Es gibt etwas, das ich bei Kochbüchern überhaupt nicht leiden kann: Überraschungszutaten, die erst in den Arbeitsanweisungen auftauchen und nicht in der Zutatenliste. Mit ein wenig Glück habe ich die Zutat(en) da, mit ein wenig Pech sind meine Essenspläne gestorben. Neulich habe ich seit längerem mal wieder ein Rezept aus ‘La cuisine provençal‘ ausgesucht: La bohémienne aux aubergines “à l’estrassaire”. Unter anderem, weil es sich sowohl warm als auch kalt essen lässt, Hauptspeise oder Appetithäppchen. Und mittendrin tauchten dann noch Petersilie und Mehl auf. Zum Glück habe ich das beides eigentlich immer auf Vorrat da. Nun ja, es ist insgesamt eh ein Rezept der Natur, dass alle Mengenangaben nur als grobe Peilwerte angegeben werden, da kann ich mir auch für diese beiden Sachen einen Schätzwert ausdenken. Das Ergebnis lohnt das Experiment durchaus - optisch gewinnt man dafür allerdings keinen Blumentopf.
Auberginen Zigeunerinnenart
für 1-4
- Olivenöl
- 1 Tomate, gehäutet und in achteln
- 1 Zwiebel, fein gehackt
- 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
- 2 EL Petersilie, frisch gehackt
- 1,5 Auberginen, gewürfelt
- 1 TL Mehl
- Salz, Pfeffer
- 1 Handvoll frisch geriebenen Gruyère
Die Zwiebeln in Olivenöl anbraten, bis sie Farbe annehmen. Tomate, Petersilie und Knoblauch dazugeben. Köcheln lassen, bis die Flüssigkeit nahezu vollständig verkocht ist. Aubergine dazugeben, salzen und gar schmoren. Mit Mehl abbinden, pfeffern und den Käse hineinschmelzen. Geschmacksbalance checken.
Heiß essen. Oder kalt. Auf Baguette. Oder als Tartefüllung. Wunderbar vielseitig.
Hört sich lecker an! Bei mir brauchte es bis ich mich an den Geschmack von Auberginen (oh man, ich merke, dass ich gedanklich noch in Ungarn bin, hat eben gedauert bis mir das deutsche Wort für Aubergine eingefallen ist *g*), dafür finde ich sie jetzt aber umso leckerer! Wird gespeichert!
Kommentar von Anikó — 6. April 2009 @ 7:44
Das hier ist ein gutes Rezept für Menschen, die Aubergine gegenüber ein wenig skeptisch sind. Selbst das geschätzte Fräulein H, das Aubergine eigentlich gar nicht leiden kann, hat dieses Rezept für gut befunden. Sie kennt Aubergine primär in Öl ertränkt aus der griechischen Küche.
Kommentar von kochschlampe — 6. April 2009 @ 9:19