Little Sister wird diesen Sommer heiraten. Ich wurde gebeten, einen Hochzeitskuchen herzustellen. Ein dreistöckiges Ungeheuer, innen schokoladig, außen weiß und mit echten Blumen, wahrscheinlich den gleichen, die im Brautstrauß sein werden, dekoriert. Nun habe ich in meinem Leben noch keinen Kuchen gebaut, den man so sorgfältig bearbeiten muss, damit er auch wirklich vollkommen glatt und weiß werden kann. Ich werde mich über die nächsten Wochen und Monate so nach und nach an das Endprodukt heranrobben. Die erste wichtige Lektion ist: nimm Dir drei bis vier Tage Zeit, wenn Du den Kuchen mit Fondantmasse überziehen willst.
- Tag: Kuchen backen
- Tag: Kuchen mit Marzipan überziehen
- Tag: Kuchen mit Fondant überziehen
- Tag: Kuchen essen
Das habe ich natürlich vorher nicht beachtet und bin im ersten Anlauf nur bis zu dem Punkt: mit Marzipan überziehen gekommen. Immerhin, die grobe geschmackliche Richtung wurde schoneinmal abgenickt. Und eine zweite Lektion gelernt: man braucht nicht sehr viel Kuchen, weil der so satt macht, dass normale Menschen davon nur ganz kleine Stücke essen können.
Schokoladenkuchen mit Marzipandecke
26er Form
- 250g Butter
- 250g Zartbitterschokolade
- 8 TL Instant-Espresso
- 180 ml Wasser
- 300g Mehl
- 3TL Backpulver
- 60g Kakaopulver
- 1/2 TL Natron
- 550g feiner Zucker
- 4 Eier
- 8 TL neutrales Pflanzenöl
- 125 ml Buttermilch
- 5 EL Rum
- 6 EL Kirschmarmelade
- 500g Marzipanrohmasse
Backofen auf 160° vorheizen. Die Form einfetten und mit Backpapier so auskleiden, dass das Papier am Rand ca. 2 cm übersteht. Butter, Schokolade, Espressopulver und Wasser vorsichtig erhitzen, bis alles aufgelöst ist. Mehl, Backpulver, Natron und Zucker mischen, eine Mulde in die Mitte drücken. Öl, Buttermilch, Eier und Schokoladenmischung verquirlen und mit den trockenen Zutaten verrühren. In die Form füllen und 1 Stunde 50 Minuten backen - bei mir war der Kuchen aber 20 Minuten vorher fertig. In der Form auskühlen lassen.
Den Kuchen oben begradigen - ich mache das mit der Fadentechnik. Das sieht dann so aus:
Dann den Kuchen in der Mitte teilen (Fadentechnik). 4 EL Marmelade mit 3 EL Rum mischen und auf der unteren Kuchenhälfte verteilen.
Die Marzipanrohmasse verkneten und so ausrollen, dass sich eine ca. 7,5 cm größere Fläche als den Durchmesser des Kuchens ergibt. Auf ein Nudelholz aufrollen. Den Kuchen wieder zusammensetzen und die restliche Marmelade mit dem restlichen Rum gemeinsam erhitzen und den Kuchen flächig damit einpinseln - das ist wichtig, damit die Marzipandecke gut haften kann. Das Marzipan über dem Kuchen vom Nudelholz abrollen, fest andrücken (eventuelle Blasen aufstechen und das Marzipan glatt streichen), überschüssiges Marzipan mit einem scharfen Messer wegschneiden.
Merke: wenn die Marzipandecke zu dick ist, bilden sich kleine Risse an den Kanten. Und etwas Glycerin im Marzipan hilft deutlich bei der Geschmeidigkeit.
So, das ist, wie weit ich dieses Mal gekommen bin. Nächste Runde dann mit Fondant. Ich bin mir noch nicht ganz schlüssig, ob ich das kaufen oder selber machen soll…. wir werden sehen.
Selber machen ist keine Hexerei und für Versuche auch viel preiswerter:
http://ostwestwind.twoday.net/stories/1311115/
Viel Erfolg bei der Torte
Kommentar von Ulrike aka ostwestwind — 24. April 2008 @ 8:05 Uhr vormittags
Vielen Dank für den Hinweis - ich werde es sicher zumindest einmal ausprobieren, das Fondant (den Fondant?) selber zu machen.
Kommentar von kochschlampe — 24. April 2008 @ 10:32 Uhr vormittags
Ohne Gelatine:
http://whatscookingamerica.net/PegW/Fondant.htm
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Kommentar von Llynnya — 24. April 2008 @ 7:53 Uhr nachmittags
Also dazu kann ich nur anmerken, dass Marshmallows mit Gelatine hergestellt werden :-)….
Kommentar von Ulrike aka ostwestwind — 25. April 2008 @ 6:55 Uhr nachmittags
Abgesehen davon, dass ich weder Gummibärchen noch Marshmallows esse, hätte ich einfach still und heimlich die Gelatine durch ein vegetarisches Äquivalent ersetzt…
Kommentar von kochschlampe — 25. April 2008 @ 7:27 Uhr nachmittags
Gibt ja auch solches in Marshmallowform.
Aber, du scheinst ja bestens mit Tipps versorgt.
Kommentar von Llynnya — 25. April 2008 @ 11:32 Uhr nachmittags