Gestern haben sich dontblog, equalizer, Herr E und ich ans gemeinsame Kochen gemacht. Ein bewährtes Konzept von dontblog ist es, dass jeder der Teilnehmer Zutaten für 3 Euro mitbringt, ohne einen Plan, was denn die anderen mitbringen könnten. Aus dem Sammelsurium soll dann ein Abendessen entstehen. Gestern Abend ergab sich folgendes Bild:
Es war arg kohlehydratlastig, mit Aufbackbrötchen, Blätterteig und Kartoffeln, aber wir haben was Schönes hinbekommen, behaupte ich mal. Das einzige klassische Gemüse war der Babyspargel, nicht ganz klassisch könnte man vielleicht noch die getrockneten Steinpilze dazu zählen. Bis auf den Apfel und die Banane haben wir auch alles benutzt.
Babyspargel mit karamellisierten Aprikosen
Den Spargel mit einem Dämpfeinsatz bissfest garen. Währenddessen die Aprikosen in ein wenig Orangensaft mit Löwenzahnsirup karamellisieren. Ich denke, dass auch ein wenig Zimt mit im Spiel war, bin aber nicht ganz sicher. Beides auf Tellerchen arrangieren und mit Minze verzieren.
Brotchips mit Kartoffelpüree
Die Aufbackbrötchen waren eine Herausforderung: was kann man damit machen, das halbwegs nach etwas Leckerem schmeckt? Wir haben uns entschieden, die Brötchen in feine Scheiben zu schneiden und im Backofen zu Brotchips zu trocknen. Währenddessen haben die geschälten Kartoffeln vor sich hingekocht, um Brei (hier kam eine Hälfte des Frischkäses rein) zu werden. 2/3 des Kartoffelbreis wurden für den nächsten Gang bei Seite gestellt. 1/3 kräftig mit Chana Dhal Gewürz würzen, ordentlich Salz dazu. Evtl. mit ein wenig Milch der Cremigkeit nachhelfen. Den Kartoffelbrei auf den Brotchips verteilen (pro Nase hatten wir 3 Stück) und wahlweise mit Tomatenwürfelchen oder Möhrenstreifen verzieren und ein wenig frisch geriebenen Parmesan dazu geben und im Ofen übergrillen. Mir haben die Möhrenstreifen besser gefallen, als die Tomatenwürfelchen, aber das kann daran liegen, dass ich der Meinung bin, dass Kartoffel und Möhre hervorragend harmoniert.
Kartoffelbreipastete
Aus dem restlichen Kartoffelbrei - mit 30g getrockneten und eingeweichten Steinpilzen und Rosmarin gewürzt - und dem Blätterteig eine Art Pastete herstellen. Um den Brei cremiger zu gestalten, wurde einiges von dem Pilzeinweichwasser mit hineingegeben. Und zusätzlich zu dem Salz auch Pfeffer. Leider habe ich dabei ein wenig die Mühle demoliert, so dass es Überraschungspfefferkörner in der Pastete gab. Eine Auflaufform gut einfetten und mit dem Blätterteig auskleiden und mit dem Kartoffelbrei füllen. Im Ofen so lange backen, bis der Blätterteig gut aussieht. Wird nicht das hübscheste Essen, schmeckt aber. Der Blätterteig ist eher untergegangen.
Obstsalat mit Schokospänen und dazu Schokoladenbrötchen
Aus dem Obst einen Obstsalat gemacht, mit dem Saft einer Orange als Sauce, ein wenig gehackten Rosmarin dazu. Ein wenig gehobelte Schokolade: fertig.
Dazu gab es Schokoladenbrötchen. Sprich: eine Tafel Zartbitterschokolade wurde geschmolzen und mit der abgeriebenen Schale einer halben Orange und der zweiten Hälfte des Frischkäses versetzt. Die restlichen Brötchenscheiben wurden nur ein wenig aufgebacken, nicht zu Chips verarbeitet und dann mit der Schokoladencreme bestrichen. Mit ein wenig gehackten Mandeln verzieren. Passt gut zu Obst.
Erwischt, da war tatsächlich etwas Zimt mit im Spiel. Und nooh viel brauner Zucker da die Aprikosen ziemlich sauer waren.
Und den Überraschungspfeffer fand ich persönlich super. Auch wenn ich sonst eigentlich eher richtig fies scharfe Chilis verstecke. Ich werde beim nächsten Mal aber auch den Pfeffer nehmen, da die meisten meiner Gäste den Trick mit den Chilis inzwischen kennen und nach kleinen roten Dingern suchen
Der Apfel ist inzwischen Kaninchenfutter und die Banane könnte es werden, da bin ich aber noch nicht so sicher, ob die zwei das mögen.
Kommentar von dontblog — 4. Januar 2008 @ 4:43 Uhr nachmittags
Witzige Idee - und beeindruckend originelle Lösungen.
Kommentar von Hedonistin — 4. Januar 2008 @ 7:27 Uhr nachmittags
Will ich auch schreiben: Klasse Idee,und keine Wasserflecken auf dem Geschirr!
Kommentar von nexuslex — 5. Januar 2008 @ 4:09 Uhr nachmittags
Warum sollten denn auf dem Geschirr Wasserflecken sein?
*leicht verwirrt*
Kommentar von kochschlampe — 5. Januar 2008 @ 5:23 Uhr nachmittags
Kommen doch immer die Nachbarn rein, reißen die Schränke auf und suchen nach Wasserflecken. Bei Ihnen nicht?
Kommentar von nexuslex — 5. Januar 2008 @ 8:45 Uhr nachmittags
Also, wenn bei mir ein Nachbar ‘reinkäme, meine Schränke aufreißen und mit irrem Blick nach Wasserflecken suchen würde, dann hätte ich ganz schnell die schweren Jungs mit den weißen Westen angerufen, damit besagter Nachbar künftig das Geschirr in der LNK-Kantine untersuchen kann…tagelang, wenn nötig.
Jetzt mal ohne Gag: wer hat solche Nachbarn und ist noch nicht freiwillig umgezogen?!
Kommentar von Martin — 6. Januar 2008 @ 1:13 Uhr vormittags
Abtrocknen erspart tatsächlich den Nachbarn die anstrengende Suche nach Wasserflecken. Also: Geschirrtücher anschaffen. Und wohlerzogene Gäste zum 3-Euro-Kochen einladen, die hinterher abspülen und abtrocknen. Dann klappt es auch mit den Nachbarn!
Kommentar von dontblog — 8. Januar 2008 @ 7:12 Uhr nachmittags