Bisher habe ich nicht das Glück gehabt, entspannte Veganer kennenzulernen, die Freude an ihrem Essen haben. Das mag an meinem kleinen Sample liegen, das mag daran liegen, dass es wenige lustorientierte Veganer gibt. Ich weiß es nicht.
Jedenfalls stehe ich, wenn ich denn ab & an gebeten werde vegan zu kochen, immer ein wenig vor der Wand. Ich vermute, dass es mir da so geht, wie dem durchschnittlichen Carnivoren, der einen Vegetarier bekochen soll. Sicher, irgendwie geht es schon, aber als erstes fallen einem lauter Sachen ein, die eigentlich nach Milchprodukten oder Eiern verlangen. So habe ich mir ein Kochbuch ausgeliehen:
Abgesehen davon, dass mir auch hier ein Großteil der Ideologie nicht gefällt, kann ich das Buch nahezu uneingeschränkt empfehlen. Nicht nur für den Fall, dass man einen Veganer/Lactoseintoleranten bekochen muss, sondern weil allgemein sehr nette Rezepte in dem Kochbuch sind. Mich stören natürlich die Ersatzhandlungen, so z.B. eine Aioli auf Tofubasis ist nicht unbedingt meins, aber es gibt ja zum Glück genug anderes, das gut zu werden verspricht. Für mich war es ein schöner Einblick, wie abwechslungsreich und lecker veganes Essen sein kann.
Weniger Wand in Zukunft.
Für mich ist es schon bedenklich, Veganer im Bekanntenkreis zu haben.
Bekochen? Undenkbar.
Kommentar von fressack — 27. Februar 2008 @ 3:04 Uhr nachmittags
Ich sehe das eher als eine Herausforderung - Veganer bekochen. Die Einschränkungen machen es, zumindest für mich, schwierig ein schönes Essen herzustellen. Aber da ich mich ja auch auf andere Einschränkungen einstelle - Menschen, die keine Paprika mögen, Honig eklig finden oder eine Abneigung gegen Äpfel haben - sehe ich keinen Grund, warum ich die Einschränkungen eines Veganers nicht akzeptieren sollte.
Kommentar von kochschlampe — 27. Februar 2008 @ 4:36 Uhr nachmittags
Abgesehen davon dass ich noch keinen 100%-Veganer getroffen habe der nicht an einer Art Missionierungswahn litt, was mich ehrlich gesagt irritiert, ist vegane Küche gar nicht mal sooo kompliziert - schau Dich einfach mal in Richtung indisch-vegetarisch um, da gibt es reichlich Rezepte von Dal bis Alu Gobi, die vegan zu machen sind (auch wenn sie mit ghee nahrhafter sind und besser schmecken).
Kommentar von Foodfreak — 1. März 2008 @ 9:57 Uhr nachmittags
Ist die möhre eigentlich noch vegan wenn sie mit schweinedung versorgt wurde beim wachsen?
Kommentar von groefaz de la cuisine — 3. März 2008 @ 12:12 Uhr vormittags
Offiziell: ja.
Aber ich bin sicher, dass es da eine Mindermeinung gibt, die das Gegenteil behauptet. Was erwartest Du von einer Ernährungsphilosophie, die ernsthaft diskutiert, ob Honig denn vegan ok ist (schließlich könnten Bienenlarven mit drin sein)? Oder ob es ok ist, wenn man Auto fährt, weil da ja Insekten auf der Windschutzscheibe sterben?
Kommentar von kochschlampe — 3. März 2008 @ 9:28 Uhr vormittags
Das ganze gibt es auch noch in der geschmacksrichtung ungläubiger-muslim. Ich habe von christen-home compounds in Saudi Arabien (oder war es Dubai? - Egal!) gehört, die das gereinigte abwasser der häuser, welches normalerweise zur gartenbewässerung genutzt wurde, in die wüste pumpten, weil das gemüse, das mit diesem abwasser bewessert werden hätte können die möhren mit der schweineesser-pisse verunreinigt hätte. Und dann wären die ja unverkäuflich. Thats crazy!
Kommentar von groefaz de la cuisine — 4. März 2008 @ 12:36 Uhr vormittags