Neulich ergab sich die Verlegenheit, dass ich einen Kuchen mit ins Büro bringen musste. Zwar war ich am Vortag nicht arbeiten, aber da ich mir mal wieder viel zu viel vorgenommen hatte und des Abends erst die Familie zum Essen bei mir war und ich danach noch mit dem dontblog im Lebensstern (sehr empfehlenswert) gewesen bin, bin ich nicht so recht dazu gekommen, noch einen Bürokuchen zu backen. Woher also den Kuchen nehmen und nicht stehlen?
Ich habe also getan, was die meisten nicht tun würden: morgens noch schnell ein wenig zu Hause vorbereitet, den Rest unterwegs eingekauft und dann als erstes im Büro die Küche belegt und den Kuchen gebacken. Einen tüteneinfachen Honig-Gewürzkuchen aus dem Carol Walter Kochbuch. Da ich den Messbecher eh brauchen würde und ich nicht noch mehr Küchenausrüstung durch die Gegend tragen wollte, habe ich die Einheiten hier nicht umgerechnet, sondern alles brutal in Cup-Einheiten gelassen. Das ist ein sehr leckerer, einfacher und schneller Kuchen. Wurde im Büro mit wohlwollen angenommen. (Bild, da Kamera daheim vergessen, mit der schrottigen Handy-Kamera)
Honig-Gewürzkuchen
1/2 Blech
- 2 1/4 Cups Mehl, reingelöffelt und geglättet
- 1 TL mixed spice
- 1/2 TL Backpulver
- 1/4 TL Natron
- 1 Prise Salz
- 170 g Butter, zimmerwarm
- 1/4 Cup Honig
- 1 1/2 TL frisch geriebene Orangenschale (~1 Orange)
- 2 Eier, L
- 1 Cup dark brown soft sugar (Muscovado, wenn der andere nicht zu bekommen ist), leicht zusammengedrückt
- 1/4 Cup Saure Sahne
- 1 Cup Mandelblättchen
Sirup
- 1/3 Cup Honig
- 1/3 Cup Orangensaft (~1 Orange)
- 1/3 Cup Wasser
Ofen auf 175° vorheizen. Blech (22*33*5 cm, aber 33*33*3 cm ging auch) mit Backpapier auslegen.
Mehl, Gewürze, Salz, Backtriebmittel mischen und bei Seite stellen.
Butter mit Honig und Orangenschale schmelzen und abkühlen lassen, bis alles nur noch lauwarm ist.
Eier hell-schaumig schlagen, den Zucker löffelweise dazu geben. Eine weitere Minute schlagen – das soll wirklich fluffig werden. Die Buttermischung langsam dazugießen und eindicken lassen. Die Hälfte der trockenen Zutaten dazu geben, dabei die Küche nicht einmehlen, die Saure Sahne und dann die zweite Hälfte unterrühren. 3/4 der Mandeln unterheben. Teig in die vorbereitete Form geben, glatt streichen und mit den restlichen Mandeln bestreuen.
Ca. 20 Minuten backen (nach der Hälfte die Stäbchenprobe machen: bei mir war der Kuchen nach 15 Minuten wegen der größeren Form schon fertig).
Währenddessen den Sirup herstellen: Alles bei mittlerer Hitze ca. 5 Minuten einkochen lassen.
In den noch heißen Kuchen mit einem Zahnstocher oder ähnlichem lauter kleine Löcher pieken. Den Sirup gleichmäßig darauf verteilen. Kuchen vollkommen auskühlen lassen aus der Form nehmen und in Rechtecke der gewünschten Größe schneiden.
Das Büro dank morgendlicher Tugend mit Kuchen versorgen.
Den Kuchen gleich im Büro zu backen ist wirklich cool. Ich könnte mir vorstelen, dass man diesen Honigkuchen auch mal zu Hause backen könnte.
Kommentar von nata — 14. November 2010 @ 09:49 |
Wunderbarer Nebeneffekt an dem „Bürobacken“ wird ja wohl die intensive Geruchtsverbreitung sein. Gar nicht dumm … da hat man schon die halbe Miete
Kommentar von barcalex — 14. November 2010 @ 13:16 |
ach so, deshalb meldet sich in eurem Büro niemand, wenn ich anrufen will
Kommentar von lamiacucina — 14. November 2010 @ 16:51 |
@ nata: Ich bin sicher, dass das auch am heimischen Herd gehen wird.
@ barcalex: oja – es roch den halben Tag auf der Etage nach frischem Kuchen, sehr Domestic Goddess.
@ lamiacucina: ich kann mein Telefon über den Gang bis in die Küche hören!
Kommentar von KochSchlampe — 15. November 2010 @ 07:02 |