Es hat mich schon seit einiger Zeit geärgert, dass halbe H-Milch als Frischmilch verkauft wird. Das ist mir insbesondere bei der Bio-Milch im regulären Supermarkt aufgefallen. Sie steht zwar im normalen Kühlregal, neben der Frischmilch, ist aber in meinem Buch keine. Sie ist hocherhitzt und hat häufig den freundlichen Untertitel: ‘Die Längerfrische’. Yikes. Schmeckt leider genauso tot wie reguläre H-Milch. Das erste Mal hatte ich diesen Grusel an einer Tankstelle erlebt. Vor ein paar Jahren hatte ich irgendwie die Angewohnheit, nach durchtanzter Nacht einen Liter oder so Milch zu trinken. Ich habe die junge Dame an der Tanke extra gefragt, ob es denn Frischmilch sei. Wurde bejaht und war dann so eine gruselige Längerfrische. Ich bin dafür, dass solche Milch groß gekennzeichnet wird, damit man das nicht verwechseln kann, wenn man unschuldig ins Kühlregal nach der neuen Milch greift.
Auch wenn mir Thilo Bode von einer Konferenz her noch als ausnehmender Unsympath in Erinnerung ist, hat er in diesem Fall durchaus recht. Oder zumindest seine Organisation Foodwatch, die das Thema in einem netten Artikel aufgegriffen hat.
Fragt sich nur, was ich jetzt mit dem Liter ordentlicher Bio-Milch mache, den ich erworben habe, bevor ich wusste, dass Milch erstmal von meinem Speiseplan gestrichen ist. Mitbewohnerette 2.2 ist als Abnehmerin eher ungeeignet. Sie tendiert, so nett sie sonst ist, zu der Perversion 0,3%-fetthaltige H-Milch zu benutzen. Mich graust es jedes Mal ein wenig, wenn ich die im Kühlschrank stehen sehe.