Neulich haben wir die beiden langen Wochenenden mit einer Woche arbeiten in Ligurien zu knapp 2 Wochen Italien kombiniert. Unser Vermieter hatte in seinem Garten gerade reife Fava Bohnen, von denen ich eine Runde mit verarbeiten durfte. Ich glaube nicht, dass ich die vorher schon mal in frisch gemacht habe – bis dahin immer nur in TK. Ich habe damit eine ganz einfache Suppe gemacht – ähnlich dieser hier und es war sehr lecker. Als ich heute auf dem Markt wieder Fava-Bohnen gesehen habe, musste ich einen kleinen Schwung gleich mitnehmen und verarbeiten. Ich wollte was neues austesten und habe ein zitroniges Risotto gemacht. Das war zwar auch gut im eigenen Recht, aber nicht so lecker wie die Suppe mit Tomate und Rosmarin. Insbesondere die zitronige Reisbasis hat mir aber sehr gut gefallen und ich habe schon angefangen zu überlegen, wozu das wohl sonst noch passt. Artischocken? Grüner Spargel? Für die Karnivoren unter uns passt das sicher auch gut zu Scampi.
Kleiner Ausflug in Nahrungsgeschichte: Fava-Bohnen sind die einzigen Altweltbohnen. Alle anderen Bohnen sind erst mit der Entdeckung Amerikas zu uns gekommen und haben dann ab dem 17. Jahrhundert die Fava-Bohnen an den Rand des europäischen Speisezettels gedrängt (das lässt sich auch an Namen wie Saubohne, Viehbohne erkennen – Menschen haben das eigentlich nur noch in Notzeiten gegessen). Was ich sehr schade finde, weil gerade in frisch das ein sehr schönes Gemüse ist.
Ein sommerliches Gericht, das dennoch hervorragend zum aktuell nass-kalten Wetter passt.
Fava-Bohnen Zitronenrisotto
für 2
500 g Fava-Bohnen (mit Schale gewogen)
Butter und Olivenöl zum Anbraten
2 Schalotten, feingehackt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Zitrone, Zeste abgerieben
200g Risottoreis
1 grosszügiges Glas Weisswein
3/4 l Gemüsebrühe
1-2 EL Butter
2 Hand voll Pecorino oder Parmesan, frisch gerieben
Grosszügig Wasser aufsetzen (NICHT salzen) und wenn es kocht die Fava-Bohnen in 5-8 Minuten darin garen. Beim Abgiessen 1 Liter der Kochflüssigkeit auffangen und damit die Brühe anrühren. Bohnenkerne aus den Schoten holen und aus den Häutchen pressen.
Schalotten, Knoblauch und Zitronenzeste in Butter/Olivenöl-Mischung glasig dünsten. Reis dazu geben und anbraten, bis er transparent ist. Mit dem Wein ablöschen, nach und nach die heisse Brühe dazu geben und immer gut rühren. Das solange machen, bis der Reis bissfest ist und die meiste Brühe aufgesogen wurde. Die Bohnenkerne dazugeben, die Butter und den Käse. Gut rühren, bis beides reingeschmolzen ist. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig.
Auf Teller und Abendessen ist fertig!
Vielleicht für nachbastler etwas präziser schreiben wann die bohne aus welcher ihrer schalen geholt wird zwischen feld, blanchierwasser reis und teller?
Nach dem Blanchieren und bevor sie in den Reis kommen. Aus allen ihren Schalen (also erst Hülse dann Häutchen).
Ist doch klar.
Noch in der grosse schote blanchieren? Ich hätte die da ja vorher rausgenommen…
Ich hab beides probiert – und einfacher/schneller ist es, wenn die in der grossen Schote blanchiert werden.