Kochen für Schlampen - Hamburg, Berlin, Zürich

6. November 2008

Endlich Klingonin

Gespeichert unter: Beschaffung, Randbemerkung, Zubehör — zitronencurry @ 11:39 Uhr vormittags
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Ich bin sehr ausgiebig als Mädchen sozialisiert worden. Die mädchenhafte Standardsozialisierung sieht vor, dass eine vor Strom Angst hat, Technik, Mathematik und Physik nur mit spitzen Fingern anfasst und denkt, dass Torx eine üble Chemikalie ist. Lange war ich auch in dem Glauben, dass Männer Dinge zielgerichtet reparieren können. Ja, manche. Aber das können sie nur, weil sie immer erst einmal alles auseinandernehmen und an den Teilen ruckeln, um zu sehen, ob es jetzt funktioniert. Erst als ich über dreißig war, durfte ich feststellen, dass schnelle Computer, smarte Handys und gute Stereoanlagen einfach total geil sind (und Männer mit Kompaktanlagen völlig indiskutabel, sorry, Jungs!). Und dass ich selber Dinge aufschrauben kann, um daran zu ruckeln. Oft funktionieren sie dann wieder. Sie nennen mich die Druckerflüsterin.

Ebenfalls großen Spaß machen gute Küchengeräte, vor allem die mit scharfen Klingen (die Vorliebe des GroeFaz für Kaffeemaschinen, die ein wochenlanges Einarbeiten erfordern, aber dann auch wirklich perfekten Kaffee produzieren, teile ich nicht). Zwei dieser wunderbaren Geräte möchte ich hier vorstellen: Den Rösle-Hobel und die Microplane-Reibe.

hobel

Beide sind: scharf. Also keine Mädchengeräte. Mit beiden geht das Hobeln und Reiben federleicht von der Hand. Beide können einem schwere Verletzungen zufügen, weshalb man sie lieber stecken lassen sollte, wenn man hektisch irgendwas in den Topf werfen möchte, man hat so ungern Blut im Gratin.

Die Auswahl der Reibe war ein wenig schwierig, da sie in ziemlich vielen Formaten angeboten wird. Die Frage war also: was wird in unserer Küche am häufigsten gerieben und was nervt am meisten? Antwort: Parmesan. Ingwer. Zesten. Also die feine Version. Verkäuferin:”Also, die macht glücklich.” Ich: “Au ja! Ich will glücklich sein!” Und so kam es.

PS: Liebe Damen, bitte keine Kommentare des Typs “Ich bin auch eine Frau und ich kann Ölborplattformen zusammenschweißen. Einhändig, mit verbundenen Augen.” Es gibt euch. Es gibt auch Männer, die Yoga machen, Pferde lieben und Kompaktanlagen besitzen, und welche, die Torx für eine Heavy-Metal-Band halten. Mädchen eben.

15 Kommentare »

  1. Was denn dann für kommentare?

    Kommentar von groefaz de la cuisine — 6. November 2008 @ 2:01 Uhr nachmittags

  2. Z.B. “Ich habe eine Kompakt-Anlage von Bose, gildet das?”
    oder “Microplane ist auch für Mädchen, richtige Männer benuzten Festool”
    oder “Alles Tand, der wahre Koch macht das mit dem Messergriff”
    oder denk dir halt was aus.

    Kommentar von zitronencurry — 6. November 2008 @ 2:21 Uhr nachmittags

  3. Weisst Du denn auch, wie klingonische Fleischbällchen heissen?

    Tipp: http://twitter.com/eckes/status/992740071

    Kommentar von Balu — 6. November 2008 @ 2:58 Uhr nachmittags

  4. Nein, erleuchte mich!

    Kommentar von zitronencurry — 6. November 2008 @ 3:59 Uhr nachmittags

  5. Schmarrn. Es gibt nur zwei Sorten Köche. Die einen kennen die Microplane nicht. Die andern finden sie geil.
    Doch statt des Röslehobels empfehle ich mal was aus Plaste (!): Den “Benriner”. Ein unglaublich räudig aussehender, beiger (igitt) Billighobel aus Japan. Jedoch ist eine superscharfe, einseitig angeschliffene Klinge eingebaut, die man -jetzt kommt´s- selber auf dem Schleifstein nachschärfen kann. Mit den mitgelieferten Kammmessern entstehen dann wirklich gut geschnittene Juliennes undsoweiterundsofort. Der Restehalter ist wiedrum Gülle, drum zahlt man die hervorragenden Schnittergebnisse mit blutigen Fingern.

