Kochen für Schlampen – Hamburg, Berlin, Zürich

27. März 2009

Statt Schäfchen zählen

Gespeichert unter: Randbemerkung — kochschlampe @ 5:12

Neulich konnte ich ewig nicht ewig nicht einschlafen. Ich habe immer noch nicht gelernt, dass ich zwar gefahrlos auch zu später Stunde noch Kaffee trinken kann, nicht aber grünen Tee. Der Beste Schwager hatte mir schon im letzen Sommer eine Iwachu-Teekanne direkt aus Japan importiert, in der ich seitdem ausschließlich meinen grünen Tee herstelle.

teekanne

Merke: nicht nach acht am Abend noch zwei Kannen davon trinken. Da ich nun aber nicht schlafen konnte, was tun? 

Ein Bekannter hatte neulich gefragt, ob er mich als Köchin/für’s Catering buchen könne – er hatte eine kleinere Abendgesellschaft zusammengestellt, kann aber nicht wirklich kochen und hatte trotzdem kühnerweise ein Abendessen versprochen. Ich hatte keine Zeit, an dem Tag kommt dontblog aus dem Urlaub zurück und wir wollten uns ein wenig zusammensetzen und wilde Pläne schmieden. Oder auch einfach nur überhaupt welche.

Aber als ich so nicht einschlafen konnte, habe ich überlegt, was ich an seiner Stelle an Essen gemacht hätte.

Die tüteneinfache Variante:

  • Pizza Margherita
  • Rucolasalat mit Paprikawürfeln und fruchtiger Vinaigrette
  • Erdbeeren mit Schlagsahne und überstreut mit Amarettibröseln

Oder man könnte ein Thema durchziehen:

  • Karottenessenz mit Ziegenkäsecrostini
  • Salat mit Dressing aus geschmolzenem Ziegencamembert
  • Ratatouille-Quiche überbacken mit Ziegenkäse, dazu Thymianschmand
  • Pflaumenkompott mit Ziegenkäsenockerln

Alternativ mit Convenienceprodukten:

  • Hummus mit Crudités
  • Gnocchi mit grünem Gemüse
  • Apfelgalette mit Vanilleeis

Saisonal:

  • Frühlingszwiebelsuppe
  • Linguine mit Bärlauchpesto
  • herzhafter Fetakäsekuchen mit Frühlingskräutern
  • Rhabarbersorbet

Dann konnte ich endlich einschlafen. Spät genug war es auch.

26. März 2009

Der Versuch, sich Kitsune Udon anzunähern

Gespeichert unter: Basis, Büroquickie, Zuppa — kochschlampe @ 10:12
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Ich habe festgestellt, dass ich gerne japanische Nudelsuppen esse – die Udon-Variante scheint mir derzeit lieber zu sein, als die Ramen. Vielleicht mag ich einfach die Brühe lieber? Das wäre demnächst noch auszutesten. Mit ein wenig Vorbereitung am Abend vorher kann man Udon-Suppen hervorragend als Büromittagessen gestalten. Das heißt, dass ich am Tag vorher die Brühe vorbereite, den Tofu frittiere und koche und die Nudeln vorkoche. Also eigentlich alles fertig mache, bis auf das eigentliche Zusammenwerfen. Zum mitnehmen wird alles in meinen heißgeliebten Klickboxen verpackt:

udonversuch_1

von links nach rechts:

  • ca. 60 g vorgekochte Udon-Nudeln. Die gibt es im Asiengeschäft in eingeschweißten Packungen und brauchen im kochenden Wasser etwa 3 Minuten, bis sie fertig sind. Nach dem Abtropfen habe ich einen Hauch Sesamöl dazugegeben, um die Nudeln am Zusammenkleben zu hindern.
  • 450 ml vegetarisches Dashi – das ist eigentlich nichts anderes als Kombu (1 postkartengroßes Stück für 2-4 Stunden in 1 l Wasser eingeweicht) und versetzt mit
    • 1 EL Sojasauce
    • 1/2 EL Mirin
    • Salz
  • 2-3 Scheiben frittierter Tofu. Den kann man wahlweise fertig frittiert kaufen oder frittiert ihn zu Hause in heißem Öl, bis er auf allen Seiten gold-braun ist. Unabhängig davon, wo er hergekommen ist, sollte das überschüssige Fett abgetupft werden und der Tofu in
    • 230 ml Dashi
    • 1 EL Zucker
    • 1 EL Mirin
    • 2 TL Sojasauce

gekocht werden, bis sich die Flüssigkeit auf die Hälfte reduziert hat. Abtropfen lassen und beiseite legen, bis er gebraucht wird.

  • 2-3 Frühlingszwiebeln

taschenmesser

Die Büromesser tendieren dazu, ziemlich stumpf zu sein. So stumpf, dass es besser ist, wenn ich mein Taschenmesser nehme, um die Frühlingszwiebeln in Ringe zu schneiden. Das wird sauberer. Ich habe mir noch nie ein Taschenmesser selber gekauft – ich habe alle entweder geschenkt bekommen oder gefunden. 3 oder 4 davon sind reguläre schweizer Messer  – sowohl Wenger als auch Victorinox. Irgendwann habe ich angefangen, fast immer ein Messerchen bei mir zu tragen. Es hat sich bewährt.

Und nun das Ergebnis in 70er Jahre Technicolor (meine Handykamera macht’s möglich):

udonversuch1

Dazu Brühe, Nudeln und Tofu gemeinsam in eine Schüssel füllen und in der Mikrowelle erhitzen, aber nicht kochen. Frühlingszwiebelringe darauf verteilen und glücklich sein.

