Ich wurde von der Buntköchin ja geordert, meine heimlich erstellten ersten Weihnachtskekse vorzustellen. Schon vor etwa 10 Tagen haben die kleine Prinzessin und ich mit der Weihnachtsbäckerei angefangen. Voller Enthusiasmus haben wir uns verschiedenste Rezept angesehen und uns für’s Erste auf vier Sorten geeinigt, die wir an dem Nachmittag gebacken haben: Mandel-Orangen-Taler, Marzipanmonde (ok, bei uns Blumen aus einer vergangenen Brigitteweihnachtskekssaison), Chocolate Crinkles und Cranberry-Mandel-Sterne. Seitdem habe ich am vergangenen Wochenende noch zwei Sorten gebacken und werde mich heute habe mich gestern Abend mit Dr C an die nächste Runde gewagt. Oh, und natürlich habe ich mich auch mit der Kleinen Prinzessin schon auf die nächsten beiden Sorten geeinigt.
Glücklicherweise habe ich genügend Mitesser für die ganzen Kekse. Es fügte sich nämlich gar wunderbar, dass am ersten Weihnachtskekswochenende Little Sister endgültig nach Berlin gezogen ist und wir einen wieder größeren Familienkaffee in einer Aufbaupause hatten, wo der Großteil der Kekse gleich wieder aufgegessen worden ist.
Die Kleine Prinzessin hatte sich als Backhintergrundmusik amerikanische Weihnachtslieder der 40er und 50er Jahre gewünscht. Brav wie ich bin habe ich solche auch angemacht, nur damit sie selber schon mitten im ersten Lied festgestellt hat, dass es noch wirklich, wirklich zu früh für Weihnachtslieder war.
Hier sind die Kekse: an der Optik sollten wir bis Weihnachten noch ein wenig arbeiten, aber der Geschmack war schon wunderbar!

Chocolate Crinkles

  • 250 g Schokolade, 75%
  • 70 g Butter
  • 80 g Zucker, ein Teil als Vanillezucker
  • 2 Eier
  • 1,5 TL Instant-Espresso-Pulver (oder etwas mehr)
  • 130 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • Puderzucker, zum Wälzen, nach Belieben

Eigentlich wollte ich das Rezept schlicht verdoppeln, habe in meinem Tran aber die Schokoladenmenge nicht verdoppelt sondern gleich gut verdreifacht. Die Hälfte der Schokolade war bei mir Zartbitterschokolade mit Orangenstückchen, die andere Hälfte normale Zartbitterschoko. Es war gut, so viel Schokolade reinzumachen: die Kekse werden dadurch leicht herb, eher gar nicht süß und bekommen einen Hauch von Orangenaroma, der ihnen sehr gut tut.
Butter und Schokolade schmelzen, glattrühren und ein wenig abkühlen lassen. Eier, Zucker und Espressopulver miteinander verrühren und dann unter die Butterschokolade geben. Zuletzt die trockenen Zutaten. In Klarsichtfolie gewickelt mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Den Ofen auf 160° vorheizen. 1-2 Backbleche mit Backpapier auskleiden. Jeweils gut gehäufte Teelöffel Teig zu Bällchen von 2,5-3 cm Durchmesser formen, nach Belieben ausgiebig in Puderzucker wälzen. Wenn man mit dem Puderzucker ein wenig zu sparsam ist, bekommt man nicht die eigentlich typischen und auch sehr hübschen dunklen Risse in der weißen Hülle.
Mit etwas Abstand aufs Blech setzen und backen, bis sie die typischen Risse bekommen. Das dauert ca. 10-11 Minuten. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

Cranberry-Mandel-Sterne

  • 250 g gemahlene Mandeln
  • 50 g getrocknete Cranberrys, fein gehackt
  • 200 g feiner Zucker
  • Tl gemahlener Zimt
  • 1 Eiweiß (ca. 40 g)
  • 350 g Puderzucker
  • 1 Tl fein abgeriebene Bioorangenschale (ca. 1/2 Orange)
  • 1 El Zitronensaft
  • 2 El Grenadine (Granatapfelsirup)

Da die Kleine Prinzessin großen Wert darauf gelegt hat, dass die Mandeln für die Marzipanmonde vor dem Mahlen geschält werden (das waren schon um die 200 g), habe ich mich geweigert, die Mandeln für die Sterne auch noch zu schälen. Es gibt wenige Arbeiten beim Backen die lästiger sind als  Mandeln schälen, außer vielleicht noch filigrane Verzierungen mit Eiweißzuckerguss. Außerdem gehören in Zimtsterne ungeschälte Mandeln rein. So.

Mandeln, Zucker und Zimt mischen. Eiweiß, 50 g Puderzucker, Orangenschale und Cranberries untermischen und rasch zu einem eher glatten Teig vermischen. Wer viel Platz in seinem Kühlschrank hat, der rollt den Teig jetzt zwischen Backpapier 8 mm dick aus und kühlt die Teigplatte im Tiefkühler. Andere wickeln einfach den Teig in Klarsichtfolie, frieren ihn für eine halbe Stunde ein, rollen ihn aus und stechen dann die Sterne. Während der Teig gekühlt wird, den Ofen auf 200° vorheizen.
Die Sterne auf mit Backpapier ausgelegten Blechen verteilen und unten im Ofen 6-8 Minuten backen. Auf einem Gitter auskühlen lassen. Aus dem restlichen Puderzucker, Zitronensaft und Grenadine einen Guss herstellen und die Sterne bestreichen. Trocknen lassen. Halten sich in Blechdosen ca. 2 Wochen.

Merke: wer einfach morgenländischen Granatapfelsirup verwendet, bekommt zwar einen angenehm säuerlichen Guss, der schön mit den Keksen harmoniert, nicht aber das optisch deutlich ansprechendere Zartrosa, das einem mit Grenadine gelingt.

Mandel-Orangen-Taler

  • 250 Gramm Mehl
  • 160 Gramm Weiche Butter
  • 100 Gramm Zucker
  • 2 TL Vanillezucker
  • 2 TL geriebene Orangenschale (ca. 1 ganze Orange)
  • 4 EL gehackte Mandeln; geröstet
  • 1 Prise Salz
  • 1 Eigelb zum Bestreichen
  • Braunen Zucker zum Wälzen

Das sind die Kekse, die mir aus diesem Batch am besten gefallen haben. Die anderen sind auch sehr lecker, aber irgendetwas an der Schlichtheit dieser Kekse spricht mich besonders an. Und, großer Vorteil, sie müssen weder ausgestochen noch sonst irgendwie verziert werden.

Aus allen Zutaten, bis auf Eigelb und braunen Zucker, rasch einen glatten Teig herstellen. 2 Rollen à ca. 40 cm formen. In Klarsichtfolie gewickelt für 1/2-1 h im Kühlschrank ruhen lassen. Ofen auf  180° vorheizen. Das Eigelb mit 1 EL Wasser verrühren und die Rollen damit einpinseln. Rollen in ausreichend braunem Zucker Wälzen. Auf mit Backpapier ausgelegten Blechen verteilen  – mit Abstand – und ca. 12-15  Minuten backen.
Kekse halten sich in Blechdosen ca. 3-4 Wochen und werden mit der Zeit immer mürber.

Das Rezept für die Marzipanmonde hat mir die Kleine Prinzessin leider nicht da gelassen, evtl. werde ich es bei Gelegenheit nachreichen. Es ist ein altes Brigitterezept.

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