Da es gestern wieder mal ziemlich heiß werden sollte (und die Kleine Prinzessin und ich noch ein wenig müde vom Picknick des Abends davor waren), wollten wir gen Mittag einen kleinen Ausflug machen. Am besten irgendwohin, wo wir länger oder noch nie gewesen sind und das trotzdem noch halbwegs sinnvoll mit den öffentlichen zu erreichen ist. Unsere Wahl fiel auf den Schermützelsee in der Märkischen Schweiz. Das ist zwar zugegebenermaßen mit den öffentlichen recht weit – pro Strecke inkl. 1/2 h Wartezeit brauchen wir 2 Stunden – aber es lohnt sich wirklich. Und die Kleine Prinzessin ist noch nie da gewesen und das letzte Mal, dass ich da war ist schon mehr als 10 Jahre her.
Als wir gegen 14h am Strandbad angekommen sind, gab es natürlich keine Sonnenschirme mehr zu mieten. Glücklicherweise hat sich noch ein Halbschattenplätzchen gefunden. Ansonsten hätte ich jede 15 Minuten zur Abkühlung ins Wasser gemusst. Und das Wasser ist toll. Leicht grünlich schimmernd, mit erstaunlicher Sichttiefe und immer noch angenehm kühl, aber nicht so kalt, dass es ein Systemschock wäre, hineinzugehen.
Selbstverständlich war es voll. Wer aber als Maßstab Schulferien+Hitzewelle+Krumme Lanke nimmt, der ist angenehm überrascht, wie wenig voll es am Strandbad war. Glücklicherweise ist die Fähre das einzige Motorboot, das auf dem Schermützelsee erlaubt ist. Ansonsten gibt es nur 1-2 Solarboote, Ruderer und eine Handvoll Segler.
Eine Segelschule ist direkt neben dem Strandbad – die Boote können auch ausgeliehen werden – aber gestern kam erst gegen Abend genug Wind auf, um auch nur ein wenig Segeln zu können.
Ab etwa 16.00h wurde das Strandbad leer. Da das Hauptklientel aus Familien mit kleinen Kindern besteht, vermute ich einfach mal, dass die schon in der Früh angekommen waren und es dann einfach wirklich und total gereicht hat. Mir hat es nach 4 Stunden auch ziemlich gereicht: ich war müde und wirklich sonnensatt, trotz des Schattenplatzes.
Gegen Abend wurde die Stimmung immer friedlicher und entspannter.
Selbstverständlich hatten wir auch ein wenig Futter für unseren Ausflug mitgenommen, unter anderem eine kalte Tomatensuppe, die zwar sehr nah an eine Gazpacho rankommt, aber nicht wirklich eine ist. Ich habe mich sehr weitgehend an ein Rezept von Annabel Langbein gehalten – das habe ich in den letzten Tagen des Öfteren so gehalten, weil ich ihre Rezepte einfach sehr schätze und mal wieder in mein Kochbuchregal gegriffen habe, weil ich mich ein wenig geärgert habe, dass ich so viele schöne Kochbücher besitze und in der letzen Zeit wahlweise aus dem Kopf oder aus dem Internet gekocht habe. Was beides nicht schlecht ist, im Gegenteil, aber ich wollte wieder zurück zu traditionelleren Werten. Dem gebundenen Kochbuch.
Wie man sieht, kann mein Unterwegsgeschirr noch optimiert werden: limettengrüne Plastikschüsseln auf blauem Strandhanduch sind nicht sooo fotogen. Aber es muss jetzt reichen.
Kalte Tomatensuppe
für 2 als Mittagssnack
- 2 Tomaten, gewürfelt (so 300 g)
- 1/2 rote Zwiebel, fein gewürfelt
- 3-4 EL Koriander, frisch gehackt
- 1-2 Knoblauchzehen, gehackt
- 2 EL Zitronen- oder Limettensaft
- 1 EL Olivenöl
- 1-2 kleine rote Chilis, in feinen Ringen
- 1 Prise Zucker
- 1/2 Salatgurke, fein gewürfelt
- 250 ml Tomatensaft
- Salz, Pfeffer
Ganz schwierig: alles mischen und mindestens eine halbe Stunde ziehen lassen, damit sich die Aromen entfalten können. Gut gekühlt essen.
Wenn man den Saft und die Gurke weglässt, hat man eine schöne Tomatensalsa.
Ich würde ein wenig Brot dazu empfehlen. Die Suppe ist nicht wirklich scharf, wer aber sehr empfindlich auf Schärfe reagiert, der entkernt die Chili bevor sie in die Suppe kommt.
Sich am Sommer erfreuen.