wie schon Adenauer sagte. Das bedeutete am Sonnabend, dass Anikó und ich fest einen Besuch im Sasaya (sie haben immer noch keine Homepage. Ich denke nicht, dass das überhaupt auf dem Plan steht) eingeplant hatten. Es scheint sich eh einzupendeln, dass ich gerade mit Besuch von außerhalb einen Ausflug zum Sasaya zum Pflichtprogramm erhebe. Ich bin immer wieder sehr gern da, allerdings in den letzten Wochen nicht während meiner Mittagspause. Das geht eigentlich zeitlich nur dann so richtig, wenn ich mit dem Rad hinfahren kann. Schon deswegen, weil der Service sehr nett, aber manchmal zeitlich ein wenig hakelig ist, so dass ich eine Pause von mindestens einer Stunde einplanen muss, damit das auch funktioniert. Was nicht das schlimmste aller möglichen Schicksale ist. Unser Essen, wie es nach und nach zu uns kam (es fehlt nur ein Bild von Anikós Misosuppe):
Die kleinen Gyoza sollen angeblich die Vorfahren der Ravioli sein. Bei der Form habe ich leichte Zweifel und sehe eher eine Verwandtschaft zu Sigara böreği, die es immer auf dem Türkenmarkt gibt. Zumindest sehen sie von außen sehr ähnlich aus und sind beide gern mit Hackfleisch gefüllt.
Meine vegetarische Sushi-Variante mit Tofu, Avocado, Perilla (Wildsesam, allerdings das Gemüse und nicht die Kerne)… die anderen Zutaten habe ich mir so schnell nicht gemerkt. Wunderbares Zeug.
Erweiterung des Geschmackserlebnisses: gegrillter Tintenfisch mit japanischer Mayonnaise. Ich tue mich mit denaturiertem Tierprotein ja immer ein wenig schwer, trotzdem wollte ich mal wissen, wie der Japaner so mit Tintenfisch umgeht und habe diese nette, kleine Vorspeise bestellt. Sehr lecker, aber für mich fast ein wenig zu viel an Protein – das vertrage ich besser in kleineren Dosen.
Donburi Butadon ist ein Reistopf, der mit in süßer Sojasauce gekochtem Schweinebauch bedeckt wird. Während Schweinebauch hier ja eher zu den billigeren Fleischteilen gezählt wird, ist er in Japan eines der teuersten. Anikó war restlos begeistert und würde am liebsten jede Woche beim Sasaya vorbeigehen, nur um den Reis essen zu können.
Es gibt ja immer noch viele Menschen, die zu glauben scheinen, dass die japanische Küche ausschließlich aus rohem Fisch mit Reis zu besteht. Es gibt da noch eine ganze bunte Welt der japanischen Küche, die es zu entdecken gilt, kann ich dazu nur sagen. Und einer der schönsten Orte, um mit der Entdeckung anzufangen ohne gleich nach Japan reisen zu müssen, ist und bleibt das Sasaya.
Bald wieder.
Gäbs im internet einen dicken edding, würde ich das damit unterstreichen. Sasaya rulez big time!
Kommentar von groefaz de la cuisine — 9. Januar 2011 @ 21:02 |
Und wieder frage ich mich, wieso ich da nicht schon längst mal war? Das wird wohl mein Vorsatz fürs neue Jahr: endlich mal ins Sasaya.
Kommentar von schlachtplatte — 9. Januar 2011 @ 22:38 |
Herzlichen Glückwunsch, liebe Kochschlampe, ich habe Dir soeben den Liebster Blog Award verliehen. http://pastasciuttablog.blogspot.com/2011/01/so-viele-schone-food-blogs.html
Kommentar von nata — 10. Januar 2011 @ 09:24 |
Hach, könnte heute schon wieder hin
Und die eigentliche Gyoza-Form hat durchaus Ravioli-Ähnlichkeit finde ich, nur dieses ist wirklich türkisch inspiriert *g* In Deinem Sushi war noch frittierter Tofu, wenn ich den Text richtig in Erinnerung habe. Und der Tintenfisch war durchaus lecker, hätte ich ernstlich nicht erwartet …
Kommentar von Anikó — 10. Januar 2011 @ 15:59 |
Meine Bärlinliste wird immer länger… sieht super aus!
Übrigens gibt es zwei wunderbare Bücher zu japanisch-vegetarischer Küche, einmal Kansha von Elizabeth Andoh (ich liebe ihr Buch Washku abgöttisch, das japanische Küche von Grund auf angeht), und The Enlightened Kitchen: Fresh Vegetable Dishes from the Temples of Japan – vegetarische Mönchsküche.
Kommentar von Foodfreak — 10. Januar 2011 @ 20:40 |
Wär ich nur in Berlin…
Kommentar von Sylvia — 10. Januar 2011 @ 21:28 |
@ gröfaz: nächstes Mal wieder.
@ schlachtplatte: das ist mal ein vernünftiger Vorsatz für’s neue Jahr.
@ nata: Oh! Vielen Dank! Dann muss ich mir ja nachher einen Kopp machen, an wen ich den weiterverleihen will.
@ Anikó: Tofu hatte ich schon reingeschrieben…
@ Foodfreak: ist auch so gut, wie es aussieht. Und vielen Dank für die Buchtips, so richtig weit bin ich mit dem Selberkochen japanischer Küche bisher nicht gekommen.
@ Sylvia: … dann hättest Du mitkommen können.
Kommentar von kochschlampe — 11. Januar 2011 @ 06:40 |
[...] so ‘nen Triggerpunkt getroffen. Beim letzten Berlinbesuch wurde den Gelüsten ja auch schon sehr erfolgreich nachgegeben. Und da in vernünftiger Laufentfernung (benutze in der Stadt selten bis gar kein Auto) [...]
Pingback von Bratnudeln mit viiiel Gemüse in asiatisch « Paprika meets Kardamom — 6. Februar 2011 @ 08:09 |
[...] an sich ißt doch nicht den lieben langen Tag Sushi und Miso-Suppe, oder? Im heiß geliebten Sasaya aß ich schon anderes als Sushi, einmal eine sehr schöne, wahnsinnig aromatische Suppe und beim [...]
Pingback von Okonomiyaki – Japanischer Gemüse-Pfannkuchen « Paprika meets Kardamom — 10. Februar 2011 @ 23:28 |
[...] Fleisch, Fisch oder auch gänzlich vegetarisch sein. Und von wem wurde ich süchtig gemacht? Vom Sasaya in Berlin natürlich [...]
Pingback von Katsudon – Japanisches Schnitzel auf Reis « Paprika meets Kardamom — 19. April 2011 @ 22:28 |