Da hier immer wieder das Thema Glutamat auftaucht (”Bäh, das isst Du?”), hier ein Link, den alle, die sich dazu äußern, einmal komplett durchlesen dürfen:
http://www.food-info.net/de/intol/msg.htm
Danke auch an balu, dass Du es noch einmal gesagt hast: Glutamat kommt in pflanzlichen Produkten vor. Industrielles Glutamat wird aus Pflanzen hergestellt. Ansonsten stellt es der Körper auch selber in größeren Mengen her. Glutamat ist also eine durch und durch biologische und natürliche Angelegenheit.
Das Vorhandensein in der Nahrung signalisiert, dass das Nahrungsmittel proteinreich ist, deshalb mögen Menschen es gerne, denn viel Protein = viel gut. Und da hilft die Nahrungsmittelindustrie und der Asia-Imbiss dann gerne ein bißchen nach, um dem Körper leckere Proteine vorzugaukeln, die eventuell gar nicht da sind. Fies. Aber bevor man das nächste Mal seine Brühe und seinen Parmesan ins Risotto rührt oder sich sein makrobiotisches Gemüsegericht mit Sojasauce aufbessert, sollte man darüber nachdenken, ob man über Fondor oder Maggi so dermaßen erhaben ist!
Ich mag es einfach nicht gern, wenn Glutamat extra dazugesetzt wird und so ein reichhaltigeres Essen vorgegaukelt wird, als es tatsächlich ist. Gegen quasi natürlich vorkommendes Glutamat habe ich nichts.
Herr E beispielsweise reagiert immer sehr empfindlich auf künstlich zugesetztes Glutamat, hat aber keine Probleme, wenn es sich um Sojasauce oder Parmesan handelt.
Nichtsdestotrotz wünsche ich mir bei meinen Chips, dass da ordentlich Glutamat dabei ist. Wenn schon ungesund, dann wenigstens richtig.
Kommentar von kochschlampe — 16. Januar 2009 @ 1:01
Wie ich an anderer Stelle schon einmal schrieb, finde ich es auch suspekt, wenn Schrottessen wie Fertigpizza per Geschmacksverstärker vorgaukelt, dass es was Besseres ist. Aber die Unterscheidung zwischen “natürlich” und “künstlich”, die geht mir langsam abhanden bei der Diskussion. Man findet es instinktiv verwerflich, wenn jemand ein weißes Pülverchen irgendwo hineinschaufelt, aber wenn die Bios Hefeflocken irgendwo hineintun, ist das “natürlich” und nicht bäh. Diese Unterscheidung ist ein Stück weit eine ideologische, denn beides ist/enthält Glutamat und das verstärkt den Geschmack. Mir scheint mittlerweile nicht mehr der Zusatz von Geschmacksverstärker das eigentliche Problem, sondern die Grundqualität des Produkts, dessen Geschmack verstärkt wird.
Ich kriege übrigens in manchen Asia-Restaurants auch einen roten Kopf und habe hinterher furchtbaren Durst, was ich darauf zurückführe, dass Glutmat wie Streusalz verwendet wird. Denn eine Tüte Chips macht mir gar nichts.
Kommentar von zitronencurry — 16. Januar 2009 @ 2:28
Künstliche Glutamatprodukte verursachen bei mir meistens Kopfschmerzen, bei natürlichen Quellen tritt das nicht auf. Aber grundsätzlich besteht zugegebenermaßen das Problem in den schlechten Zutaten und der mangelnden Fertigkeit; ab und an wird des Mittags auf das Angebot eines asiatisch ausgerichteten Restaurants zurückgegriffen, welches ganz auf die kritische Kundschaft eingerichtet die Speisen auch ohne Geschmacksverstärker anbietet, was allerdings im direkten Vergleich nur fade Kost offenbart.
Kommentar von kulinaria katastrophalia — 16. Januar 2009 @ 9:17
Ich bin jetzt zwar kein ideologischer Glutamatgegner, aber zumindest wenn ich selbst koche, verzichte ich lieber darauf. Irgendwie wäre das für mich wie Schummeln, denn ein gutes Rezept kommt auch ohne Geschmacksverstärker aus.
Abgesehen davon esse ich ja eh nur Mettigel und da ist kein Glutamat drin
Kommentar von Airportibo — 20. Januar 2009 @ 9:03