Vanillekipferln müssen eigentlich jedes Jahr in der Weihnachtsbäckerei sein. Meistens habe ich sie gemeinsam mit Dr C nach seinem bewährten Rezept gemacht, aber da er dieses Jahr vollkommen im Hausbau versinkt, habe ich mich an ein für mich neues Rezept gewagt: dem der Buntköchin. Ich liebe Vanillekipferln, sie müssen sehr mürb sein und zart auf der Zunge schmelzen und dabei natürlich unglaublich vanillig. Eigentlich wollte ich die Kekse schon am vergangenen Wochenende machen und hatte sogar schon den Teig vorbereitet, aber irgendwie hatte sich keine Zeit dafür gefunden – die Adventszeit ist immer ein mittlerer Freizeitstress mit vielen, bunten sozialen Verpflichtungen. Und so lag der Teig dann bis Dienstagabend im Kühlschrank, als ich eine schnelle Backaktion hingelegt habe. Das ist einer der Vorteile bei fast allen Mürbeteigkeksen: man kann die Zubereitung ein wenig entzerren, indem man den Teig den einen Tag herstellt und das eigentliche Backen dann ein paar Tage später erledigt. Länger als eine Woche würde ich den Teig allerdings nicht im Kühlschrank liegen lassen.
Vanillekipferl
ca. 2 Bleche (bei mir 2,5)
für die Kipferl:
200 g Mandeln, gemahlen
170 g Mehl
210 g Butter, zimmerwarm
70 g Puderzucker (Staubzucker)
1 Vanillestange, Mark ausgekratzt
1 Prise Salz
zum Wälzen:
200 g feinster Zucker
2 Vanillestangen, Mark ausgekratzt
Alle Zutaten für die Kipferl zu einem Teig verkneten. 1 Stunde in Klarsichtfolie eingewickelt im Kühlschrank ruhen lassen – oder bis zu einer Woche. Ofen auf 160°C Ober-Unterhitze vorheizen. Teig mit flachen Handflächen zu kleinfingerdicken Strängen rollen und in Stücke zu 3 Fingern Breite schneiden, ggf. noch auf die Breite von 4 Fingern rollen.
In Kipferlform biegen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen. Wie man sieht: ich kann mir Mühe geben und trotzdem werden sie nie so ganz uniform werden. Von daher einfach die Behauptung, dass das so muss, um zu zeigen, dass es Handarbeit ist.
Im Ofen hellgelb backen. (dauert bei mir 14 Minuten) Blech rausnehmen. 1 Minute stehen lassen. Die noch warmen Kipfeln im Gemisch aus feinstem Zucker und Vanillemark vorsichtig wälzen. Achtung, wirklich sanft anfassen, sie zerbrechen leicht! Man muss eine Art Kompromiss finden: je länger man die Kekse abkühlen lässt, um so geringer ist die Chance, dass sie zerbrechen. Gleichzeitig haftet dann aber auch immer weniger von dem Vanillezucker an ihnen.
Die Kekse sind großartig. Wirklich mürb, schön vanillig und überhaupt eine Freude. Ich würde das nächste Mal vielleicht noch ein wenig mehr Vanille nehmen, aber auf jeden Fall habe ich mein neues Standardrezept gefunden.
Jetzt fehlen mir nur noch Mürbchen und ich bin mit der Weihnachtsbäckerei für dieses Jahr durch.
Das gehört normalerweise auch zu den Standardrezepten bei meiner Weihnachtsbäckerei, dieses Jahr kann ich mich aber zu gar keinen Keksen motivieren.
Kommentar von barcalex — 19. Dezember 2010 @ 09:03 |
Normalerweise backe ich diese Dinger auch jedes Jahr, aber in diesem Jahr bin ich noch nicht dazu gekommen. Vielleicht lege ich nachher noch los. Danke für die Anregung! Hier ist übrigens mein Rezept: http://pastasciuttablog.blogspot.com/2009/12/gut-in-form.html
Kommentar von nata — 19. Dezember 2010 @ 12:03 |
Könnte man auch mit von der Haut befreiten Mandeln machen, oder verlangt das die Tradition ?
Kommentar von lamiacucina — 19. Dezember 2010 @ 13:01 |
[...] Kochen für Schlampen gibt es Backen in letzter Minute. Vanillekipferl für die die nun spät aber doch noch durch Kekse in Weihnachtsstimmung kommen wollen. [...]
Pingback von Die Woche in Kochrezepten 6 » Bonbons, Welt, Rezept, Woche, Minuten, Gnocchi » tobias kocht! — 19. Dezember 2010 @ 19:18 |
Vanillekipferl gehören zu Weihnachten wie Gänsebraten und Tannenbaum. Ohne die kleine Leckerei kommt bei mir keine Weihnachtsstimmung auf. Habe die erste Ration bereits Ende November gebacken. Die zweite jetzt vor kurzem. Da brauche ich mir keine Sorgen machen das sie nicht wegkommen.
Kommentar von Verena — 19. Dezember 2010 @ 20:15 |
Ich hab es dieses Jahr das erste Mal geschafft keine Jumbokipferl zu formen.
Kommentar von zorra — 19. Dezember 2010 @ 21:59 |
@ barcalex: woran liegt’s? Schneemangel kann es ja nicht sein…
@ nata: das mit dem Teig einfrieren klingt gut. Das sollte ich das nächste Mal auch ausprobieren.
@ lamiacucina: ungeschälte Mandeln sind bei mir eine reine Frage der Faulheit: ich bin nicht bereit, die Mandeln zu schälen, weil ich der festen Überzeugung bin, dass das Sklavenarbeit ist.
@ Verena: Hast Du böse Keksmonster, die heimlich die Weihnachtsbäckerei aufessen?
@ zorra: Herzlichen Glückwunsch!
Kommentar von kochschlampe — 20. Dezember 2010 @ 07:59 |
Ich hab mich ja dieses Jahr (fast) standhaft der Weihnachtsbäckerei entzogen (fast war ein leckeres aber unfotogenes Kirschflorentinerdings) – aber wenn ich das so sehe mus sich anno 2011 wohl doch mal wieder Kipferl machen, die sind einfach Kult. Heisser Tipp für die Mandeln: es gibt geschälte gemahlene Mandeln fertig zu kaufen *g*
Kommentar von Foodfreak — 20. Dezember 2010 @ 14:20 |
Nee, fertig kaufen gilt nicht.
Kommentar von kochschlampe — 20. Dezember 2010 @ 14:42 |