum gestochen worden, obwohl ich mich nicht mit Mückentod eingerieben habe. Ich bin einfach nicht süß genug, will es scheinen.
Für den Kanuausflug sind wir in den ungarischen Teil des Neusiedler Sees gefahren: hier gab es täglich Fahrten, die man buchen konnte, auf der österreichischen Seite hat das Naturschutzzentrum leider nur an einem Tag in der Woche solche geführten Touren angeboten. Eigentlich war es durchaus Teil des Plans, sich die Vögel anzuschauen, die da so wohnen…. aber als wir unterwegs waren, ist es so windig gewesen, dass die meisten Vögel lieber Zuhause im sicheren Nest geblieben sind, als sich den Böen auszusetzen. Immerhin haben sich auf den wenigen schilffreien Stellen Wellen mit kleinen Schaumkronen gebildet. In den Schilfkanälen selber hat man vom Wind glücklicherweise nicht so viel mitbekommen. Wer wie ich den Orientierungssinn eines bekifften Hamsters ist, der sollte hier nur mit Führer oder Navi unterwegs sein: für mich sieht ein Schilfkanal sehr ähnlich aus wie der andere und ich würde nur nach sehr vielen Irrfahrten wieder an den heimatlichen Hafen zurückfinden.

Wir waren mit einem jungen Mann des Naturschutzzentrums als Erklärbär und insgesamt 3 Kanus unterwegs: eine gute Größe. Nicht so gut: ich saß in dem Kanu, in dem außer mir alle ungarisch konnten und haben sich einen Großteil der Zeit auch darauf unterhalten. Da habe ich mich dann lieber auf den Ausblick konzentriert (und ich saß glücklicherweise ganz vorn im Bootchen). Ich bin nicht sicher, was das hier war:

Entweder eine Vogelbeobachtungsstation oder ein Überbleibsel aus der Zeit, da das hier noch Grenzregion war und den Grenzern dazu diente, zu schauen, wer sich gerade durch’s Schilf schleicht. Natürlich musste ich ein wenig auf dem Ding rumklettern… es gab eine Leiter und man hatte einen wunderbaren Ausblick, selbst wenn man nicht bis ganz oben sich durchgehangelt hat. Der ungarische Teil des Neusiedler Sees ist zu 85 % mit Schilf bewachsen und es gibt nur ein Kanalnetzwerk, auf dem man sich durch das Wasser bewegen kann. Die Kanäle werden künstlich offen gehalten, damit sich sowohl Fische als auch Vögel dort besser ansiedeln können. Und natürlich sind es 1a Wege für neugierige Touristen, die nicht immer nur kilometerweit grünes Schilf aus der Ferne sehen wollen, sondern auch mal wissen wollen, was für Viecher darin so leben.

Das Haus in der Ferne war zu Zeiten des Eisernen Vorhangs ein Grenzerhäuschen, mitten im Wasser. Faszinierenderweise müssen wir direkt am Häuschen vorbeigefahren sein: ich habe es nicht mehr gesehen, nachdem ich von dem Turm heruntergeklettert bin. Offene Wasserflächen waren an dem Tag sehr anstrengend zum Durchfahren: zuviel Wind und eigenltich grundsätzlich aus der falschen Richtung.

So sieht der See zu sehr großen Teilen aus: Wasser eher unsichtbar, dafür eine endlos große grüne Fläche. Und weil ich ein Geographie-DAU bin die Frage an Anikó: weißt Du noch, welche Stadt/welches Dorf man hier in der Ferne noch erahnen kann?

Wunderbar romantische Umgebung, man darf nur nicht an das ganze fliegende Kleinzeug denken und sollte immer jemanden bei sich tragen, den die Blutsauger viel lieber mögen als einen selber.

Es war ein wunderbarer halber Tag auf dem Wasser. Natürlich auch ein wenig anstrengend – schließlich war ich seit dem  Ausflug die Spree runter zum Dämeritzsee nicht mehr Kanu fahren, das war während des heftigen Unwetters … 2002. Der damalige Ausflug hatte mich ja vor allem eines gelehrt: nie wieder Naturausflüge mit Nerds. Nerds muss man im Falle eines Falles mit Hilfe eines Kräfteparallelogrammes erklären, wie man das Paddel durch das Wasser ziehen muss und selbst dann wird es noch eine Herausforderung, nicht permanent im Schilf zu landen. Das Problem hatten wir zum Glück nicht. Und mit Anikó kann man 1a Ausflüge machen, auch auf dem Wasser.

