Sehnsüchtig hatte ich seit März auf das Erscheinen des Bärlauchs gewartet, aber erst im April war es endlich soweit: das leicht knoblauchige Kraut kam auch in Berlin an. Die ersten Sachen sind alle schon abgehakt und wollen nun nach und nach verbloggt werden. Bisher gab es die hier vorgestellten Bärlauchnudeln, Bärlauchquiche und den ersten Schwung an Pesto, um die bärlauchfreie Zeit zu überstehen.
Eine der Sachen, die ich nie wieder machen werde, ist ein Bärlauch-Spinatgratin. Das ist vollkommen sinnlos. Genausogut kann ich ein Spinatgratin mit ein wenig Knoblauch machen, dafür ist mir im Nachhinein der Bärlauch deutlich zu schade gewesen.
Da ich überhaupt keine Ahnung habe, wo man in und um Berlin Bärlauch finden kann, benutze ich immer selbstgekauften. Das funktioniert wunderbar, ich frage mich nur immer ein wenig, wieso da Bio drauf steht. Vermutlich ist dass dann einer, der nicht liebevoll von Hand im Wald gesammelt wurde, sondern auf großen Feldern mit ohne Düngemittel angebaut wurde… Aber es klingt für ein Wildkraut für mich immer merkwürdig. Genau wie Bio-Honig. Wie will denn jemand sicherstellen, dass die Biene ausschließlich auf dem Feld des Biobauern sammeln gegangen ist? Ich schweife ab. Jedenfalls hatte ich bei genial lecker ein Rezept gesehen, das mich angelacht hat und das musste sich nun in der Versuchsküche bewähren. Konnte es auch. Ich habe es nur geringfügig abgewandelt, wie es sich für die Evolution eines Rezeptes gehört.
Linguine mit Bärlauch-Sahnesauce
für 2
- 1 Zwiebel, feingehackt
- 1 EL Butter
- 100 ml weißen Port
- 200 ml Sahne
- 50 g Bärlauch, grob gehackt
- 1-2 handvoll frisch geriebenen Parmesan
- 200 g Linguine
- Salz, Pfeffer
Salzwasser für die Nudeln aufsetzen.
Zwiebeln in der Butter glasig dünsten, mit Port ablöschen und den nahezu vollkommen einkochen lassen. Die Sahne dazu gießen, aufkochen lassen, Bärlauch dazugeben und leise köcheln auf etwa die Hälfte reduzieren.
In der Zwischenzeit schon die Linguine al dente kochen, abgießen.
Sauce vom Herd nehmen, Käse reinschmelzen lassen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mit den Nudeln mischen und glücklich sein.
Einfaches, schnelles, gutes Essen.
Glücklich unter Glücklichen, Frau L. würde mir Vorhaltungen machen, wegen der vielen Sahne, aber einmal ist keinmal.
Kommentar von lamiacucina — 20. April 2010 @ 10:19 |
Hmm, klingt wirklich lecker, reduziert, schnell (= ganz mein Geschmack)! Wird ausprobiert! (Beim Sahnetöpfchen-komplett-in-die-Pfanne-schütten guck’ ich weg und mach es ganz schnell, wie beim Pflasterabreißen ;-p Aber manchmal muss ein anständiges Sahnesößchen sein, und diverse Versuche mit Milch und Speisestärke haben mich bisher nicht befriedigen können…)
Kommentar von Anna — 20. April 2010 @ 21:51 |
Wenn Baerlauch mal nach Rom kaeme wuerde ich es genauso machen wie Du! Sahne muss wohl schon mit ansonsten ist der Baerlauchgeschmack wohl zu scharf. Deine Gedanken zur Biomanieindustrie entsprechen uebrigens auch meinen(manchmal leicht zynischen) Bedenken, ob ich nicht schon wieder ein Marketingversuchkaninchen geworden bin.
Kommentar von Jutta Lorbeerkrone — 20. April 2010 @ 22:35 |
hmm, mit weißem Portwein das kann ich mir gut vorstellen.
Kommentar von Angelika — 21. April 2010 @ 09:41 |
@ lamiacucina: ich verstehe den Hype um ‘oh mein gott, nicht so viel sahne’ immer nicht ganz, es sei denn, man hätte es an der Galle oder so. Die paar Kalorien…
@ Anna: lieber nicht so oft, dafür aber mit echten Produkten. Sonst wird es schnell eklig.
@ Jutta Lorbeerkrone: Irgendwann kommt der Bärlauch bestimmt auch bis Rom (und ist da dann wahrscheinlich immer schon im Februar erntebereit, während hiererorts noch alles unter Schnee liegt).
Kommentar von kochschlampe — 21. April 2010 @ 10:35 |
Lieber Sahne als diesen R.a.m.a-Ersatzmist. Gut schaut’s aus.
Kommentar von Mestolo — 21. April 2010 @ 19:15 |
Lecker! Das sollte ich mal wieder machen. Port und Parmesan passen bestimmt super dazu, ich werde Deine Version mal testen!! Ich nehme übrigens auch lieber richtige Sahne, sündige 1x im Monat und lasse sonst die Finger vom Rest.
Kommentar von rike — 21. April 2010 @ 21:37 |
@ Mestolo: Igitt. Nee, son komischer Mix kommt mir nicht ins Haus!
@ rike: Klingt nach einer vernünftigen Mischung, die Du Dir angewöhnt hast.
Kommentar von kochschlampe — 21. April 2010 @ 22:22 |
Bärlauch ist nicht so meins, obwohl sich die Nudeln sehr lecker anhören.
Kommentar von nina — 23. April 2010 @ 17:50 |
Merke: So ein Bild vor der Mittagspause betrachten hat nicht unbedingt ein Nachlassen des Hungergefühls zur Folge..
Kommentar von Julio — 6. Mai 2010 @ 13:53 |
Das sieht wirklich richtig lecker aus!
Das würde ich gerne mal essen!
Kommentar von Andrea — 21. Mai 2010 @ 08:27 |
Danke nochmal für das Pesto – wurde heute mit lecker Spaghetti vernichtet!
Kommentar von Little Sister — 5. Juni 2010 @ 21:20 |