Immer wieder überraschend. Ich bin neulich ein wenig durch den Metzg geschlendert, auf dem Weg zu den letzten Alpensäuli Beständen. Eigentlich hatte ich einen anderen Auftrag, welchen Teil es vom Schwein denn geben sollte, aber da die Auswahl auf Stotzen oder Stotzen zusammengeschrumpft war, habe ich Stotzen gekauft.
‘Was ist denn Stotzen?’
‘Na, das Eckstück!’
Immer noch keine Erkenntnis auf meiner Seite, was das denn sein könnte (ich habe jetzt gelernt, dass ich einen Braten aus dem Hinterschinken gekauft habe). Egal, gekauft wie gesehen. Ausserdem muss nicht ich das verarbeiten und essen sondern der GröFaZ. Der hat dann auch einen Weg gefunden. Was ich auf dem Weg zur Kasse beim Metzg gefunden habe, waren Kichererbsen aus Italien, geschält und halbiert, die für Suppe angepriesen wurden. Eine Mischung aus ceci decorticati (gehäutete Kichererbse) und cichercie decorticate (gehäutete Platterbse). Ah ja. Genau, hätte ich eh so bestellt. Zumindest nachdem ich heimlich nachgeschaut habe, was das denn eigentlich ist – so war mir die Platterbse bis dahin nicht so wahnsinnig geläufig. Es mag daran liegen, dass sie in Europa eigentlich nur in Spanien und Italien an Menschen verfüttert wird und ansonsten maximal an die Kühe geht. Unverdientermassen, wenn ich das aktuelle Beispiel mir anschaue. Die Suppe, die ich daraus gebaut habe, war sensationell lecker. Deswegen auch hier verewigt, obwohl ich daheim vergessen hatte ein halbwegs ordentliches Bild zu machen und es nun das gibt, was am Büroküchentisch mit dem iPad möglich ist.

Kichererbsensuppe - Kochen für Schlampen

Herbstsuppe

4 Portionen

  • 100 g Kichererbsen (geschält, halbiert ‘Chana Dal’)
  • 100 g Platterbsen (geschält, halbiert ‘Kesari Dal’)
  • 1 l Wasser
  • Olivenöl oder geklärte Butter
  • 1-2 Zwiebeln, gehackt
  • 2-3 Knoblauchzehen, feine Scheiben
  • 1/2 Zitrone, abgeriebene Schale
  • 2-3 Zweige Rosmarin, Nadeln abgezupft und gehackt
  • 1 Fleischtomate, gewürfelt
  • gekörnte Brühe
  • 4-5 getrocknete Tomaten, feingehackt

Erbsen weichkochen, das dauert 30-45 Minuten. Zwiebeln glasig dünsten. Knoblauch, Rosmarin und Zitronenschale nach und nach dazugeben. Tomate rein und 5 Minuten schmurgeln. Zu den Erbsen geben, aufkochen, Brühpulver und getrocknete Tomate dazu, 15 Minuten köcheln: voll lecker.
Da ich vermute, dass zwar der eine oder andere seinen Stamminder zum Einkaufen von Hülsenfrüchten hat, aber der Italiener, der diese Erbsensorten ständig im Angebot hat nicht unbedingt bei jedem um die Ecke ist, habe ich die typischen Bezeichnungen für den Asiensupermarkt mit angegeben.

Das Süppchen ist herbstgeeignet: es schmeck noch nach Sommer, ist aber schon winterwärmend. Und jederzeit wieder zu empfehlen.
Allerdings bitte nicht täglich und schon gar nicht über einen längeren Zeitraum, da die Platterbse latent giftig ist. Aber lecker.