Nachdem Anikó mir das eine oder andere Mal von Letscho (die ungarische Schreibweise müsste ich kopieren….) vorgeschwärmt hat und mich hat versprechen lassen, dass ich das nur mit ungarischer und nicht etwa mit türkischer oder marrokanischer Spirtpaprika mache, bin ich neulich tatsächlich über die wachsgelben ungarischen Spitzpaprika gestolpert. Brav gekauft, Tomate gleich dazu eworben und ans Werk. Selbstverständlich hatte ich dazu schönes Weißbrot, wie es vorgegeben wurde. Ich habe gleich die große Portion gemacht – der Rest ist in einem Glas in meiner lichtlosen Speisekammer und harrt eines Tages, an dem ich gar keine Zeit oder Lust zum Kochen habe, um wieder ans Licht zu dürfen.
Zwischendurch hatte ich arge Zweifel, ob die 500 g Tomaten wirklich ausreichend sind, habe mich fernmündlich (oder war es fernschriftlich…?) beruhigen und davon abhalten lassen, Wasser oder zusätzliche Tomate ins Spiel zu bringen. Das Letscho sollte für mich auch so eine Art Einstimmung auf den doch bald anstehenden gemeinsamen Ungarnurlaub sein und ein Antesten, wie gut oder nicht gut ich mit vegetarischem ungarischen Essen zurechtkomme. Schließlich war mein Ausflug in die ungarische Suppenwelt zwar erfolgreich, liegt aber jetzt schon wieder fast ein 3/4 Jahr zurück.
Die Schüssel stammt übrigens aus dem Café im alten Botanischen Garten in Göttingen: Anikó hat mich dort mit den Freuden der iranischen Teezeit bekannt gemacht und weil ich auf Kitsch stehe musste ich gleich so eine Schüssel käuflich erwerben. Wer weiß, wo ich davon ein ganzes Teeset bekommen kann: ich bitte um sachdienliche Hinweise.
Letscho
für 4
- neutrales Öl
- 2 Zwiebeln, feingewürfelt
- 1 kg ungarische Spitzpaprika (ja, das macht einen Unterschied), in (Halb-) Ringen
- 1/2 kg Tomate, in Würfeln
- Salz, Pfeffer, Zucker
Die Zwiebeln im Öl glasig dünsten – gern ein wenig länger, damit sie schön süß werden und hinterher alles gut eindicken, aber nicht dunkel werden lassen. Die Paprika dazugeben und 5-10 Minuten anschmoren. Die Tomaten dazu, salzen, pfeffern und bei offenem Deckel 20-30 Minuten leise köcheln lassen. Noch mal abschmecken und wahlweise sofort essen oder einfrieren oder im Glas aufbewahren….
Sommeressen.
oh, ich hab gestern auch schon brav ungarische spitzpaprika gekauft! diese woche gibt’s bei mir auch mal letscho! oder lecso? lesco, neee, so war’s nicht geschrieben, oh ich müßte das auch mit copy-paste-machen
Kommentar von la grosse mere — 30. Juni 2010 @ 19:35 |
bis jetzt habe ich nur türkische gefunden. Ich suche weiter.
Kommentar von lamiacucina — 30. Juni 2010 @ 19:40 |
@ la grosse mere: ich habe nachgeschaut: lecsó. Der Ungar an sich scheint sehr gern mit irgendwelchen Akzenten zu hantieren.
@ lamiacucina: Die riechen und schmecken tatsächlich unterschiedlich. Ungarische und marrokanische Spitzpaprika habe ich gleichzeitig dagehabt. Optisch waren die Marrokaner besser, geschmacklich haben die Ungarn gewonnen.
Ich seh schon, nach den Kakaoschnecken im Winter kocht jetzt im Sommer halb Blogistan Letscho.
Kommentar von KochSchlampe — 1. Juli 2010 @ 09:56 |
Der Ungar an sich hantiert nicht gerne mit Akzenten, er hat in seiner Sprache einfach nur von jedem Vokal zwei Varianten. In kurz ohne Strich (Akzent nennt den Strich in Ungarn auch niemand) und lang mit Strich wie bei Lecsó oder Anikó Gerne auch unsere Umlaute ö und ü, die es in Punkt- und Strichversion gibt
Und freut mich wirklich sehr, dass Dir das Lecsó geschmeckt. Gibt es ja doch noch Hoffnung auf ein glückliches zusammentreffen von Frau Kochschlampe und der ungarischen Küche
Kommentar von Anikó — 1. Juli 2010 @ 14:14 |
Da kann ich mir Polenta gut zu vorstellen.
Kommentar von tobias kocht! — 1. Juli 2010 @ 20:18 |
Wie lecker, dass macht mir meine Mutter hin-, und wieder!
Kommentar von Jutta Lorbeerkrone — 2. Juli 2010 @ 00:12 |
@ Anikó: Ach was. Alles, was an komischen Strichen über Vokalen landet, heißt bei mir Akzent. Und zur Not lebe ich in Ungarn dann von Sommersalat, Letscho und Tomatenbrot.
@ tobias kocht!: Nee, würde hier, glaube ich, nicht so richtig passen.
@ Jutta Lorbeerkrone: Wunderbar – bei uns gab es das früher nicht. Dafür bin ich mit Minestrone am Montag groß geworden.
Kommentar von KochSchlampe — 2. Juli 2010 @ 07:07 |
[...] Anikó so viel von der heiligen Dreifaltigkeit der ungarischen Paprika geschwärmt hat (und sich Letscho als sehr lecker erwiesen hat), wollte ich es versuchen nachzumachen und habe dabei die Eier mit [...]
Pingback von Entlanghangler: Sült Paprika « Kochen für Schlampen – Hamburg, Berlin, Zürich — 23. September 2010 @ 13:12 |