Mardi Gras. Faschingsdienstag. Veilchendienstag. Schissmelledienstag. Schübligziischdig. Wie immer ihr es nennt. Es ist heute: der Tag zwischen Rosenmontag und Aschermittwoch. Interessanterweise bedeutet Shrove Tuesday ‘Beichtdienstag’ und scheint eine der wenigen Nischen zu sein, in denen das Wort Shrove überlebt hat. Vor allem ist es auch Pancake Tuesday und in der Form wollte ich mich dem Hingeben, um bei Barbaras Aufruf nach Rezepten für die Karnevalszeit mitzumachen. Ich gehöre zu den Menschen, die in einer Weltgegend groß geworden sind, in der Fasching etwas für Kinder ist und es keine (ok, in seit dem Einfall der Bonner gibt es einen verhungerten) Karnevalsumzüge gibt. Unser Karneval ist ein neues Fest, das im Mai gefeiert wird, wenn es gute Chancen auf anständige Temperaturen gibt, bei denen man auch tatsächlich gern draußen unterwegs sein will: der Karneval der Kulturen. Da ist die halbe Stadt gesperrt, es gibt große Umzüge und tausenden Menschen kommen dazu, um mitzufeiern, lustige Dinge zu essen und einen schönen Tag zu verbringen.
Pancake Tuesday hat sich wahrscheinlich entwickelt, um kurz vor Beginn der Fastenzeit noch schnell die reichhaltigen Lebensmittel aufzubrauchen, bevor es nicht mehr erlaubt ist, die zu essen. Dazu gehören Fett (insbesondere Butter), Milch, Eier und Zucker. Pfannekuchen sind dankbare Resteverwerter, da man sie mit eigentlich allem füllen kann, was die Küche gerade so hergibt. Egal, ob man noch ein wenig Tomatensauce und einen Rest Käse hat oder ein wenig Restapfelmus, bei dem man nicht so genau weiß, was man damit eigentlich noch machen soll oder Gemüse-/Fleischreste, die alle in zarte Pfannekuchenhüllen gesteckt und dann mit Genuss gegessen werden können. Noch dazu ist es eines der am einfachsten zu kochenden Gerichte überhaupt und wahrscheinlich nach Grießbrei oder Milchreis das erste, was die meisten lernen zu machen. Es gibt hunderterlei Varianten die Pfannekuchen herzustellen. Ich habe mich hier für eine sehr einfache, neutrale Variante entschieden. Das Rezept ergibt bei mir einen kleinen Stapel von 10 Pfannekuchen:
Basisrezept Pfannekuchen
10 Stück
100 g Mehl
250 ml Milch
2 Eier
1 Prise Salz
Butterschmalz zum Ausbraten
Die Pfanne richtig heiß vorheizen und Butterschmalz darin schmelzen lassen. Währenddessen alle restlichen Zutaten zu einem recht flüssigen Teig zusammenrühren. Das kann mit der Küchenmaschine, dem Handrührgerät, einem Schneebesen oder auch nur einer einfachen Gabel passieren. Der Teig ist pflegeleicht. Darauf achten, dass es keine Klümpchen mehr gibt und den Herd auf eine mittlere Temperatur zurückschalten. So viel Teig in die Pfanne geben, bis der Boden so gerade eben bedeckt ist. Da reicht meist schon eine kleine Kelle. Solange drin lassen, bis der Rand anfängt sich zu kräuseln und wenden. Die zweite Seite braucht meist nur so 30 Sekunden.
Wash, rinse, repeat bis der Teig alle ist. Fertige Pfannekuchen wahlweise im Ofen bei 50° oder auf einem Teller, der auf einem Topf mit leise siedendem Wasser steht, warm halten.
Großartig in der ganz einfachen Variante mit Zitronensaft und Zucker.
Happy Shorve Tuesday!
“Wash, rinse, repeat” ??? Bloß nicht, da würd’ ich ja rammeldösig werden, wenn ich meine Pfanne nach jedem Pannekoek säubern müsste, zumal der erste in der noch frischen Pfanne ja meist nicht so dolle wird. Ein Verschreiberli?
Grüßle aus Würzburg von einem ausgewiesenen Faschingsmuffel, der aber trotzdem jederzeit einen Pfannkuchen nehmen tuen tät;)
Walter
PS: Danke für den Hinweis auf shrove, war mir so gar nicht bewusst.
Meine Schwägerin produziert jetzt zwar Krapfen, aber ich habe keinen Plan, wie man die Dinger ohne Friteuse mit vertretbarem Aufwand fertigen soll. Braucht’s aber auch nicht unbedingt.
Hallo,
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Senka
Mit Zitronensaft – interessant, das kannte ich noch nicht.
Und ja, Du hast recht, Karneval in der Kälte braucht kein Mensch. Aber das leckere Essen dazu, einschl. Pancakes, nehmen wir mit!
Danke fürs Mitmachen!