Diese Variante war nicht schlecht, aber ich fürchte, dass die Dashi-Abart buddhistischer Mönche leider nicht ganz die Geschmacksintensität besitzt, die es braucht, um die Suppe zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen. Ich debattiere noch mit mir, ob ich es mit meinem Vegetariersein vereinbaren kann, dass ich das nächste Mal richtiges Dashi herstelle. Da gehören dann nämlich noch Bonitoflocken mit dazu.

Vegetarier vs. lecker Essen. Vegetarier vs lecker Essen. Vegetarier vs. lecker Essen.

Ich glaube fast, dass Vegetarier verlieren wird.

24. März 2009

Kleine Schule für Basis-Rührkuchen

Gespeichert unter: Basis, Ofen, Süßes — kochschlampe @ 10:02
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Lange Geschichte mit vielen Bilder, deswegen behind the cut.

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23. März 2009

Flammkuchen!

Gespeichert unter: Ganzes Essen, Gemüse, Ofen — kochschlampe @ 9:53
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Ein wenig scheint der Flammkuchen gerade herumzugehen (mit Knollenziest, mit Wirsing). Lustige Gratins mit Möhren, Oliven und Ziegenkäse sind auch durch 2-3 Blogs gelaufen, nur habe ich mir das nicht gemerkt und bin gerade zu faul zum Suchen. Beide Ideen habe ich zusammengepackt und einen Riesenflammkuchen mit Möhren, Oliven und Ziegenkäse hergestellt. Ich finde Flammkuchen ungemein praktisch. Da ich sie immer ohne Hefeteig mache, sind sie im Nu hergestellt, alle  mögen sie und sie sind dankbare Resteverwertung. Nur dass ich hier extra dafür eingekauft habe, logisch… ATB wollte nach der Arbeit vorbeikommen – ich kam selber aus dem Büro und hatte entsprechend nicht sehr viel Zeit, bis das Essen fertig sein sollte. So ging alles gut und das Ergebnis ist äußerst lecker. Da demnächst ein Teil der Familie aus Westdeutschland (man merkt meine Generationszugehörigkeit deutlich) einreiten wird, gab es die Überlegung am Rande, ob wir nicht sowas für den ersten Abend machen sollten. Mit verschiedenen Belägen könnte man auch den diversen Unverträglichkeiten und Vorlieben Rechnung tragen, die sonst ein gemeinsames Essen zu einem logistischen Alptraum werden lassen. Mal sehen, wie und was es wird. 

Dieser Flammkuchen ist auf jeden Fall ein leckeres Abendessen:

moehren_flammkuchen

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21. März 2009

Indisch mild

Gespeichert unter: Ganzes Essen, Gemüse — kochschlampe @ 10:45
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Ich hatte Lust, mal wieder ein wenig indisch zu essen. Indisch ohne Chili ist ein wenig wie Backen ohne Mehl. Es geht schon irgendwie, aber das Ergebnis ist nicht ganz das, was man normalerweise erwarten würde. Ich habe alles frei aus dem Handgelenk gemacht, also entspricht es maximal meiner Vorstellung von indisch und nicht der irgendwelcher Einheimischen, die mit dieser Küche groß geworden sind. Meine Wahl fiel auf ein mildes Blumenkohlcurry und auf Palak Paneer. Solange man den Paneer fertig im Kühlschrank hat, ist das auch wieder ein Essen, was schnell gemacht ist. Leider war mein Panir schon deswegen zu nass, weil Mitbewohnerette 2.2 nicht realisiert hat, dass der Käse zum Abtropfen in der Spüle steht und kurz vor Ende der eigentlichen Abtropfzeit volle Kanne Wasser hat drüber laufen lassen. (’Ich dachte, das wäre dreckiges Geschirr.’ Nein, wirklich, das ist Essen. Und jetzt kann ich es nur noch mit mäßigem Erfolg einsetzen. Bitte denk ein wenig nach. Warum sollte in der Spüle in angeblich dreckigem Geschirr ein Handtuch liegen, das mit einem Glas Himalayasalzsole beschwert ist, hmmm…?).

Es war immer noch alles halbwegs zu retten, aber nicht ganz so schön, wie es hätte sein können. Indisiertes Essen ist geradezu prädestiniert dafür, das man es im Tiffin durch die Gegend trägt und da ich eh zu viel gemacht hatte, konnte ich am nächsten Tag ein gutes Mittagessen ins Büro tragen. Auf dem Heimweg vom Büro habe ich, mit Tiffin an der Hand, noch Schuhe abgeholt. Der Schuster, gefühlter Iraner, fühlte sich an sein heimatliches Dorf erinnert, wo wohl alle Schulkinder ihr Essen in so einem Henkelmann mitgegeben bekommen haben. Die Kinder, die sich mal schnell unterwegs was zu essen kaufen musste, wurden als arme Würstchen ohne treusorgende Familie betrachtet. So gern ich mir auch mein Essen selber mache und hin und wieder durch die Gegend trage: so viel Sozialkontrolle hätte ich dann doch nicht so gern. Immerhin konnte ich dem guten Mann den deutschen Namen für die Stahlbehälter nennen – er hat sich über die Erweiterung des Wortschatzes gefreut und fand es gleichzeitig kurios und lobenswert, dass ich mir mein eigenes Essen mitbringe.

indisch_mild

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