Kochen für Schlampen – Hamburg, Berlin, Zürich

5. März 2011

Nix für Hektiker

Einsortiert unter: Ofen,Süßes — kochschlampe @ 16:38
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Neulich stand mal wieder ein größerer Familienkaffee an, nettes Wesen, das ich bin, habe ich Little Sister angerufen und gefragt, ob ich vielleicht einen Kuchen mitbringen soll. So vage im Hinterkopf hatte ich einen Himbeer-Käsekuchen von bbcgoodfood, den ich eh schon mal ausprobieren wollte. Im Laufe des Gespräches kam es dann irgendwie dazu, dass Little Sister den Käsekuchen machen wollte und ich mir etwas Neues aus meiner Sammlung zum Backen aussuchen würde.
Wie es so kommt, hatte ich noch ein vollkommen unbenutztes Backbuch im Regal stehen: Das Große Teubner Backbuch.

Ich vermute, dass ich es mal gekauft habe, als Anikó da war. Irgendwie habe ich immer neue Koch- oder Backbücher, nachdem ich Anikó getroffen habe. Weil ich davor noch nie etwas daraus gemacht habe, ist es ein passender Kandidat für Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen.

Da ich beim Posten ein wenig vor mich hingetrödelt habe, hat es sich gut getroffen, dass Hamburg Kocht bei Facebook nach Rezepten mit Orangen gefragt hat. Das war der Schubser, den ich brauchte, um mich endlich auf die Söckchen zu machen und mal wieder hier aktiv zu werden.
Wie gesagt, das ist kein Kuchen für Hektiker. Es ist kein komplizierter Kuchen, die einzelnen Schritte sind alle nicht schwierig, nur muss man immer wieder warten, bis irgendwas halbwegs abgekühlt ist, so dass es weitergehen kann. Ich würde dazu raten, den Kuchen zu machen, wenn man einen ruhigen Tag oder Abend hat und immer mal wieder den einen oder anderen Schritt nebenher gut machen kann. Lohnt sich übrigens sehr, die Zeit zu investieren. Wunderbar leckerer Kuchen mit deutlichem Suchtpotential.

Orangentarte mit Mandelcrème

28er Tarteform (ich würde dazu raten, eine mit herausnehmbaren Boden zu nehmen)

Teig

190 g Mehl
80 g Butter
50 g Puderzucker
1 Ei
1 Prise Salz

Crème

70 g Marzipanrohmasse
1 Eiweiß
2 cl Amaretto
40 g Puderzucker
2 Blatt Gelatine (bzw. vegetarisches Äquivalent)
200 ml Milch
1 Vanilleschote, Mark ausgekratzt
60 g Zucker
2 Eigelb
20 g Stärke

Belag

1 kg Orangen
125 g Zucker
1/8 l Wasser

UND

120 g Orangenmarmelade
60 ml Wasser
1 Maraschinokirsche

Rasch aus allen Zutaten einen glatten Mürbeteig herstellen, in Folie wickeln und mindestens 1 Stunde kühl stellen. Ofen auf 200° vorheizen.
Den Teig dünn ausrollen und über die 28er Form legen, Rand glatt schneiden und Boden mit einer Gabel einstechen.  Etwa 25 Minuten blindbacken.
Für die Crème die Marzipanrohmasse mit Eiweiß, Amaretto und Puderzucker zu einer glatten Masse verkneten. Die Gelatine in Wasser einweichen. Die Milch mit Vanillemark und Zucker aufkochen. Die Eigelbe mit der Stärke und etwa 1-2 EL der heißen Milch glattrühren und dann unter Rühren in die heiße Milch geben, mehrmals kurz aufwallen lassen. Vom Herd nehmen, ein wenig abkühlen lassen und die ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Die Crème fast vollständig erkalten lassen, dabei immer wieder umrühren, damit sich keine Haut bildet. Die Marzipanmasse unterrühren und auf dem blindgebackenen Kuchen verteilen.
Die Orangen so schälen, dass die komplette weiße Haut mit weg ist. Die Orangen in 3 mm starke Scheiben schneiden – entweder ein wirklich scharfes glattes Messer und wenn man das nicht hat, lieber ein Brotmesser nehmen. Zucker und Wasser erhitzen, Orangenscheiben schuppenartig dareinlegen und nach 1 Minute vom Herd nehmen und darin abkühlen lassen. Wenn die Scheiben wirklich, vollständig erkaltet sind, dann leicht überlappend auf der Crème verteilen, von außen nach innen würde ich anraten.
Die Orangenmarmelade mit dem Wasser 2-3 Minuten kochen und durch ein Sieb streichen. Die Orangenscheiben damit bestreichen und in die Mitte eine Maraschinokirsche als Deko legen.

Wie gesagt, nichts für Hektiker.

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5 Kommentare »

  1. Klingt so als würde sich der Aufwand bezahlt machen. Sieht sehr, sehr lecker aus ^.^

    Kommentar von Hanabi — 5. März 2011 @ 22:17 | Antworten

  2. Habe gerade deinen Blog entdeckt und mal ein bisschen durch sie Seite geschnökert. Gefällt mir sehr gut :) Sehr gut und vor allem lecker sieht auch deine Orangentarte aus!

    Liebe Grüße,
    MrsCake

    Kommentar von MrsCake — 6. März 2011 @ 11:05 | Antworten

  3. Fiese Unterstellungen :-P Ich kann mich an dieses Buch nicht erinnern, hätte es sicherlich mal in die Hand genommen, wenn Du es in meiner Gesellschaft erstanden hättest …
    Die Tarte hört sich aber wirklich gut an! Gibt es Amaretto auch in Mini-Fläschchen? Mal sehen wann sich die Gelegenheit ergibt so ein Prachtstück zu zaubern!

    Kommentar von Anikó — 7. März 2011 @ 11:30 | Antworten

  4. @ Hanabi: danke Dir – es lohnt sich wirklich.

    @ Mrs Cake: Do you have a daughter named Ludmilla? Are you a medium (verging on a small)? Do you sometimes forget to switch off your procognition?
    So, abgesehen von Buchanspielungen: das freut mich doch zu hören.

    @ Anikó: Das ist keine Unterstellung, selbst nach dem Harzausflug hatte ich auf einmal la cucina verde im Regal.
    Keine Ahnung, aber bestimmt gibt es den auch in den kleinen Fläschchen. Ansonsten musst Du Dir Himmelfahrt bei mir was abfüllen…

    Kommentar von kochschlampe — 8. März 2011 @ 09:53 | Antworten

  5. [...] Kochschlampe backt ganz und gar unhektisch eine Orangentarte mit Mandelcreme, und kann sich gar nicht erinnern, wo Das große Teubner Backbuch (in einer ausgesprochen [...]

    Pingback von Foodfreak » DKduW – März 2011 — 4. April 2011 @ 19:42 | Antworten


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