Hin & wieder wollen Anikó und ich eigentlich gern gemeinsam Kochen. Im Normalfall haben wir nur das Problem, dass derzeit knapp 600 Kilometer zwischen unseren jeweiligen Zuhausen liegen, was der Spontaneität dafür deutlich Abbruch tut. Und so haben wir, wie schon das eine oder andere Mal zuvor, uns als moderne, umweltbewusste Menschen für ein virtuelles gemeinsames Kochen per Videoskype entschieden. Man denke nur an das ganze CO2, dass wir dank fehlender Flüge eingespart haben! Ich war ernsthaft erstaunt, dass in einem Unternehmensumweltbericht die Einführung von Unternehmensweiten Videokonferenzmöglichkeiten als Beitrag zum Umweltschutz deklariert wurde. Und nicht als kostensparende Massnahme, was mit höherer Wahrscheinlichkeit die ursprüngliche Motivation gewesen ist.
Zurück zum Thema – Anikó und ich haben uns einen Abend und eine Zeit ausgesucht, bei der die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, dass ich aus dem Büro heim sein würde und das hat auch alles gut funktioniert. Das auserkorene Rezept war dievon Petra, da wir beide die Suppe noch nicht kannten und gern was neues mit Fenchel austesten wollten. Also frisch die Rechner angeworfen, gebetet, dass die Internetverbindung stabil bleibt (die Cablecom hat nicht den besten Trackrecord) und die Kameras ordentlich ausgerichtet und schon konnte es los gehen.
Fenchel-Tomatensuppe - Kochen für Schlampen

Fenchel-Tomatensuppe

Für 4

Suppe

2 EL Olivenöl
1 Zwiebel; gehackt
1 Knoblauchzehe; fein gehackt
500 g Fenchel; geputzt; in dünnen Scheiben
500 g Tomaten; gehäutet und geviertelt (meine kamen saisonal aus der Dose)
750 ml Gemüsebrühe
1-2 Essl. Rotes Pesto, alternativ einfach in Öl eingelegte getrocknete Tomaten, gehackt
Salz, Pfeffer
1 Handvoll Basilikum, gehackt/gezupft
Einige Tropfen Zitronensaft
1 Prise Zucker

Schnittlauchschmand

75-100 g Schmand (hier: Crème fraîche)
1 EL Schnittlauchröllchen
Fenchelgrün; gehackt

Das Öl in einem Topf erhitzen. Die Zwiebel darin weich und glasig dünsten, dann den Knoblauch zugeben und kurz mitschmoren. Den Fenchel in den Topf geben, alles bei niedriger Hitze und mit geschlossenem Deckel etwa 10 Minuten dünsten. Die Tomaten, die Brühe und das Pesto/getrockneten Tomaten zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe aufkochen, dann 30 Minuten köcheln lassen.

Das grob zerkleinerte Basilikum zugeben und die Suppe mit dem Mixstab pürieren. Mit einer Prise Zucker und einigen Tropfen Zitronensaft abschmecken.

Schnittlauchröllchen und gehacktes Fenchelgrün mit dem Schmand verrühren.

Die Suppe in Teller geben, einen Klecks Schnittlauchschmand darauf setzen.

Soweit so gut. Nur hat mir die Suppe ehrlich gesagt ohne den Milchanteil besser geschmeckt – irgendwie klarer und mit besser erkennbaren Einzelbestandteilen. Das nächste Mal würde ich das eher weglassen. Ansonsten: wunderbares Süppchen, gern gegessen und in charmanter Gesellschaft gekocht.