Zurück zu den einfachen Dingen im Leben. Hier: Marmorkuchen. Wobei ‘zurück’ nicht ganz richtig ist, da ich mich nicht erinnern kann jemals einen Marmorkuchen gebacken zu haben, seit ich aufgehört habe mit Backmischungen zu backen. Was ich hauptsächlich als Teenager gemacht habe – und das ist schon eine kleine Ewigkeit her. Damals gab es in den Backmischungen noch Wegwerfbackformen. Gibt es die da immer noch? Ich fand das unglaublich praktisch, schon weil der Abwasch dann wegfällt! Umweltbewusstsein hat bei mir immer nur punktuell eingesetzt. Macht ja nüscht. Marmorkuchen ist an sich ein totaler Klassiker, egal ob in der Kasten-, Kranz- oder Gugelhupfform. Wobei mir dabei einffällt, dass meine Gugelhupfform unpraktischerweise immer noch in der Berliner Küche wohnt statt in der Kilchberger wo sie viel besser zum Einsatz käme. So wurde es denn ein Einsatz für die Kranzform, nicht ganz so hübsch, doch auch gut. Jedenfalls. Rührkuchen, saftig, lecker, hübsch und lässt sich gut eine Woche aufheben, bevor er oll wird. Am besten ist er allerdings so 2 Tage nach dem Backen (das setzt alles voraus, dass er ordentlich gelagert wird). Ich war voll stolz auf meine Marmorierung und habe sie dem GröFaZ gezeigt und was sagt er? ‘Sieht das nicht immer so aus?’ Pf. Nein. Dafür muss man sich schon ein wenig Mühe machen.
Für meinen ersten Marmorkuchen habe ich mir mal wieder ein Rezept von Carole Walter ausgesucht aus dem Buch, das mir vor ein paar Jahren Freundin M geschenkt hat ‘Great Coffee Cakes, Muffins, Sticky Buns & More‘. Das einzige, was mich immer wieder ein wenig am Buch ärgert sind die Cup-Maße, ansonsten ist es wunderbar und das, was uns Dr Oetker als ‘gelingsicher’ beigebracht hat, ist. Ein Wort, das dem Duden unbekannt ist, das es aber definitiv in den allgemeinen Wortschatz geschafft. Freundin M macht eh immer sehr schöne, durchdachte Geschenke. Das musste mal erwähnt werden.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Marmorkuchen mit Saurer Sahne

Kleine Gugelhupfform oder auch eine 24er Kranzform

Teig

  • 21⁄2 cups Kuchenmehl (ich nehme das vom Stockenhof in einer Mischung aus Weizen und Dinkel)
  • 11⁄2 TL Backpulver
  • 1⁄2 TL Natron
  • 1⁄2 TL Salz
  • 11⁄4 cups Saure Sahne (ich nehme Crème fraîche)
  • 1⁄4 cup Milch
  • 1-2 Vanilleschoten, Mark ausgekratzt
  • 175 g Butter
  • 11⁄2 cups Zucker
  • 4 Eier, L
  • Puderzucker, zum Bestäuben (optional)

Marmorierung

  • 85 g Bitterschokolade (70% Kakoanteil oder höher, Qualität macht sich bemerkbar)
  • 60 g Butter
  • 3 EL Kakaopulver
  • 2 EL hellen Sirup oder Honig
  • 3 EL Wasser
  • 1⁄4 TL Backpulver

Ofen auf 175° vorheizen. Form buttern und mehlen.
Marmorierung: Schokolade und Butter über dem Wasserbad schmelzen. Alle Zutaten bis auf das Backpulver untermischen und glatt rühren. Vom Herd nehmen und Backpulver unterrühren. Auf dem Wasserbad warm halten während der Teig hergestellt wird.
Teig: Mehl, Backpulver, Natron und Salz mischen. Bei Seite stellen. Saure Sahne, Milch und Vanille mischen. Bei Seite stellen.
Butter und Zucker cremig rühren. Die Mischung sollte weiss sein und nicht knirschen. Eier nach und nach dazu geben und fleissig weiterrühren. Abwechselnd trockene und nasse Zutaten dazu geben – die Zutaten sollten jeweils so gerade mit einander vermischt sein.
1 1/2 Cups vom Teig abnehmen und mit der Marmorierung vermengen. Nicht übermixen.
1/2 des Vanilleteiges in die vorbereitete Form geben und glatt streichen. Darauf 1/3 des Schokoladenteiges verteilen und dabei so viel des Vanilleteiges bedecken wie möglich. 1/2 des noch verbleibenden Vanilleteiges darüber löffeln. Dann wieder Schokolade und dann mit Vanille abschliessen. Jetzt kommt der Marmorierungsteil: mit einem normalen Butter- oder Menümesser in den Teig stechen, mit dem Messer Teig nach oben holen, drehen und wieder runtergehen. Das ganze über die Form verteil ca. 15x machen. Teig wieder glattstreichen.
Kuchen in den Ofen geben und 50-60 Minuten backen, bis die Stäbchenprobe gelingt.
Kuchen rausholen und 15-20 Minuten abkühlen lassen, bevor er aus der Form geholt wird. Auf einem Drahtgitter komplett auskühlen lassen.
Wer mag, dekoriert mit Puderzucker bevor der Kuchen angeschnitten wird.
Der Kuchen ist einfach, gut und lässt sich sowohl unter einer Glashaube oder dicht in Alu gewickelt eine Woche aufheben als auch einfrieren. Damit ist er prädestiniert für meinen Haushalt, wo zwar gern Kuchen gegessen wird, aber es doch gewisse Schwierigkeiten mit sich bringt, wenn er an einem Wochenende alle werden soll.

Marmorkuchen - Kochen für Schlampen


.