8. August 2010

Reisebericht: Neusiedler See

Einsortiert unter: Fremdgehen,Randbemerkung — kochschlampe @ 21:46

Auch wenn ich sehr lange sehr still gewesen bin: ich lebe noch. Zwischendurch war ich nur erst mit Anikó und Zwerg erst in Ungarn und dann in Österreich, um anschließend noch ein paar Tage beim GröFaZ in Zürich zu verbringen. Und damit es nicht zu langweilig wird, werden die einzelnen Reiseberichte nicht in chronologischer Reihenfolge kommen, sondern in der, nach der mir gerade ist. Und heute ist mir nach Neusiedler See, insbesondere nach Mole West. Über Mole West war in einer der letzten Essen & Trinken-Ausgaben ein kleiner Bericht, dass es eines der besten und schönsten Restaurants sei, wenn man im Burgenland, bzw. am Neusiedler See unterwegs ist. Da uns die Speisekarte schon im Onlineauftritt nicht unbedingt zugesagt hat, wollten wir dort nicht unbedingt essen gehen – was sich auch vor Ort als richtige Entscheidung herausgestellt hat. Der Laden hat bestimmt gute Küche – wir haben ein paar der Palatschinken dort probiert – aber mir ist der Laden insgesamt zu glatt, zu druchgestylt und zu gewollt anders als die anderen Kinder. Er hat wenig gewachsenes und viel poliertes. Nichtsdestotrotz: wunderbar gelegen, wahrscheinlich vom Ort her eines der schönsten Restaurants in der Gegend überhaupt. Wir waren für das Süße gleich am ersten Nachmittag unserer Ankunft dort:

Der Neusiedler See ist unglaublich flach. So flach, dass man ihn eigentlich komplett zu Fuß durchqueren könnte. Als wir da waren hatte er schon fast Hochwasser: die tiefste Stelle war 1,70m tief. Normalerweise erreicht er nur 1,50m Tiefe. Spaß machen würde die Wanderung allerdings nicht: der See ist recht sumpfig und zu sehr großen Teilen mit Schilf bewachsen: das ganze Grün, was man hier am Bildrand sieht ist alles Schilfgürtel. Gesegelt wird trotzdem, ich möchte aber sehen, wie es hier jemand schafft, sein Boot durchzukentern.

Das Restaurant Mole West liegt an der Mole West (große Überraschung hier, ich weiß). Leider habe ich kein Sonnenuntergansbild, wie es sich hier eigentlich gehören würde, weil wir entweder zu der Zeit jeweils was anderes gemacht haben oder es ein wenig geregnet hat. Aber egal, schöner Blick und ich finde große Wasserflächen immer sehr entspannend. Und es gibt hier sogar richtigen Wind, fast wie am Meer. Damit hatten sich unsere beiden Nordlichter schon wieder sehr viel mehr Zuhause gefühlt, während es für mich eher das Urlaubgsgefühl verstärkt hat. Und zu Urlaub gehört Eis.

Hier in der Form von mit Eis gefüllten Palatschinken. Wunderbar, sehr lecker, sehr gut gemacht. Zwerg und ich hatten die beide, während Anikó sich für Marmeladengefüllte entschieden hat. Wer sich die besseren ausgesucht hat ist Ansichtssache. Ich mochte meine so sehr gern, aber Eis ist eigentlich fast immer gut. Sehr entspannter Start in die Zeit am See: mit Eis in milder Nachmittagssonne und schönem Blick aufs Wasser.

Am Neusiedler See ist Abends/Nachts nicht viel los:

Das ist der Blick von der Mole über den See, so gegen 10.00 am Abend. Vielleicht war es auch schon halb 11.00… Einfach wunderbar, ganz entspannt früh schlafen gehen, fast zeitgleich mit den Enten:

Und was wir sonst noch gemacht haben, werde ich in der nächsten Zeit so nach & nach posten. Vor allem, wo man in Neusiedl besonders schön essen gehen kann.

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