    Kommentar von Naseweis — 6. November 2008 @ 7:38 Uhr nachmittags

  6. Ich muss dringend nach japan mir blutige finger holen. Ich hab nur den von WMF.

    Kommentar von groefaz de la cuisine — 7. November 2008 @ 1:20 Uhr vormittags

  7. Ach und meine schallwandler sind die Connoisseur 10 von ESS, falls das wen kümmert. Extrem unkompakt.

    Kommentar von groefaz de la cuisine — 7. November 2008 @ 1:24 Uhr vormittags

  8. zu 6. : Da muss man nich verrreisen. Ich erstand meinen seinerzeit zum schmalen Taler im Asien-Supermarkt.

    zu7. : Es kümmert. Ich bin sogar begeistert! Auch ich habe betont unkompakte Hörschränke, Sonofer SF 6. 80er Relikt, aber ganz guter Sound. Lieber hätte ich allerdings Genelec-Studiobrüllwürfel, aber nicht weil sie aufgrund ihrer geringen Baugröße mädchenzimmertauglich wären, sondern weil man sich damit auf hohem Niveau blutige Ohren holen kann. Außerdem würde ich einen möglichst monströsen Subwoofer dazushoppen wollen. Alles finanziert natürlich mit dem Geld, das ich durch den Nichtkauf des teuren Röslehobels gespart habe ;-)

    Kommentar von Naseweis — 7. November 2008 @ 9:12 Uhr nachmittags

  9. Das Lob des Röslehobels kann ich nur bestätigen. In Sachen manuelles Schnitzwerkgerät gibt es ja auch ganz ordentliche Ware aus deutschen Landen: Den Börner V-Hobel. Von mir erstanden auf der Landwirtschaftsschau in Tarmstedt (Werbespruch “Hier trifft sich der Norden”). Tiere, Trecker - und Tüchengeräte. Der Börner V-Hobel ist der Klassiker des deutschen Hausfrauen-TVs und zweifellos unansehnlich: er sieht aus wie eine chinesische Kopie eines zentralasiatischen Plagiats eines europäischen Markengerätes. Auch der Blutzollfaktor ist nicht ohne, aber mit Übung kann man das schlimmste vermeiden. Trotzdem: seit ich dieses Ding habe gelingen Julienne jedweden Querschnittes wunderbar!

    Kommentar von Frau Dr. M. — 15. November 2008 @ 10:04 Uhr vormittags

  10. Och, sooo uncool kommt der Börner-Hobel gar nicht daher, finde ich - erstens heißt er fast wie der Pathologe aus dem Münster-Tatort, zweitens klingen die Modell-Bezeichnungen wie Autos und drittens gibt es den V6 in Edelstahl (”edle Optik in gebürstetem Edelstahl!”). Ist ja bald Weihnachten…

    Kommentar von zitronencurry — 15. November 2008 @ 11:19 Uhr nachmittags

  11. Trotz meines gut bestückten mechanischen Zerstückelungsarsenals (Röslehobel, Börner V und Gefu Multireibe “Raspini”) hat mich die Microplanhyme einfach nicht losgelassen.
    Nachdem ich schon 2 mal im Küchenladen (ohne Handeln) um den Microplanestand herumgeschwänzelt bin habe ich - unter dem Vorwand, für die Sippschaft Weihnachtsgaben zu suchen - endlich beim dritten Mal zugelangt. Feinste Zesten und Parmesanwolken, her damit! Glückliche Grüße aus Berlin…

    Kommentar von Frau Dr. M. — 14. Dezember 2008 @ 1:42 Uhr nachmittags

  12. Ist das schwul sich die julienne selber mit dem santoku zu schnitzen? Oder gehts hier nur um speed?

    Kommentar von groefaz de la cuisine — 14. Dezember 2008 @ 7:33 Uhr nachmittags

  13. @ GroeFaz: Ich bin eine furchtbar langsame Julienne-Schnipplerin. Es gäbe bei uns viel öfter Julienne, wenn ich so einen Hobel hätte!
    Glückwunsch an Frau Dr. M! Was ich neulich damit gemacht habe: Zucchini, Zwiebeln und Möhren fein gerieben für Gemüsewaffeln. Das Gemüse hat überhaupt nicht gesuppt, nichtmal die Zucchini.

    Kommentar von zitronencurry — 14. Dezember 2008 @ 10:01 Uhr nachmittags

  14. Ich habe Microplane auf meine Weihnachtswunschliste gesetzt und warte nun gespannt, ob sich der Weihnachtsmann an meinen Wunschzettel hält…

    Kommentar von kochschlampe — 15. Dezember 2008 @ 10:25 Uhr vormittags

  15. Hm, auf meinem wunschzettel ist die auch. Mal sehen ob mein weihnachtsmann performt.

    Kommentar von groefaz de la cuisine — 15. Dezember 2008 @ 10:01 Uhr nachmittags

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