Mapo Tofu ist unsere liebste Nervennahrung. Wenn die Welt oder das Wetter schlecht sind, dann holen wir uns Mapo Tofu vom Chinesen. Es ist scharf, fettig, eiweißhaltig und leicht euphorisierend. Wir haben es eher aus Zufall kennengelernt, unser örtlicher Chinese hat eine Spezialitätenkarte, mit Hühnerfüßen, Entenzungen und solchen Sachen. Da haben wir uns noch nicht herangetraut. Aber “Tofu mit Schweinefleisch” klang erst einmal interessant, und auch einigermaßen unverfänglich. Das war dann die Entdeckung des Jahres 2008.
Durch kurzes Googeln habe ich dann gelernt, dass es sich um ein ziemlich beliebtes Gericht aus der Szechuan-Küche handelt, es gibt auch ein paar Rezepte, wie z.B. das hier. Trotzdem hat das Reverse Engineering eine Weile gedauert, da man für dieses Rezept Bohnenpaste benötigt (und fermentierte Bohnen, aber die lasse ich weg). Aber nicht irgendeine, sondern eine bestimmte, mit Chili gewürzte aus Szechuan. Erst nachdem ich einen chinesischen Asialaden gefunden und die dortigen Verkäuferinnen ordentlich gelöchert hatte, konnte ich selbst loslegen. Wie es sich für ein Gericht aus Szechuan gehört, ist Szechuan-Pfeffer drin. Den hatte ich vorher nie verwendet, aber es ist ein besonderes Geschmackerlebnis: Szechuan-Pfeffer erhöht die Speichelproduktion, so dass einem richtig der Mund wässerig wird beim Essen, außerdem kann die Zunge etwas taub werden davon. Klingt nicht gut? Probieren! kann ich nur sagen. Den Rest des Beitrags lesen »